Beiträge von Seven

    Nochmal zum Fortschritt:


    In jener Zeit, als ich die Frage stellte, bekam ich oft zu lesen (vor allem im Wolf-Thread), dass man sich nicht so sehr an der Spielweise sondern am Erfog messen lassen müsse. Das Argument zieht nun (leider) nicht länger und irgendwie finde ich das auch gut.


    Nicht, dass ich dem FCK Niederlagen gönnen würde - selbst, wenn ich hier ab und an mal für manchen 'zu kritisch' schreibe, darf man mir glauben, dass mir solcherlei verlorene Graupen-Spiele an die Nerven gehen. Meine These aber bleibt, dass es mittelfristig wichtiger ist, auch mal attraktiv oder wenigstens perspektivisch attraktiv zu spielen, also dass man sich für ein sinnvolles und auch mal wieder schön anzuschauendes Spielsystem einspielt.



    Ich denke, dass der Zuschauer hier eben nicht mehr so anspruchsvoll ist, wie viele denken. Wieso auch? Über Jahre hinweg wurde doch jede Spielkultur in Ansätzen erstickt. Als im letzten Bundesligajahr Henke mit sauberem Fußball startete, machte er nach der Heimniederlage gegen Bremen (die nicht nur in Lautern den Gegner komplett abschossen) auf dem Absatz kehrt und lies die zarten Knospen verblühen. Der Glaube, dass nur der Erfolg zählt ist nicht tot zu kriegen.


    Ich glaube gar nicht, dass dies so ist. Wenn ich für nächstes Jahr mal ein paar Namen in den Raum werfe und man sich die passenden Verstärkungen hinzudenkt (nur wenige, sinnvolle Verstärkungen), dann haben wir einen Stamm von Fromlowitz, Kotysch, Schönheim, Ouattara, Bellinghausen, Bohl, Meisner, Demai, Reinert, Halfar, Daham und vielleicht Werner (kann ihn kaum beurteilen) und Ziemer (sehe ich bisher nicht so stark). Das ist vielleicht keine Mannschaft, die diirekt aufsteigen würde - die Zuschauer würden aber sehr viel mehr verzeihen und lieber diese Mannschaft auf dem 8.- 12. sehen als die diesjährige Mannschaft auf dem 5. Platz.


    Mir ging letztes Jahr ab und an das Herz auf, wenn viele unserer Jungen eingesetzt wurden - das war dann öfter mal weniger Beamtenfußball und mehr Frische. Kann sein, dass diese Mannschaft nicht aufgestiegen wäre - so einen üblen Kick hätte sie aber sicher nicht geliefert.



    Gerechterweise muss man sagen, dass von dieser Mannchaft ab und an nur noch 4-5 einsatzbereit waren - wenn ich aber davon ausgehe, dass sich das nächstes Jahr ändert, hätte ich gar wieder Hoffnung, dass mir die Spiele Spaß bereiten würden. Der Fortschritt dürfte dann sogar etwas länger dauern - leider weiß ich, dass diese Vorstellung nur eine Illusion ist und wieder mittelmäßige Externe geholt werden, die keinen Deut besser sein werden.


    Wir haben alle Möglichkeiten - zu schade, dass sie wohl nicht genutzt werden.

    Zitat

    Original von lautrer90
    Für Wolf wird es eng. Steht zumindest mal auf http://www.kicker.de.


    Nicht, dass ich das schon glauben würde - aber immerhin könnte das endlich mal eine öffentlichere Diskussion anstoßen. Man kam sich doch hier vor wie in der guten alten ländlichen Inzucht.

    Zitat

    Original von Magga


    ihr langweilt mich, imma das gleiche: bei erfolg --> daumen hoch! bleibt der erfolg weg --> trainer raus. wie primitiv muss man sein?


    Ich habe meine Meinung zu Wolf - die aber steht dort, wo es stehen soll: Im Wolf-Thread.


    Hier geht es nur um seine Diffamierungen der Kritiker, untermauert mit unhaltbaren Thesen.


    Unter der Annahme, dass die nächsten 6 Spiele gewonnen werden und der FCK aufsteigt, wird sich das Blatt sicher drehen. Betrachtet aber wird hier die aktuelle Stimmungslage und die ist mies (bewiesenermaßen).

