Beiträge von Seven

    Man muss keinen Verein gründen - es geht nur darum, dass die Kohle zweckgebunden ausgegeben werden soll. Wenn für einen Stürmer gesammelt wird, dann soll das Geld eben nicht in den Tiefen des Gesamtetats versickern.


    Sicher ist es am Ende aber besser, wenn der Verein das in die Hände nimmt, der hat organisatorisch ganz andere Möglichkeiten (ist dann allerdings auch an bestimmte Verträge gebunden, die die ganze Sache auch nicht einfacher machen: Kappa wird sicher 'not amused' sein, wenn man plötzlich über einen billigeren Anbieter Shirts verscherbeln will).


    Es gibt da sicher seht viele Dinge zu bedenken und Interessenskonflikte zu lösen - dazu erachte ich die verbliebene Zeit eigentlich für zu kurz.



    Das Entscheidende für mich bleibt: Zweckgebundene Gewinn-Nutzung, vernünftige Qualität und Übergröße - dette reicht.

    Wenn die Shirts nicht wie die Trikots auf 45-Kilo-Schwuchtel geschnitten sind und ich meine XXXXL-Wampe unter dem Schriftzug Stürmer präsentieren kann - klar nehme ich da eins. Wenn es aber so eine Aktion geben sollte, dann mit der Option auf zukünftige Anschlussaktionen. Man darf sich die Sache nicht verbauen, indem man die billigste Schrottqualität nimmt - lieber 25 € verlangen und dafür keine 70-Gramm-Lappen aus chinesischen Hinterhof-Fabriken - selbst wenn die blutigen Kinderhände dort ja besonders zart nähen.


    Kann doch sein, dass sich die Idee durchsetzt (für dieses Jahr ist es nun schon ein wenig eng) und man jedes Jahr unter den Fans abstimmt, welcher Mannschaftsteil unterstützt werden soll und das dann auch auf diese Art tut. Eigentlich sollte man das auch gar nicht in Vereinshände geben sondern abwarten, die Kohle transparent auf ein Treuhandkonto und dann nur zweckgebunden weitergeben, wenn der Verein sich für einen Mann entschieden haben sollte - mit schriftlicher Bestätigung der Zweckgebundenheit.



    Wenn man übrigens pro Shirt mit einem Gewinn von 10 € kalkuliert und es irgendwann zum guten Ton gehören würde, da mitzumachen, könnte man auf jeden Fall schon mal einen wirklich guten Mann ablösefrei holen und für ein Jahr bezahlen - in der finanziellen Region zweite Liga ist das drinne.



    Gute Idee - braucht aber sicher Entwicklungszeit. Dennoch: Nur nicht entmutigen lassen.

    Zitat

    Original von SeBBi
    Boah war der Brewster so erbätmlich


    Erst die großen Reden und dann aufgeben


    Wie peinlich ist das denn ??


    Peinlich war das Publikum, das anscheinend in etwa die gleiche Meinung vertrat, wie Du es hier tust.


    Meinen Respekt an seinen Trainer - perfekt entschieden. Brewster hatte, aus welchen Gründen auch immer, keinerlei Chance darauf, den Kampf noch einmal zu drehen. Bis zum Abbruch nahm er jede Runde schwere Treffer und wenn man sich die Unglücksfälle im Boxen mal anschaut, dann waren das nahezu allesamt Folgen solcher einseitiger Kämpfe ohne den erlösenden KO-Schlag.


    Man muss auch mal erkennen, wenn man einen gebrauchten Tag erwischt hat und ein WM-Schwergewichts-Kampf ist sicher der falsche Ort für falsche Entscheidungen - die kann einem dann nämlich auch ganz schnell mal ein schönes Blutgerinnsel die entscheidenden Hirnregionen absterben lassen. Es gibt einen Unterschied zwischen Heldenmut und Größenwahn.

    Kanarienvogel-Gelb ist auch eine schöne Farbe und das nicht nur für das Dortmunder Pottpack. Vuielleicht spielen wir demnächst auch mal so, weil die DVAG als Hauptsponsor es so will - ist das wirklich utopisch?


