Beiträge von Seven

    Sehr gute Zusammenfassung.


    Dauert aber keine Stunde und der erste kommt mit dem Standardspruch von der 'selbst gefälschten Statistik'. So eine klasse Auflistung ist aber eher 'Perlen vor die Säue' - Gleiches konnte man mit Sforza auch machen und dennoch hat sich keiner von dessen Wichtigkeit überzeugen lassen.


    Letztlich wirst Du immer gleich abgefertigt und um ein wenig die Spannung rauszunehmen übernehme ich das einfach mal schnell selbst.



    Hahaha - traue nur der Statistik, die Du selbst gefälscht hast...So langsam muss es doch auch mal gut sein mit den alten Geschichten.... Wir müssen unsere Mannschaft unterstützen und nicht in der Vergangenheit rumsuchen.... Du weißt ja nicht, was im Training abgeht - Wolf weiß das schon besser.



    Ich denke das reicht - geh also in Dich und das nächste mal bitte ein wenig mehr Oberflächklichkeit und weniger Exaktheit in der Recherche. So wirst Du hier nix.

    Und?


    Warum sollte Broich zum FCK wechseln, wenn er in Köln beim FC mehr Kohle verdient, in einer anerkanntermaßen attraktiveren Umgebung wohnt und noch dazu in der Nähe seines alten Heimat bleiben kann?


    Was genau hast Du jemandem vorzuwerfen, der in seinem Lebnen vielleicht zehn mal für ein paar Stunden in der Stadt war? Fehlende Vereinstreue zum FCK?

    Zitat

    Original von EntertainerNo.1
    Stimmt aber ich denke auch das die reaktin der Fans kommen muss, das war z.B. in der letzten Zwotligasaison egal gegen wen wir Spielten da waren immer 40.000 da!
    Ich kann leider nicht da sein, scheisse


    Wahnsinn - diese FCK-Fans.


    Und das bei einer Stadionkapazität von 38 000.

    So ein zwei Anmerkungen hätte ich dann auch noch.


    Wie Agilmar schon geschrieben hat - früher brannte der Berg auch nicht die ganze Woche und explodierte dann am Samstag noch mal zusätzlich. Auch damals standen nur Menschen in der Kurve und wenn das Spiel beschissen war und der Rasen nicht so ganz grün ... manchmal schleppte sich auch damals die Sache eher ein wenig den Nachmittag hin und man musste doch eher öfter mal 'ne Runde Bier holen, um die persönliche Stimmung hochzuhalten.


    Die Vergangenheit wird hier als Vergleich herangezogen - und sicher war es damals anders und auch besser. Aber etwa das Barcelona-Spiel darf man nicht als Vergleichskriterium heranziehen - sowas habe ich mit großem Abstand nie wieder in der Art erlebt. Da passte (jedenfalls 89 Minuten) wirklich alles und selbst an die Tränen danach erinnetre ich mich mich verklärtem Blick. Zwei Jahre später kamen aber schon die ersten Diskussionen auf, dass es in der Kurve nicht mehr sei, wie früher, dass 'Erfolgsfans' die Stufen bevölkerten und dass der Betze sei Flair verlöre. Klingt inzwischen wirklich lächerlich - die Diskussionen in der Art werden aber schon immer geführt.


    Mein Onkel erzählte mir letztens, dass es nach 15-20 Jahren Mitte der Achziger aufhörte auf den Berg zu pilgern, weil es eben nicht mehr war wie früher. Die standen noch alle im Freien und außer einem von der Omi gestrickten Schal waren da auch keine Devotionalien oder gar Choreos (ein wirklich witziges Bild gar, wenn man die Jungs aus den Siebzigern vor Augen hat). Der Schiri musste ein paar mal in der Saison mit Polizeischutz aus dem Stadion geleitet werden und wer an Rehagel und Klimaschewski vorbei wollte, war selbst Schuld.