    Zitat

    Original von kp78
    Lieber Herr Wolf, lieber Herr Goebel,


    Wenn Sie hier in diesem Forum lesen, muessen Sie den Eindruck haben dass Sie im Irrenhaus sind. Ich bewundere Sie, dass Sie sich dennoch nicht aus der Ruhe bringen lassen und weiter machen. Ziel dieses Briefes ist es Ihnen zu verdeutlichen, dass es auch in diesem Forum viele Leute gibt, die Ihnen vertrauen und Ihren Weg mitgehen. Leider sind die Krakeeler, die den Kopf des Trainers fordern lauter, aber das heisst nicht dass sie in der Ueberzahl sind.


    Schau Dich doch mal beim Wolf-Thread um und speziell auf die Umfrage. Dort geht es weder um laut oder leise noch um Formulierungskunst oder kunstvolle Beleidigungen. Dort hat jeder eine Stimme und wenn man diese zusammenzählt, kommt man auf das (sicher nicht für alle Fans repräsentative aber hinweisgebende) Ergebnis, dass 40% Herrn Wolf eine 6 geben und weitere 20% ihn ebenfalls nicht versetzen würden. Nicht mal 1/4 aller User hier werten ihn Befriedigend oder besser.


    Da die Abstimmung anonym ist, sehe ich keinen Grund, warum sie nicht die Stimmung der User hier repräsentieren sollte. Über das Gesamtstimmungsbild aller Fans läst sich da sicher nur eine grobe Aussage treffen - hier im Forum aber ist die Mehrheit momentan gegen Wolf. An diesem Faktum kommt man nun wirklich nicht vorbei.


    Also : Die Krakeeler (wenn Du damit alle Kritiker meinen solltest) sind in der Überzahl.

    Häh?


    Rihilahti hatte bei 11 gegen 9 einen guten Schuss - da war ich übrigens wirklich überrascht und versuchte mich zu erinnern, ob ich das überhaupt schon einmal gesehen habe. Ansonsten ist er etwa so schnell wir Andy Brehme in seiner letzten Saison, wenn dieser Taucherstiefel und Bänder-Riss kombiniert hätte. Seine Alibipässe über 5 Meter sind dabei nicht mal das Schlimmste - er kommt einfach fast immer zu spät.


    Es mag sogar sein, dass er früher mal akzeptabel war - inzwischen ist er das nicht mehr. Man braucht eine gewisse Physis, um im Profifußball bestehen zu können. Die hatte damals Brehme nicht mehr und Aki eben auch nicht.



    Der FCK hat auf dieser Position mit Meißner, Bohl und Demai drei eindeutig bessere Leute. Wenn man ihn aber mit Borbely vergleicht, kann man ihn auch mit Dieter Dödel von den alten Herren der TSG Kaiserslautern vergleichen - nur weil man besser als irgendeine andere Null ist, macht einen das nicht zu einem Topmann. Die beiden im Powerpack haben doch gerade wirklich mal gezeigt, wie man die Räume eng macht und ein Powerplay aufzieht. Gegen neun Mann.


    Je früher man sich von diesem sicher nicht billigen Missverständnis befreien kann, desto besser (gilt übrigens auch für Borbely). Lieber die Kohle dazu nutzen, Meißner zu halten. Um den kann man in den nächsten zwei Jahren als Leitfigur ein paar junge Leute herumsetzen - das wird bei einem Mitläufer und Auf-dem-Platz-Verstecker wie Rihilahti nicht klappen können.

    Zitat

    Original von mbit
    Und so schlecht, wie der Kommentator ihn gemacht hat, hat Rafati nicht mal gepfiffen. Klar, die Gelb-Rote Karte am Anfang war -naja-fragwürdig, dafür häts für Lautern nen Elfer geben müssen. Alles andere war weitgehend korrekt entschieden.


    Das war mit die schlechteste Schiri-Leistung an die ich mich erinnern kann.