    Fassen wir doch mal die Sünden der Vergangenheit zusammen. Die DEG hat damals für den Sponsor auch die Trikotfarbe gewechselt (wurde von den Fans natürlich nicht angenommen), Salzburg heißt 'Red Bull', das Hamburger Stadion kann sich gar nicht entschließen, wie man es nennen soll und wenn man nichts an den Ohren hat, erträgt man die Zeit vor dem Anpfiff kaum noch, da man durch schreiende Werbung zugeballert wird.


    Geben wir's doch zu: Die Seele wurde schon vor langer Zeit verscherbelt und alles was noch noch überlegenswert ist, ist die Frage: Wie weit darf man gehen.



    Zu den zentralen Ansätzen also:



    1. Das Stadion verkaufen


    Ist schon geschehen. Lange Zeit der einzige Verein mit eigenem Stadion, dürfen wir nur noch zur Miete spielen. Hat das der Tradition geschadet? Nicht wirklich - das war rein marktwirtschaftlich notwendig und tat nur deshalb weh, weil es zeigte, dass man am Ende war.



    2. Den Stadion-Namen zu verkaufen


    Interessiert doch letztlich auch kein Schwein mehr, wenn es mal passiert ist. Sagt denn wirklich irgendwer: Lass uns mal im Fritz-Walter-Stadion treffen. Das Stadion ist der Betze und das bleibt es auch für immer. Allerdings sollte man nicht zu Al-Kaida-Stadion wechseln, um den nächsten Grillabend finanziell sorglos bestreiten zu können. Es darf weder zu peinlich werden noch darf zu wenig Kohle fließen - momentan aber bietet doch niemand wirklich so viel Geld, dass es dem FCK weiterhelfen würde. Also erst mal abwarten.



    3. Die Vereinsfarben


    Die Kölner Standardschwuchtel würde jetzt neudeutsch sagen, das sei ein 'No-Go'. Beschissen genug, wenn das Stadion schon mal eingegelbt wird - das hat eben auch etwas mit Heimat und Tradition in dem Sinne zu tun, dass man sich wohlfühlt. Klar gibt es immer eine Schmerzgrenze für die Verantwortlichen - für mich aber ist das nicht machbar. Schlimm, wenn man mit diesen Kindertrikots von Kappa in grellgrün und lila rumhüpft. Da bin ich doch Traditionalist und verstehe nicht, warum man es überhaupt nur in Erwägung ziehen kann, nicht vor allem in rot sich zu präsentieren.



    4. Der Vereinsname


    Ein Name ist ja nur ein Name. Ich weiß gar nicht warum mich diese Idee so anwidert, aber ich könnte gar nicht so viel fressen, wie ich dann kotzen wollte.



    5. Die Werbezeit um das Spiel herum


    Da schlägt ja schon seit Jahren die Zeit von RPR und unserem Stadionsprecher, der sich bewegt, als hätte er gerade eine Zangengeburt hinter sich. Die Vor-Spiel-Stimmung wurde sauber mit 130 Dezibel weggeworben. Wenn Gummi-Mayer den Eckball präsentieren will, ist mir das schnuppe - nur zu laut und nervend sollte es nicht sein. Das ist es aber.



    6. Trikotwerbung


    Interessiert doch keinen mehr. Seit Jägermeister in Braunschweig aufschlug, haben sich alle rangehängt. Bemerkt das noch jemand, dass dies einer der ersten Schritte zum totalen Kommerz war?




    Wir sind auf dem Weg, unsere Seele zu verscherbeln, wenn wir denn noch eine haben. Die entscheidende Frage, die man sich aber stellen muss, ist die Frage nach der Alternative. Kann man sich allem verweigern? Kann man sich die Rosinen rauspicken? Muss man bei allem mitmachen? Oder ist es wie im Radsport-Doping: Alle machen's, also müssen wir wohl auch. Der Verein wird nicht konkurrenzfähig sein und damit auch nicht überleben, wenn man sich nicht einordnet und sich für ein paar Kröten auch mal zum Hannes macht.



    Was ich damit sagen will?


    Anscheinend läuft es genau so - egal ob wir's beschissen finden oder nicht. Manche Entscheidungen unterliegen Zwängen und am Ende werden wir alle (oder fast alle) uns dennoch nicht lossagen von dem Plasteclub, den wir in 20 Jahren vorfinden werden.

