Beiträge von DerBergRuft

So, ich wär dann jetzt auch mal zurück aus Lautern.
Und ich bin so müde aber so glücklich, dass ich dieses Spiel und den Sieg gestern live erlebt habe....

Das Beste aber war die einzigartige, unfassbare Atmosphäre im Stadion.
Ich muss ganz ehrlich sagen, ich war wirklich sehr, sehr niedergeschlagen als das 0:2 fiel. Es fiel mir auch schwer, irgendwie noch was Positives zu sehen, geschweige denn Hoffnung zu haben. Ich bin dann kurz raus ausm Block und hab den FCK bedauert und mich selbst und insgesamt alles...

Und dann - und das muss man sich mal vorstellen bei nem 0:2 und 10 Mann - als ich zurückkam, war die Stimmung in der West dermaßen unfassbar gut, dass man gar nicht mehr traurig sein konnte. Man konnte gar nima nachdenken so laut und mitreißend war es.
Als dann die ganze Kurve den Text von "so wolln wir doch geschlossen hinter unsrer Mannschaft stehn" grölte, da hatte ich echt Gänsehaut... Es war unglaublich.
Und was dann kam, kann man sowieso nicht mit Worte beschreiben.

Ja und zu den Löwenfans... Die, denen ich nachts beim Feiern begegnet bin, die waren eigentlich alle ganz freundlich. Ich hab ihnen dann im reinsten bayerischen Dialekt erklärt, dass sie - wenn sie schon so weit fahren, auch zum richtigen Verein halten müssen. Das haben sie dann schon verstanden.

Bin auf dem Weg nach Lautern...
Freu mich so, dass ich kaum schlafen konnte...
Und als ich dann irgendwann doch schlief, hab ich von nem 4:0 geträumt....
Und -betzemichl- ich finds echt schön, dass ich mich hier jetzt einfach auch öffentlich freuen kann...

Kann ich absolut verstehen, fckzipfe.
Wenn ich hier im Forum während eines Spiels lese, tut mir jede Niederlage noch mehr weh, als es ohnehin der Fall ist.
Allerdings glaube ich nach wie vor daran, dass der FCK ein ganz besonderer Verein ist, für den ich es weiterhin regelmäßig und gerne auf mich nehme, sonntags 8 Stunden im Zug zu sitzen.
Denn wie Andy geschrieben hat, im Stadion ist es anders: Da spürt man und fühlt man, dass es noch andere gibt, die hinter dem Verein stehen - auch wenn sie verloren haben, auch wenn sie 2. Liga spielen...dann fühlt man, dass man nicht allein ist mit der Liebe für den Verein.

Wenn hier nicht ganz groß „Treffpunkt Betze“ drüberstehen würde, käme kein Mensch auf die Idee, dass sich hier Menschen äußern, die von sich behaupten, Fans von diesem Verein zu sein, äh sorry- behaupten, Fans von diesem Verein GEWESEN zu sein.
Jetzt ist natürlich jedem zweiten hier alles egal... (wie ja von allen Seiten ständig betont wird.)
Was aber irgendwie auch nicht stimmen kann, weil das, was hier geschrieben wird, grenzt schon an Hass gegen den eigenen Verein. Kein KSC-, Mainz- oder sonst-was-Fan könnte es drastischer ausdrücken, als viele von euch es tun.

Ich finds traurig. Ganz ehrlich. Nicht nur das was auf dem Platz abläuft...
Dass vieles schief läuft, will ich nicht bestreiten. Auch Kritik an den Spielern und vor allem Trainer kann ich völlig nachvollziehen, auch die Enttäuschung, den Frust und den Ärger.
Aber die Art und Weise, wie hier die eigene Mannschaft und der eigene Verein attackiert werden, macht mich mindestens so traurig wie das Spiel heute.

Ich habe jetzt ewig überlegt, ob ich auch was dazu schreiben soll...
Ich denke irgendwie anders als - so scheint mir – der gesamte Rest des Forums - und ich habe schon ein bisschen Angst vor den Reaktionen...
Aber naja, es herrscht ja grundsätzlich Meinungsfreiheit und irgendwie ist es mir wichtig, das los zu werden... deshalb...

Letzte Woche schwebten alle im 7. Himmel und 5 Tage später scheint die Welt über dem Betzenberg untergegangen zu sein. Letzte Woche waren sie die Helden und 5 Tage später sind sie Luschen und Versager
Klar, ich war auch enttäuscht letzten Montag und ich habe auch nicht vor, über taktische Fehlentscheidungen des Trainers oder spielerische Unzulänglichkeiten der Mannschaft zu diskutieren.
Ich finde es nur irgendwie schwer zu begreifen, wie man seine Einstellung als Fan gegenüber ein und demselben Team innerhalb einer Woche so grundlegend ändern kann.