    Ich meine damit nicht, dass er 'hart durchgreift' - es machte den Anschein als würde er die Entscheidungen auswürfeln. Im letzten Sommer beim WM-Spiel Portugal-Niederlande griff der Schiri (ich denke zu Recht) durch und schickte vier dieser Treter korrekterweise auf die Tribüne. Aber gestern?


    Es war nicht mal ein besonders hartes Spiel - der Mann zückte insgesamt 12 mal die gelbe Karte (inklusive gelb-rot), übersah einen Elfmeter und schaute drein, als wäre er gerade zum Kaiser gekrönt worden.

    Ich hab's - man muss da ganz anders herangehen.


    Meinen neue Taktik ist, Dinge, die ich eh nicht beeinflussen kann, werden einfach weg-gepschscht.


    Wolf ist Trainer und ich kann nichts daran ändern - ist eine ähnliche Situation wie ehedem mit Heribert Faßbender. Ob man wollte oder nicht, er hat sich selbst als Sportchef bei der ARD für die Länderspiele eingeteilt. Jahrelang hatte ich einen Hals, wenn seine Schwachsinnskommentare kamen - aber irgendwann kam ich irgendwie auf den Trichter (war wohl ein Tipp von Außen), es mehr als zweistündige Comedy anzusehen. Was soll ich sagen: es klappte. Von da an hatte ich immer doppelt Spaß. Nicht nur das Spiel (damals ähnlich grauenhaft wie der FCK momentan) auch die begleitende Darbietung waren mit ein paar Pils im Kopp ein Brüller.


    Das entwickelte sich auch am heutigen Nachmittag. Mit der Zeit rannen ein paar Liter eiskalten Bits vom Fasse durch meine Kehle und ich nahm die Darbietungen als das, was sie momentan sind: Als Slapstick. Wir lachten uns mit der Länge des Spiels richtig einen weg und manchmal dachte ich mir: Immer noch besser als flennen.


    Wenn man erstmal Lexa, Rihilahte, Borbely und Opara als Fußball-Clowns annimmt, machen sie so richtig Spaß. Da springen Bälle auch mal beim Stoppen meterweit, man lässt auch gerne mal im direkten Laufduell die Füße hängen, achtet dann aber darauf, dass beim Kopfball der Gegner auch sicher den Ellebogen an die Kiemen bekommt und gibt weitere köstliche Beweise eigener Unfähigkeit.


    Die Frage, die sich mir dann aber stellte, war: 'Darf man so mit 'seiner' Mannschaft umgehen' und die Antwort war die schlichte Gegenfrage: 'Ist das meine Mannschaft ? ' Isses nicht - es ist Wolfs Mannschaft. Damit meine ich nicht mal die verletzungsbedingte Aufstellung sondern die nicht verletzungsbedingte Einstellung. Also darf ich das. Für mich.



    Ein wenig schäbig komme ich mir schon vor - letztlich nehme ich aber einfach für mich in Anspruch, mir eine kleine mentale Auszeit zu nehmen. Ich kann nichts an den Gegebenheiten ändern und muss mir ihnen leben - also von nun an ist 'Lachen unter Promille' angesagt. Wann sonst, wenn nicht jetzt? Abgestiegen wird ja nicht mehr und aufgestiegen... ich fang schon wieder an zu lachen.

    Zitat

    Original von klenser
    Hey Seven! Ich habe selbst schon mit einem Engländer der in Detmold wohnt mehr wie ein Herforder gestürzt. Da waren noch einige aus dem Städtchen mehr dabei! Glaub mir die können das Vertragen. Mir stellt sich die Frage ob diese Zecherei dazu führte; daß DT als Kennzeichen abgeschafft wurde. Kannst Du Dir den alten Herrman mit FCK Trikot vorstellen? Ist eigentlich in Bielefeld unterm Rathaus immer noch die tolle Kneipe?


    Keine Ahnung. Meine Kneipe ist im Haus. Mein Weib aber meint, dort sei vielleicht noch immer ein Irish-Pub - ist sich aber auch nicht sicher.


    Herforder kennt man ja in der Pfalz nicht - kann man aber trinken und gibt ein ordentliches Fassbier ab. Besser jedenfalls als das Stadion-Karlsberg, das ich lange Zeit nur mit Cola gemischt vernichten konnte - aber Du weißt ja, dass ich da nie übertrieben habe.