    Da Fußball ein zentraler Bestandteil des Angebotes war, bekommt man ein Sonderkündigungsrecht (das ist nicht anders als bei den laufenden Verträgen mit Premiere letztes Jahr).


    Es kann aber auch sein, dass der Vertrag weiter läuft und man nur offiziell zu Premiere wechseln muss (da in der Pfalz Arena über Premiere empfangen wird, wird es dort eh egal sein). Ich (NRW) hoffe jedenfalls, dass ich nur auf Premiere verschoben werde - die aktuellen Konditionen (10 € pro Monat) würde ich schon gerne noch ein Jahr beibehalten.

    Gerade noch rechtzeitig, um mir ein wenig meine Sorgen zu vertreiben.


    Zitat


    Doch dann ist ihm eine Idee gekommen, womöglich wieder im Flugzeug. 2008 kommt jedenfalls die neue Dritte Liga und Kölmel will sie im eigenen Pay-TV übertragen. 20 Millionen Euro, sagt er, wäre ihm das wert. Vielleicht klappt’s, vom Film-Geschäft versteht er ja am meisten.


    Vielleicht sind seine Übertragungen dann endlich mal weniger 'eventbetont' und zeigen wirklich, im Gegensatz zu Premiere und Arena, vor allem Fußball.


    Fast ein Grund abzusteigen...

    Zitat

    Original von herby
    Ich habe für Fabian Schönheim gestimmt, weil ich der Ansicht bin das er Verantwortung übernehmen sollte und ihn wird das anspornen zu noch besseren Leistungen.


    So sehe ich das auch.


    Ist für mich der Einzige, der Identifikation mit Intelligenz zu paaren in der Lage ist - wenn's denn klappt ein Top-Kapitän.

    Dann wollen wir doch mal ein wenig mit der guten alten Zeit (für mich die Neunziger) vergleichen und dann erst entscheiden, ob es denn Sinn macht, die Sache wirklich so zu handhaben.



    1. Mannschaft


    Muss ich da wirklich was zu sagen? Dass qualitativ da Welten zwischen liegen, dürfte allen klar sein. Viel entscheidender ist aber, dass der FCK damals nicht ein Sprungbrett für Halbtalente war und diese sich nach 10 passablen Spielen dann aus dem Vertrag stehlen konnten. Die damaligen Helden blieben auch mal über Jahre (Kadlec, Kuka, Kuntz, Wagner, Rathino, Ehrmann, Roos) und Weltklasse kam wieder, wenn's in Bayern nicht klappte (Sforza). Die Mannschaft war eine Mannschaft und uns Fans erwartete nicht jedes Jahr ein neuer Trümmerhaufen.



    2. Stadion


    Der alte Betze mit seinen 34 000 Zuschauern und dem nostalgischen Flutlicht - das war noch ein Fußballstadion. Da zupfte auch mal ein Zuschauer Herrn Kohler am Haar beim Einwurf und die Haupttribüne war lächerlich klein mit 3 000 Zuschauern. Das Stadion war immer zu 90% gefüllt und in der Westkurve musste man sich Dauerkarten 'ererben'. Den heutigen halbvollen Protz-Palast mit Leben zu erwecken ist ein nahezu herkulisches Unterfangen - daher ist das damalige Flair auch schon lange erloschen (immer ein Funke weniger mit jeder Umbaumaßnahme).



    3. Fans


    Wo sich damals unstrukturiert lose Gruppen, Freunde und Einzelpersonen in der Westkurve zu einer Masse Mensch verbanden und gemeinsam Stimmung erzeugten, trotten nun alle einem Ultra-Haufen hinterher, der versucht, die Stimmung zu organisieren und zu lenken. Brannte früher auch mal von der Kurve inspiriert das halbe Stadion, ist man heute glücklich, wenn die Kurve selbst mal mehr hergibt als dieses Langeweiler-Trallala des tapferen halben Tausends an Anhängern ihres Flüstertüten-Vorbeters.



