interessanter Beitrag von Ken Kinscher im dbb-Forum:
Auf welcher Seite bin ich denn? Oder war ich? Schießen? Gegen wen? Ganz einfach, ich bin immer auf der "Seite", die ich für richtig halte, dass ist die Seite des FCK. Dieses Lagerdenken ist nämlich ein weiteres sehr verbreitetes Phänomen beim FCK und natürlich etwas, dass nicht unbedingt zum Zusammenhalt beiträgt. Eigentlich ist es relativ einfach: Wenn ich einen Banf oder einen de Buhr dafür kritisiere, dass sie die Satzung und das was darin geschrieben steht bis zur Unkenntlichkeit verbiegen (diese Kritik kam ja z.B. auch von Rainer Kessler), dann muss man das bei anderen auch machen. Markus Merk sagt immer es muss Lösungen geben. Das ist erstmal richtig. Wenn ich für diese Lösungen aber einen Preis zahlen muss der so hoch ist, dass das wofür ich angetreten bin, nicht mehr übrig bleibt, ist es keine Lösung. Oder eine "Lösung", die ich für meinen Teil, nicht akzeptiert hätte. Ist die Diskussion eine, die uns aktuell weiterbringt? Wir haben sie in den letzten 20 Jahren nie geführt, weil sie uns angeblich gerade nie weitergebracht hat. Das Ergebnis können wir heute betrachten. Gestern ist die Bewerbungsfrist für den AR abgelaufen. Ich bin gespannt wer sich beworben hat. Aber eines ist doch klar: die Kakophonie der letzten Tage und Wochen mit gleich mehreren intern nicht abgestimmten Interviews und Äußerungen von Aufsichtsräten ist kein Zufall. Und lustiger Weise rufen mich immer alle möglichen Leute an und beschweren sich über die jeweils andere „Seite“. Der Artikel im kicker ist kein Zufall, eine Videokonferenz zwischen Markus Merk und kritischen Fans (ich war nicht eingeladen
) ist kein Zufall - sondern Wahlkampf. Ich frage mich nur wofür? Machen wir uns nichts vor: Die Saar-Pfalz Invest hat 33% der Anteile am FCK. Sie hat einen (bald 2?) Beiratssitze, sie kontrolliert die Geschäftsführung meines Wissen über entsprechende Verträge, so das diese sich mutmasslich nicht mal mehr einen Bürostuhl alleine kaufen kann. Heute heißt es, wir wollen investieren, morgen heißt es wir müssen sparen - je nachdem mit welchen Fuß man gerade aufgestanden ist. Nun kommt noch die Finanzierung des eV, die angeblich erst von Banken (völlig unrealistisch), dann von Familieninvestoren (ich bin gespannt) abgelöst werden sollte. Am Ende wird es meines Erachtens die Saar-Pfalz Invest sein die auch hier Quattrex ablöst - denn sowohl Klaus Dienes als auch Guiseppe Nardi sind erfolgreiche Geschäftsleute - sie waren und sind mit Sicherheit nicht so naiv Geld in einer FCK KGaA zu versenken und gleichzeitig festzustellen, dass der eV als Lizenzhalter in die Insolvenz geht (und diesmal wäre es die Regelinsolvenz). Also wird der eV Mittel bekommen. Und für diese Mittel wird er weitere Aktien abgeben - über eine Call Option in 5 Jahren? - und wahrscheinlich nicht zu einer tollen Bewertung. Damit wären wir dann in einer Konstellation in der die Kapitalgeber der KGaA auch Kreditgeber des eV sind. Die Auswüchse dieser neuen Mitbestimmung können wir gerade live und in Farbe beobachten. Das selbe wie in Uerdingen, wie bei 1860 oder - um positive Beispiele zu nennen - wie bei Augsburg - RB und Hoffenheim lasse ich mal außen vor. Man muss dann ehrlich sein: Und wenn Markus Merk der Mann dieser Investoren ist, dann sollen sie ihn als Geschäftsführer installieren. Wir sollten den Aufsichtsrat abschaffen, ein simples Präsidialsystem einführen und einen Vereinspräsidenten mit einigen Beisitzern wählen. Diese Leute können dann als Grüßaugust mit Winkepappe in den Beirat der Management GmbH. Ich hätte mir eine andere Lösung gewünscht - aber die ist m.E. nicht mehr erreichbar. Wenn es gut läuft, wird auch weiter investiert (oder umgekehrt, je nach dem wie man das sieht). Der e.V. wird über weitere Kapitalerhöhungen verwässern und wenn wir Glück haben, werden wir irgendwann wieder in der zweiten Liga oder gar an der Tür zu ersten Liga klopfen. Allerdings nur, wenn wir offen und ehrlich akzeptieren was wir nun sind und wie nun Entscheidungen getroffen werden. Ich fände es sogar gut, wenn ein Guiseppe Nardi oder ein Klaus Dienes als Präsident kandidieren. Wie ein Ziegler bei Union Berlin oder Hofmann bei Augsburg. Nicht aus dem Hinterzimmer die Menschen lenken sondern Gesicht zeigen. Wenn man einen Sören Oliver Voigt oder einen Boris Notzon los werden möchte, weil man die Party bezahlt - wenn man bei der Trainerauswahl mitreden möchte - dann soll man das artikulieren. Ob man dadurch bessere Entscheidungen trifft oder gar bessere Leute bekommt, sei mal dahingestellt. Aber irgendwo ins diesem Dickicht ist die Verpflichtung von Marco Antwerpen einzuordnen. Hoffe ich, dass es die richtige Entscheidung war, egal wie sie zustande gekommen ist - na klar! Genauso wie bei Saibene auch. Oder bei Schommers oder bei bei Hildmann oder bei Frontzeck oder bei….. Wen wir in 4 Wochen als Aufsichtsrat wählen, ist somit eigentlich schnurz piepe. Ich könnte mich noch länger auslassen, will ich an dieser Stelle aber gar nicht. Worauf ich hinaus will: Man sollte den Mitgliedern und Fans an der JHV einfach nur ganz ehrlich sagen, wie die Machtverhältnisse sind und worauf das hinauslaufen wird. Wenn ich aber nicht mal mehr die Diskussion über diese absolut fundamentalen Dinge führen darf (und gerne in einem anderen Thread, den Thomas ja einfach zum Bericht aus dem Kicker aufmachen könnte), die ja nun gerade erstmals mehr als offensichtlich werden, dann ist der Verein noch mehr am Arsch, als ich es ohnehin schon dachte. Aber hey - natürlich freue ich auf das Derby und hoffe das wir gewinnen!!!! Und Marco Antwerpen werde ich beurteilen, wenn er die ersten 10 Spiele bei uns hinter sich hat. Das einer in der PK grimmig guckt, zu Fuß nach Kaiserlautern gelaufen wäre und schon immer in unserer Bettwäsche geschlafen hat (nicht seine Zitate und die Auswahl ist Zufall). Ich kann sowas und ähnliches einfach nicht mehr hören. Egal von wem. Vielleicht tue ich ihm auch Unrecht - aber das haben seine xy Vorgänger - nicht nur als Trainer - verbockt.