    Das mit dem Hermann war jedenfalls eine nette Aktion damals - hier nochmal ein Link:


    http://www.arminia-bielefeld.d…RTEmagicC_arminus.jpg.jpg


    Dass er aber ein FCK-Trikot anziehen würde, halte ich erst dann für möglich, wenn der Pfälzer an sich die Gegend besetzt. Aber selbst dann würde sich das Ansehen unseres FCK wohl nicht ändern. Seit der Zeit von Friedrich und Co hat Lautern hier etwa so einen guten Ruf wie Pest und Cholera. Grob getippt ist der FCK unter den Top 3 der Hassvereine in Ostwestfalen.

    Zitat

    Original von klenser
    Herzlich Willkommen nach Ostwestfalen! Grüß mal den guten alten Herrman von mir und trink auf meine Gesundheit ein Herforder


    Einem Detmolder zu einem Herforder zu raten...


    Mann Klenser - da könntest Du auch in Bitburg 'nen Warsteinerstand aufmachen.

    Was bedenklich stimmen sollte, ist aber die Tatsache, dass jetzt selbst in der Pfalz Generationen von 'Externen' herangezüchtet werden - und man kann es den Kindern nicht mal vorwerfen, denn letztlich graben sie sich ein Loch, das sie wohl nie werden verlassen können.


    So lange der FCK wenig attraktiv in der zweiten Liga rumkrebst, werden viele Kinder zwangsläufig mehr zu Bayern, Bremen oder gar Schalke tendieren. Die haben coole Spieler, die in der Nationalmannschaft spielen und im Duplo-Bild grinsen, die in der Bravo-Sport auftauchen und nach denen auch mal ein Fußballschuh benannt wird. Den FCK sieht man dagegen nur im Dritten, wenn nach Mainz noch ein wenig Platz ist und auf dem Schulhof labern einen auch immer diese Säcke an, deren Mannschaft gerade mal wieder im CL-Viertelfinale steht. Ist nicht leicht für ein Kind, da standhaft zu bleiben.


    Jetzt kann man natürlich meinen, es sei schietegal, was mit diesen 'Abtrünnigen' passiert - sind ja selbst Schuld. Was man damit aber vergisst, ist zum einen der Verlust des Vereins und zum anderen der Verlust dieser Abtrünnigen.


    Der Verein kommt mit so einem Bruch in der Fangeneration des neuen Milleniums schon wieder näher an die Bedeutungslosigkeit ran. Mit jedem Bayernkind wird's ein FCK-Kind weniger und wenn es erst mal losgeht, dass man in der Schule schon nicht mehr schief angesehen wird, wenn man ein Podolski-Trikot anhat, ist die Hemmschwelle nicht all zu groß. Lawine nennt man das und in 10 Jahren hat man eben doch nur noch 12 000 Zuschauer. Die 'Eingefleischten' kommen immer wieder - diese Generation aber ist dann zum Großteil verloren. Da könnt ihr gerne mal nachschauen, was in anderen Städten passiert ist, die sich auch mal ihre Erstliga-Auszeit genommen haben.


    Noch schlimmer aber ist es für die kleinen Jungs (sind es ja vor allem) selbst. Ein Leben mit dem Bayernschal um den Hals ist zwar sicher ruhiger - den echten zugang als Fan bekommen sie aber fast nie. Sie dümpeln in guter Bayernfan-Manier durch das pfälzer Leben und haken Erfolge ab. Keinen wirklichen Spaß und wenn der FCK zurückkehrt sind sie schon zu lange versaut, um nochmal einzusteigen.



    In dieser österlichen Zeit also würde ich den Kindern noch vergeben und versuchen, sie vor der Hölle des externen Fantums zu bewahren. Ätzend, wenn man durch Karstadt latscht und mitten im Herz der Stadt kommen einem dann Kinder in allen Farben entgegen. Nur die häßlichen FCK-Trikots hat mal wieder keiner an - und das hat weder Mode- noch Gewichtsgründe.




    Ändern kann man das wohl nur durch Erfolge...