Beiträge von herrmann

    Das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände war noch nie erlaubt, wurde allerdings geduldet, solange man die Gefahren noch nicht so detailliert kannte wie heute. Der Grund des Verbots sind die Gefahren, die von Pyrotechnik ausgehen, von der gesundheitlichen Beeinträchtigung bei Einatmen des Rauches über Sachbeschädigung an Kleidung bis hin zu schwersten Verbrennungen, wie sie zum Beispiel. während eines Fußballspiels in Ulm beim Abbrennen von Pyrotechnik eintraten.
    Bei dem Verbrennungsvorgang entstehen Temperaturen bis zu 1600 Grad Celsius. Löschversuche mit herkömmlichen Löschmitteln wie Wasser, Schaum oder Sand verlaufen in der Regel erfolglos. Entsprechend hoch ist das Risiko für die Zuschauer in einem dicht besetzten Stadion.


    Die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern bewertet das Zünden pyrotechnischer Gegenstände in einer Menschenmenge, auch wenn kein unmittelbar Geschädigter sofort bekannt ist, als versuchte gefährliche Körperverletzung. Wer beim Abbrennen von Pyrotechnik erwischt wird, Geldstrafen von etwa 1000-1500 Euro rechnen und ist vorbestraft. Der FCK spricht gegen Fans, die pyrotechnische Artikel ins Stadion mitbringen oder abbrennen, bundesweite Stadionverbote von mindestens zwei Jahre aus. Bei der Ermittlung von Tätern arbeiten Polizei und FCK eng zusammen.


    Die Polizei setzt Zivilbeamten in den Blöcken ein und identifiziert Täter auch durch eine verbesserte Videoüberwachung. Zur Zeit sind neue Videokameras im Stadion installiert. Gegen alle ermittelten Personen werden Strafverfahren eingeleitet, zumal es sich bei diesem Rauchpulver oftmals um eine Substanz handelt, die den strengen Bestimmungen des Sprengstoffgesetzes unterliegt.


    Nach 28 Anzeigen in der Saison 2001/2002 stieg die Zahl in der Saison 2002/2003 auf 41 Anzeigen (versuchte gefährlicher Körperverletzung bzw. Verstöße gg. das Sprengstoffgesetz). In der Saison 2003/2004 ging die Zahl der registrierten Vorfälle auf 23 zurück .
    Die Polizei weist daraufhin, dass Zuschauer, die Verletzungen oder andere Schäden erlitten haben (Hustenreiz, Atemnot, Beschädigung der Kleidung), bei der Polizeiwache in der Westkurve Anzeige erstatten sollten.


    Die DFL Deutsche Fußball Liga GmbH und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) haben eine Aufklärungskampagne gestartet, um die Probleme mit pyrotechnischen Vorkommnissen und Verstößen in den Stadien zu lösen.