ZitatAlles anzeigenDer 1. FC Kaiserslautern strebt im Jugendfußball eine langfristige Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischenFußballverband an. In Zukunft soll im Sportpark Rote Teufel einmal im Monat ein Jugendcamp mit US-Auswahlspielern aus ganz Europa stattfinden. Zum Auftakt der Aktion waren am Sonntag rund 140 Nachwuchskicker zu Gast auf dem Fröhnerhof.
Von Moritz Kircher
„Von Seiten des Vereins gab es schon länger die Idee, mit den hier stationierten Amerikanern zusammenzuarbeiten”, erklärt Sebastian Korz den Hintergrund des Projektes. Korz studiert Sportmanagement in Bonn und betreut beim 1. FC Kaiserslautern seit geraumer Zeit die Zusammenarbeit mit den Amerikanern. Die etwa ein Jahr dauernde Vorarbeit trägt jetzt Früchte. Der Auftakt am Sonntag auf dem Fröhnerhof mit 140 Nachwuchskickern von der U13 bis zur U19 verlief vielversprechend.
Bei den Kickern handelte es sich um Auswahlspieler des amerikanischen Verbandes US-Youth-Soccer Europe. Der US-Jugendfußball-Verband ist untergliedert in vier Regionen, aus deren Auswahlteams sich die Spieler der Jugend-Nationalmannschaften rekrutieren. Der europäische Verband ist der Region 1 zugeordnet, die vorwiegend aus Mannschaften der amerikanischen Ostküste besteht und insgesamt 1,4 Millionen Nachwuchsfußballer umfasst.
„Die Europa-Auswahl ist ein erster Schritt in Richtung Jugend-Nationalmannschaft”, erläuterte der Präsident des europäischen Fußball-Jugendverbandes, James Otto, am Sonntag im Sportpark Rote Teufel. Der Amerikaner lebt seit langem in Kaiserslautern. Als Verbandspräsident ist er für den amerikanischen Jugendfußball in ganz Europa zuständig. Neun Spieler seiner Europa-Auswahl stehen bereits im Aufgebot der Jugendteams der Region 1. Besonders stolz ist er auf eine Spielerin der U15. Sie hat den Sprung in die amerikanische Jugend-Nationalmannschaft geschafft. „Durch die Zusammenarbeit mit dem 1. FCK möchten wir unseren Spielern helfen, sich weiterzuentwickeln, damit sie vielleicht die Chance bekommen, zu einem guten Verein in Europa zu kommen oder in den USA ans College zu gehen”, erklärt Otto. In Zusammenarbeit mit dem FCK soll das vorhandene Talent der jungen Kicker noch weiter ausgebaut werden. Vor allem im spielerischen und taktischen Bereich können die US-Boys und -Girls einiges von den Jugendtrainern des Kaiserslauterer Profiklubs lernen. „Von unserer Seite haben wir das beste aufgeboten, was es im Jugendbereich gibt”, beschreibt Korst das Engagement des FCK. So leiteten die Jugendtrainer Engelbert Klag (U19 und U17), Patrick Maas (U15) und Martin Maas (U13) gemeinsam mit zwölf Coaches der amerikanischen Europa-Auswahl die Trainingseinheiten. Die Übungseinheiten der Nachwuchsfußballerinnen leitete Margret Kratz. Die Verbandstrainerin aus dem Saarland brachte ihr Know-how aus zahlreichen Bundesliga-Einsätzen als Spielerin und Trainerin mit ins Trainingslager beim FCK.
Nicht nur die Amerikaner versprechen sich von der auf Dauer angelegten Zusammenarbeit einen Nutzen. „Wir sind davon überzeugt, dass langfristig der ein oder andere talentierte Nachwuchsspieler zu unserer B- oder A-Jugend kommen wird”, verdeutlicht Korst die Intention und damit auch die Hoffnung des FCK.
Talent bescheinigte Tobias Lenk seinen Schützlingen im Trainingslager am Sonntag: „Da war ein Mädchen aus der U17 des Karlsruher SC dabei, die war richtig gut.” Der Torwarttrainer der Regionalliga-Mannschaft sowie der U19 und U17 des FCK leitete im Sportpark die Einheiten des männlichen und weiblichen Torhüter-Nachwuchses und wird auch bei den kommenden Camps mit von der Partie sein. „In ihrem Alter müssen die Kids natürlich noch viel lernen”, bilanzierte Lenk.
Prominenz am Rande des Feldes: Zum Tross der amerikanischen Delegation gehörte neben einem Vertreter des US-Proficlubs Los Angeles Galaxy auch der ehemalige kanadische Weltklasse-Sprinter Ben Johnson.
Quelle : Die Rheinpfalz