    So hat also jede Generation ihre Helden und ihr Umfeld. Wir in der Neuzigern waren auch schon vom Kommerz geprägt und Premiere zeigte zumindest ein paar Spiele live. Heute sieht mal alles und wenn man will auch noch dreifach, man hört die Gegnerfans und die Tribünen sind zu einer Posingveranstaltung der konkurrierenden Superfans geworden - eine Art Cheerleader mit haarigen Beinen. Und ebenso wie bei den Cheerleadern hat sich die Sache verselbständigt. Inzwischen geht es mehr darum, die 'fetteste Choreo' und den 'geilsten Support' zu machen - in dem Sinne, dass man Anerkennung für Leistungen und Taten erwartet. Wohlgemerkt für die eigenen Leistungen und Taten - nicht jene der Mannschaft. Das könnte auch zusammenpassen - tut es aber eben oft nicht.



    Mein Tipp: Singt auch mal wieder die Oldies, damit die Oldies mitsingen können - stimmungsvoller sind sie eh. Ein kleines '...wir saufen bis zum Tod...' oder sauber mit den Schals oben ein '...wunderschöner FCK, Du sollst ewig...' und in der Not auch mal ein profanes 'Schallala...' sind allemal besser als 50 Leute, die dann singen: ... ich kenn' nicht mal eins dieser Langeweilerlieder.


    Entscheidend aber ist, dass nichts diktiert wird. Wem Mami den Arsch abwischt, bis er 40 ist, der läuft auch noch als Rentner unsauber rum. Nehmt der Kurve nicht alles ab - wer wünscht sich denn so einen undynamischen, orientierungslosen Haufen? Wenn sich mal was aus der Kurve entwickelt und es passt Euch nicht, würgt es dennoch nicht mit der Mikromacht ab. Und vor allem: Keine Angst vor ruhigen Phasen. Wenn man das ganze Spiel über singt, ist das eher so als hätte man vergessen die Lala auszumachen. Stimmung ist das nicht - sie wird nur verhindert, weil die Initialzündung so wird niemals kommen können



    Oder aber: Macht es wie immer - mein Onkel hat damals wohl auch mit Bedauern auf mich geschaut, weil ich die 'beste Zeit' nicht mitgemacht habe.

    So verletzt und krank können alle gar nicht sein, dass der FCK gegen Unterhaching im eigenen Stadion als Bittsteller antreten muss. Dieses Gejammer ist wirklich ab und an kaum zu ertragen. Erinnert mich alles an die Nationalmannschaft zu Zeiten des Weißbierscherzes unter Völler. Gegen Weltranglisten-Dreistellige hoffte man auf Unentschieden.


    Der FCK spielt gegen Unterhaching (Abstiegskandidat, den nur die Tordifferenz noch vom 17. Tabellenplatz trennt) ) zu Hause vor knapp 30 000 Zuschauern als Tabellenvierter mit (unglaublicherweise noch immer) Aufstiegsambitionen.


    Logisch. Man kann immer mal verlieren - wenn man aber jetzt schon die Devise 'Auf Konter spielen' ausgibt, dann sollte man sich auch nicht wundern, wenn man einen Grottenkick nach dem anderen den Fans anbietet.

    Danke für die Resonanz, aber bedauern muss man mich wirklich nicht. Ich hab's mir schon ganz leger eingerichtet in meinem TV-Fan-Dasein. Die Motivation, um morgens loszufahren, damit ich FCK-Unterhaching erleben darf, ist eher eng begrenzt.


    Meine Kumpels bedauern die Situation um Stadion, Fans und Mannschaft übrigens nicht weniger und haben ja leicht die Möglichkeit, sich die Spiele live anzuschauen - sie tun es aber nicht. So verkommt der Stadionbesuch eher zu einem Teil eines alljährlichen Wiedersehens und selbst da ist uns wohl Laberei und Altstadt wichtiger.



    Mir ist schon klar, dass der Vorsänger nichts anderes versucht, als die Leute mitzureißen - nur kann das eben nicht funktionieren. So wie es in nahezu allen Stadien läuft ist der 'Support' (grauenhaftes Wort übrigens) zu einem Dekaden-Hobby Jugendlicher auf dem Weg ins Leben geworden. Man trifft sich in der Gemeinschaft 'Ultra' und macht zuerst mal sein Ding, welches vordergründig 'Unterstützung des Vereins und der Mannschaft' ist - letztlich aber (und auch das war schon immer bei Heranwachsenenden so) zuvorderst auf Abgrenzung baut - man steckt viel Zeit und Herz in Projekte und tut das, um am Ende mit Stolz sagen zu können:'Das ist unser Werk - war habt Ihr anderen denn dazu beigetragen?' Und das stimmt sogar.


