Es ist ja nun nicht so, dass die Mannschaft auswärts alles wegbläst - die Punkte teilen sich nahezu 1:1 auf zwischen den Heim- und den Auswärtsspielen. Sie können also nur keinerlei Vorteil aus dem Betze ziehen - aber das kann man als Zuschauer ja auch nicht mehr.
Ich bin sicher nicht dafür, dass man die Spieler auspfeift - die sind einfach schlecht und werden damit noch schlechter. Zu glauben aber, dass der Einfluss des Publikums entscheidend ist, ist eine Mär, die sich Fans gerne gegenseitig erzählen, um die eigene Existenz zu schönen. Entscheidend ist auf dem Platz (Pling) - und da steht die Mannschaft. Als früher die Mannschaft Spiele herumriss, lag das weitaus weniger an den Fans als an der Mannschaft selbst. Die Kuntz-Mannschaft spielte etwa so, wie die 300 im gleichnamigen Film kämpften - dass der Zuschauer da mitging und am Ende die Anfeuerung ein Selbstläufer war ist nahezu selbstverständlich.
Von dieser elenden Selbstkasteiung der Fans, man trage einen großen Teil am sportlichen Niedergang mit halte ich schlicht gar nichts. Sie sind Schuld, dass keine Stimmung und der Besuch an sich nicht schon ein Event ist - wegen des miesen sportlichen Auftretens ist vor allem die Mannschaft am Ohr zu ziehen.
Wobei ich der Mannschaft natürlich keinen Vorwurf machen kann. Die können es einfach nicht besser und wir kaufen Spieler eben nur noch von den Ramsch-Tischen - wie armselig Fans und Stimmung sind, passt einfach dazu.
Gegen das Pfeifen habe ich übrigens nicht mal grundsätzlich etwas. Wenn ein Trainer beschissen auswechselt, darf man auch mal flöten. Wenn früher Basler mal wieder lustlos über den Platz trabte - der war nun wirklich nicht einfach nur schlecht sondern ab und an nur ein wenig faul und dann darf man ihm das auch mal kundtun. Bei der aktuellen Mannschaft bringt das natürlich gar nichts. Wenn der Trainer nicht sieht, wie beschissen Demai ist - bei Pfiffen würde er sicher nochmal schlechter (geht das überhaupt?).