Beiträge von Rheinländer

    Zum Thema Spieler (u. a. Opara) in diesem Fred:


    Ich wage mal zu behaupten, dass sich in dem Umfeld des FCK (teilweise meine ich damit auch eine bestimmte Sorte Fans) noch ganz andere Spieler, die anderswo ganz anders auftreten, sehr schwer tun würden. Wer beschäftigt sich denn schon mit der Psyche der Spieler und dem Betriebsklima eines Fußballclubs? Das ist doch nicht viel anders als in einem normalen Betrieb. Ist das Management (inklusive Trainerbank) beschissen, dann strahlt das zwangsläufig auch auf das Personal über. Man sollte heutzutage nicht mehr erwarten, dass Profis, die da kommen und gehen, sich "auf Teufel komm 'raus" mit dem Verein identifizieren. Bestenfalls vor der Kamera und beim Abklatschen in der Fankurve. Aber das Problem hat nicht nur der FCK. Es ist - landein, landaus - hausgemacht. Der moderne Fußball hat eben solche Gesetze. Wir Fans leben teilweise noch auf einem anderen Stern, berauschen und betäuben uns mit Begriffen wie "Traditionsbewusstsein", mosern gegen Hopp und Konsorten und gegen "Söldnertruppen".

    Opara, Opara, Opara...


    ...ich lese immer und überall nur noch Opara. Wenn der FCK es noch schaffen können sollte, dann muss bei allen der Knoten platzen. Und wenn er nicht von selbst platzt, dann muss man operativ nachhelfen. Das aber ist die Hauptaufgabe der Leute, die im Betreuerstab tätig sind und dort 'rumdocktern. Damit meine ich nicht den Doc Blaumeiser. Man sollte diese Leute nicht immer mit den Argumenten verschonen, dass sie ja mit dem Spielerkader auskommen müssen, den ihre Vorgänger ihnen hinterlassen haben.

    Genau das alles und noch mehr meinte ich an anderer Stelle dieses Forums mit der Formulierung "Schuss nach hinten". Ich kann mir aber schon jetzt nicht vorstellen, dass ein Stefan Kuntz wirklich den Posten im Verein übernehmen wird. Der wird doch auch irgendwann mal nicht nur ein Nomade in Sachen Fußball sein und mal "sesshaft" werden wollen. Bietet ihm denn der derzeitige FCK die Perspektive dafür? Es sieht nicht so aus.

    Gibt es in Deinem Umfeld nur FCK-Fans? Wenn ja bist Du ein Glückskind.
    Ich habe es mit allen möglichen Fans zu tun, und die schenkten mir Jahrelang ein. Im Moment werde ich nur noch bemitleidet. Das meine ich mit Pranger

    In meinem Umfeld gibt es überwiegend nur TuS-Fans. Ich bin selber einer. Aber es gibt auch sehr viele Freunde, Bekannte, Kollegen etc., die FCK-Fans sind. Ebenso einige, die Fans vom FCB, FC Kölle, Borussia MG, Mainz 05, S 04, BVB und so weiter und so fort sind. "Bunte Welt Rheinland". Klar, dass man momentan die FCK-Fans viel bemitleidet. Aber das hat mit einem Pranger nichts zu tun. Pranger ist was anderes. Natürlich gibt es auch viele Häme und Schadenfreude gegenüber FCK-Fans. Wenn Dir das erspart bleibt, dann hast Du es mit dem Mitleid ja noch ganz gut getroffen. Ich fühle auch mit den FCK-Fans...aber nur mit den guten. Es gibt auch welche, für die ich nur ein müdes Lächeln übrig habe. Ich bedauere einfach nur, dass es mit dem FCK so gekommen ist wie es ist. Nicht nur wegen meiner Freunde, die deswegen so leiden, sondern auch deswegen, dass mit dem FCK ein Stück deutscher Fußballgeschichte in den Keller geht. Der deutsche Profifußball ohne den FCK ist wie eine WM ohne Deutschland (oder wie eine EM ohne England).