    Was wohl nötig wäre und dennoch niemals passieren wird, ist ein Stück der Selbstaufgabe jener Kernfans. Das würde nämlich bedeuten, dass sie nur Teil der großen Fanmasse wären und keine exaltierte Stellung als Superfans und Oberanfeurer haben würden. Solidarisierung und Anerkennung der sogenannten 'alten Säcke', die sich gar im Alter ihrer Papis bewegen - kein Jugendlichenbild, das die Chance auf Realisierung hat. In dem Alter hat man sich schon immer abgegrenzt - ich denke, mann muss es sogar, um seinen eigenen Weg zu finden.



    Die Konsequenz aber wird für immer sein, dass die eher ruhig gewordenen Papis aus den Neunzigern auch weiterhin von der guten alten Fanzeit reden und sich lieber in aller Ruhe das nächste Bier reinziehen als herzlos diese abstrusen Songs mitzuträllern. Es läge an den Ultras, auf den Rest der Kurve zuzugehen und ein wenig des eigenen Selbstverständnisses am Stadiontor abzugeben, sollte man wirklich von der ganzen Kurve träumen (die auch früher nicht in jedem Standard-Ligaspiel dabei war).


    Wollen wir hoffen, dass wenigstens die Mannaschaft iorgendwann keine Grütze mehr spielt, denn das und die Erinnerungen sind die einzigen Gründe, dass viele mit dem Weg ins schüttere Haar überhaupt noch ins Stadion tingeln.

    Wenn ich mich recht erinnere, war es ein Freistoß aus dem rechten Halbfeld und für Gerry keine Chance, den Ball im Herauslaufen zu erwischen. Bakero nahm ihn aus locker 12-14 Metern Entfernung und Gerry stand er ein wenig zu weit vor dem Tor und so senkte sich der (schlecht getroffene) Ball ins lange Eck.


    Kalli wechselte damals Markus Kranz ein - dieser war in der 90. Minute der direkte Gegenspieler von Bakero (Typ kleiner Bruder von Icke Häßler), welcher aus gefühlten 43 Metern den Ball über Gerry in die lange Ecke köpfelte.


    Wir waren damals der Überzeugung, dass er nur kam, weil Kalli so besonders auf ihn stand und ihn auch an der Prämie wollte teilhaben lassen.


    Der schlimmste Moment aller Zeiten im Stadion.

    Warum wohl reagieren so viele hier dermaßen angepisst, wenn jemand klar seine Meinung zu der Unsinnigkeit eines Vorbeters ausdrückt? Klar - weil sie sich als Fans vor allem darüber definieren, die Mitsinger, die Stimmungshochhalter zu sein.


    Die 'alten' Fans tun genau das nicht - oder besser: Nicht mehr. Wenn man mal 20 Jahre im Stadion abgerissen hat und sich so nach und nach auch andere Dinge im Leben auftun, die (man kann es kaum glauben) sogar wichtiger als der FCK sind, geht man auch ins Stadion, um ein wenig die 'gute alte Zeit' zu erleben. Hackebreit mit Kumpels in der West stehen, Siege feiern und die Klassiker im Kurvenchor mitgrölen. Im Stadion bleibt man jung, jedenfalls fühlt man sich so. Das Einzige was stört ist die Tatsache (neben einem oft lausig spielenden Heimteam), dass eben nahezu nichts mehr so ist, wie man es sich so aus der Erinnerung heraus vorstellt. Nicht mehr die gleichen Kumpel (die müssen am Wochenende auch mal bei Frau und Kind bleiben), nicht mehr die gleichen Gegner (Meisterschaftskämpfe sind nun wirklich schon lange vorbei) und vor allem nicht mehr die gleiche Stimmung und die gleichen Lieder.