    4. Perspektive


    Damals (und damit meine ich die Zeit vor der Otto-Meisterschaft und des nachfolgenden Großkotzes) schaffte man es, sich oft ins internationale Geschäft zu spielen und war schlicht ein erfolgreicher Provinzclub. Auch damals glaubte ich nicht an die Unendlichkeit dieses Erfolges. Auch damals waren wir eigentlich hinter den Großen einzuordnen und langfristig eher die Perspektive 'zehnter Platz'. Heute ist unsere Perspektive die zweite Liga. Wir haben uns dort eingenistet und allabendlich erflehe ich die Gnade, dass sich dies nicht zum Schlechteren wenden möge - denn für mich ist das wahrscheinlicher als der Aufstieg.





    Alles in allem: Ja - es war besser. Es war so viel besser, dass man die Zeiten eigentlich kaum noch vergleichen kann. Ich verstehe jeden, der mit dem Alter eben auch ein paar andere Dinge im Kopf hat und so langsam die Treue nicht mehr so aufbringen kann, wie er es seit Jahrzehnten tat. Was mir an der Diskussion auf den Sack geht ist die Zurechtweisung von Leuten, denen es eben nicht so geht. Wenn Jungs und Mädels, die damals nicht mal geboren waren, Fans kritisieren, die nach fast zwei Jahrzehnten des Bergpilgerns nicht mehr das alte Erleben haben und daraus ihre Konsequenzen ziehen, empfinde ich das als abstrus.



    Die sportliche Seite ist übrigens das, was mich am wenigsten stört - ich ertrage vor allem die Punkte zwei und drei nicht länger. ARENA ist für mich damit die perfekte Alternative (wenn die nicht zu blöd wären mal einen vernünftigen Bildregisseur einzustellen, der weniger künstlerisch ist und vor allem das Spiel zeigen will - aber das ist ein anderes Thema). Also werde ich wohl (wenn der FCK mir die Freude macht, im Profifußball zu bleiben) bis ans Ende meiner Tage in rot-weiß gewandet die Wochenendspiele zu Hause erleben und nur ab und an mal ins Stadion wanken (vorzugsweise bei Auswärtsspielen) - und auf keinen Fall mehr wegen Atmosphäre und Stimmung.

    Zitat

    Original von betzemichl
    Nein.. Ist es nicht! Oder wär es euch lieber das Stadion heißt Maggi Park oder Knorr Stadion? :P


    Wie wär's mit Fritz-Walter-Stadion ?


    Schaut Euch doch mal um, was dieses Namens-Sponsoring so einbringt. Wir sind NICHT der FC Bayern, S04, Dortmund, oder der HSV. Wir sind ein pobliger Provinzclub auf dem absteigenden Ast - da ist nicht viel zu holen.


    Rostock hat gerade genau das gemacht. Als Bundesligist und Repräsentant aller Ossi-Vereine für schlappe 1,5 Mio pro Jahr auf 10 Jahre angelegt.


    Dafür nicht - und wir würden nicht mal so viel bekommen.



    Übrigens bin ich nicht grundsätzlich gegen den Namensverkauf. Nur verschachern sollte man den guten Namen nicht - und genau das wäre momentan alles was drinne ist.

    Zitat

    Original von dirtdevil
    hätte flo im abstiegsjahr nicht mit seinen groben fehlern zum abstieg beigetragen,gäbe es bei uns wahrscheinlich keinen j.macho mehr.


    Ich habe ja nichts gegen eine gewisse Simplifizierung - verdeutlicht sie doch ab und an die komplizierte Sachlage. Was Du hier aber tust, ist das Weglassen aller relevanten Tatsachen in der Torhüterdiskussion.


    Ich behaupte in gleicher Weise, dass wir nur abgestiegen sind, weil Flo zu spät ins Tor kam und Macho zu oft zeigte, dass er in der Strafraumbeherrschung eine Graupe ist.



    Zu den Aussagen, dass wir auf der Torwartposition überragend besetzt sind, wie ich es hier schon öfter gelesen habe, kann ich nicht mal mehr müde lächeln. Macho ist schlapper Durchschnitt in der zweiten Liga (mit einer für seien beschränkten Verhältnisse überragenden Saison) und Flo hat schlicht ein wenig Talent - wären wir topbesetzt, hätten sicher schon andere Vereine angeklopft. Nichts ist doch einfacher als dem FCK einen Topspieler wegzukaufen. Der Verein hat doch inzwischen keinen Offerten irgendwas entgegenzusetzen und geiert nach jedem Cent.