    Ich halte nichts von Kollektivstrafen. Wie gestern geschehen, sind Leute an den Pranger gestellt worden,
    die es nicht "verdient" hatten.
    Aber, wenn Sasic dieser Auffassung war, dann sollte er die Mannschaft auch der Belegschaft, die zum
    Großteil ihren Arbeitsplatz verlieren wird (Mitarbeiterversammlung nächste Woche), gegenüberstellen.

    Rischtisch! Ob sich mit dieser Aktion nicht schon die VDV befasst? Wenn aber schon Kollektivstrafen, dann gehören auch die Funktionäre des Vereins dazu. Die sollte man dann wenigstens bei der Mitarbeiterversammlung an den Pranger stellen.

    Was Sasic gestern mit der wohl gut gemeinten und spektakulären Aktion wollte, ist m. E. voll in die Hose gegangen. Es wurde daraus eine "Sado-Maso-Aktion". Die Spieler taten mir in dem Moment sehr leid. Selbst erfolglosen Fußballprofis darf man nicht abverlangen, sich in der Art an den Pranger stellen, sich "federn" und "teeren", anpöbeln, beschimpfen und "verprügeln" zu lassen. Hoffentlich geht dieser Schuss nicht nach hinten los.

    Die gut gemeinte und spektakuläre Aktion von Sasic ist m. E. in die Hose gegangen. Aufgrund der "Fans", die die Spieler anpöpelten, beleidigten und "verprügelten". Sasic hat wahrscheinlich nicht einkalkuliert, dass es unter Fans auch jede Menge Pöpel, "Assis" und Dummköpfe gibt. (Sorry, ich will damit keinem auf die Füße treten!) Als ich die Aktion im TV gesehen habe, war mein erster Gedanke: "Ist das jetzt Sado oder Maso, was da abläuft oder warum stellt Sasic seine Jungs so an den Pranger?" Man stelle sich nur mal vor: Wir als stinknormale Arbeitnehmer werden von unserem Chef den Kunden bzw. der Öffentlichkeit so vorgeführt, wenn wir schlechte Arbeitsleistung abliefern. Das ist psychologisch ganz schlecht und der Schuss geht meistens nach hinten los. Wobei ich aber im Falle der FCK-Spieler den wenigsten unterstelle, dass sie bewusst schlechte Leistung bieten. Am Willen fehlt es wohl nicht. Sie können es offensichtlich nicht besser. Da ist ein Trainer irgendwann auch schnell mit seinem Latein am Ende und letztendlich ohnmächtig. Klar, dass Sasic in der Pfalz mit dem Anspruch an sich selbst angetreten ist, den FCK in der laufenden Saison aus dem Tabellen-Keller zu führen. Er wäre nicht Milan Sasic, wenn es anders herum wäre.


    Aber wer nun versucht, Parallelen zu den Erfolgen von Sasic in seiner Zeit bei der TuS Koblenz zu ziehen, der vergleicht Äppel mit Birnen. Sasic hat zwar einen großen Anteil daran, dass aus der TuS quasi über Nacht aus der Oberliga- eine Zweitligamannschaft wurde, aber dieses Ziel hat ihm niemand vorgegeben. Und als die TuS dann in der 2. Liga war, stieß Sasic an seine Grenzen und hätte die TuS wohlmöglich wieder in die RL geführt. Damit keine Zweifel aufkommen: Ich halte Sasic für einen guten Trainer und habe Respekt vor seiner Arbeit. Aber ich halte ihn für nicht zweitligatauglich. Sollte der FCK wirklich in die 3. Liga absteigen, was mir persönlich sehr leid täte, so erwartet doch jeder, dass Sasic den Verein innerhalb einer gewissen Schmerzgrenze (1-2 Jahre) wieder zurück in den Profifußball führt. Das kann er mit dem entsprechenden Umfeld (vielleicht mit SK) schaffen. Aber auch genauso kann er scheitern. Was dann folgt, brauch ich niemanden zu erzählen.