    Mag also sein, dass es sich bei dem Problem nur um ein Problem der alten Säcke handelt, die den Schuss noch nicht gehört haben. Andere Zeiten, andere Sitten eben. Vielleicht ist die Stimmung gar nicht mal so schlecht, nur wir erleben es aus dem geänderten Umfeld so anders. Vielleicht ist es gar nicht mehr anders zu machen und die Genossen Ultras sind wirklich die letzte Rettung - wer singt denn sonst noch? Vielleicht ist es modern, sich in guter alter NHL-Tradition alles vorsingen zu lassen - natürlich nur, damit alle das Gleiche in gleicher Lautstärke singen und alle eine Einheit bilden.


    Mag alles sein - nur: Ich glaube nicht dran.



    Ich selbst habe die Stadionzeit nun leider ein paar Tage hinter mir und sehe eben alles auf ARENA und manche Auswärtsspiele, wenn sie halbwegs in meiner Nähe stattfinden. In die Westkurve schaffe ich es vielleicht noch zwei mal im Jahr. Ob ich das bedaure? Eigentlich nicht mehr - und das ist bedauerlich. Ich habe mich auch deshalb als TV-Fan eingerichtet, weil es gerade für jemand, der es nur noch ab und an mal nach Lautern schafft, unglaublich deprimierend ist. Keiner meiner Kumpels (die noch in der Pfalz wohnen) geht noch ins Stadion (außer dann mir mir) - weil's nicht mehr mit früher zu vergleichen ist.



    Würde es also helfen, wenn man den Zaunkönig vom Zaun holt?


    Mir nicht mehr, aber insgesamt ganz sicher: Ja.



    Der Fehler in der Denke ist eigentlich leicht zu sehen. Ich beschreibe das mal aus der Sicht des Fußball-TV-Junkies. Wenn ich FCK-Spiele sehe, muss ich den Kommentator abschalten, um letzte Reste der Stimmung auf die Boxen zu legen, in der Hoffnung auf leichte Stadionhaftigkeit. Das klappt allerdings immer schlechter und hat nicht mal etwas mit dem FCK sondern mit der Entwicklung der Zaunkönige in allen Stadien zu tun. Allüberall wird ja auf Kommando gesungen. Ich höre nahezu das ganze Spiel ein paar Männekens Lieder trällern, die auch nicht stimmungsvoller sind als diese Drei-Tenöre-Lala meiner Mami. Das komplette Spiel über wird also gesungen - das muss doch dann wohl das sein, was man 'fetten Support' nennt. Inwiefern damit die Mannschaft unterstützt wird - das ist mir allerdings weniger klar. Man muss sich also die Frage stellen, ob gaaaanz langes mittellautes Singen ebenso sinnvoll ist wie ab und an mal eine bebende Kurve.


    Auch wenn's den ganzen Kiddies auf den haarlosen Sack geht - da komme ich doch mal wieder mit früher. Als die Kurve noch für sich selbst verantwortlich war, gab es ab und mal Phasen im Spiel, in denen sich gerade beide Fangruppierungen anschwiegen und der Ball im Mittelfeld vor sich hin gepasst wurde - plötzlich war es so kurzfristig leise, dass man glauben mochte, man müsse mal wieder für einen verstorbenen Ehrenpräsidenten schweigen und mitten in diese Stille hinein hob irgendwer aus dem Achter beide Arme und rief ein markerschütterndes KAAAAIIIIISSSERS.... und beim LAUTERN war schon die ganze Kurve dabei. Das war oft der Auftakt für einen solchen Ruck im Publikum (ja - nicht nur die Mannschaft braucht das ab und an), dass es dann plötzlich auch wieder abging.


    Ich will damit sagen: Manchmal ist es gar nicht so schlimm auch mal zu schweigen - so ist das eben, wenn eine Masse Mensch zusammenkommt. Man sollte diese aber nicht ihrer Eigendynamik berauben, denn tut man das nicht, wird sie es aus tiefstem Herzen danken und deshalb mitbrüllen, weil gerade die Stimmung danach ist und nicht, weil der Mann mit dem Mikro mal wieder ein Idee hatte.



    Es wird ja nichts helfen und ich kann es ja auch verstehen, wenn man gerne glauben will, dass man als Superfan alleine verantwortlich für die Stimmung im Stadion ist. Also singt auch weiterhin Eure eigenen Lieder und verzichtet auf die Klassiker der alten Säcke - Die Stimmung macht ihr aber für Euch und nicht für den Verein.