Ich habe selbst nie aktiv Fußball gespielt. Aber ich war mit meiner Mannschaft im Tennis mehrere Male Deutscher Meister. Und das sag ich nicht, weil ich angeben will. Ich sage es, weil ich weiß, wie es ist, wenn du in einer Woche ganz oben bist und 3 Tage später stehst du am Platz und nichts geht mehr...
Ich weiß wie es ist, wenn du weißt, du MUSST gewinnen, du weißt alle erwarten, dass du gewinnst und nichts von dem, was du dir vorgenommen hast funktioniert.
Der Gegner punktet und der Druck wächst. Irgendwann bist du wie gelähmt, machst einen Fehler nach dem anderen – völlig hilflos. Und je mehr Druck von außen kommt, umso schlimmer wird es. Du willst gewinnen, aber nach außen sieht es aus, als ob aus dem Helden innerhalb einer Woche der größte Verlierer geworden ist.
Und nicht weil du innerhalb einer Woche überheblich oder arrogant geworden bist, es dir von einem Tag auf den anderen an Willen oder Charakterstärke fehlt, sondern weil es eben ein Scheißtag ist, du grundsätzlich vielleicht nicht stark genug bist, oder dem Druck nicht gewachsen.
Und weil du ein Mensch bist und keine Maschine.
Und das Schlimmste - du verlässt das Spielfeld, bist selbst enttäuscht ohne Ende und von außen kommen Beleidigungen, Häme und Beschimpfungen.

So wie es gerade hier zig-Mal zu lesen ist.
Ich denke, Kritik an der Mannschaft ist völlig berechtigt, verständlich und auch wichtig, aber ein Team, das wir 5 Tage vorher feierten und bejubelten derartig zu beschimpfen und zu beleidigen, finde ich nicht in Ordnung.

Wie gesagt, ich verstehe die Enttäuschung nach dem Spiel. Ging mir ähnlich. Aber dann sollte es auch irgendwann wieder gut sein. Es wird ja niemand gezwungen FCK- Fan zu sein und sich die Spiele anzusehen.
Ich fahre am Sonntag nach Lautern, um die Mannschaft zu unterstützen und nicht, um sie zu beschimpfen und auf die nächste Niederlage zu warten.
Das ist meine Meinung. Jetzt könnt ihr mich gerne steinigen. ☺

Ich bin auch weiblich und Zielgruppe und darf mich äußern.

Da ich am Dienstag- im Rausch der Gefühle- die Aussage von Stefan Kuntz gar nicht mitgekriegt hab, hab ich mir das Interview grad noch mal angesehen...
Aber irgendwie fühl ich mich jetzt immer noch nicht beleidigt, diskriminiert oder irgendwas dergleichen. Hm.

Meiner Meinung nach wird viel zu viel Aufhebens um nen spontanen Kommentar in einer emotionalen Situation gemacht.
Irgendwer musste halt an der Auslosung "schuld" sein. Dann eben die Frau, die gelost hat. Haben sich wahrscheinlich Tausende im ersten Moment gedacht. Wahrscheinlich sogar die eine oder andere Frau...

Es ist ein bisschen schade, dass die Auslosung gleich nach dem Spiel stattfand. Ich fand die Euphorie, die grad bei allen herrschte so schön... Ein paar Tage Glückseligkeit hätte uns allen ganz gut getan...

Aber sich jetzt von den dämlichen Bayern alles kaputt machen zu lassen? Die Bayernfans freuen sich und uns bringt es nicht weiter...

Wir sind Lautern und wir haben Fußballdeutschland heute gezeigt, zu was unser "kleiner" FCK fähig ist.
Und darüber sollten wir jetzt einfach ein bisschen glücklich sein und nicht schon wieder mit der Jammerei anfangen - finde ich.

Am Samstag steh ich um halb 6 auf, nehm meine Dauerkarte und fahr nach Lautern - und ich wünsche mir so, so sehr, dass sie gewinnen...
Ne Niederlage wäre schlimm genug, aber die 5 stündige Heimfahrt macht nach so ner Enttäuschung immer erst recht überhaupt keinen Spaß mehr....

Drum hilft alles nichts - wir gewinnen!

Tja, das war wohl auch das Highlight des "Töchterleins..."
Ich hab diese kleinen "Bericht" mal vor ein paar Jahren für einen Wettbewerb geschrieben. Vielleicht passt er ja auch hier ganz gut...


Ein gemütlicher Fahrradausflug war es nicht, unsere Tour mit dem Rad von München nach Lautern.
Im Gegenteil. Aber unvergesslich. Unvergesslich schön... Am 21. August geht es los im Münchner Westen. Wir genießen die ersten Stunden am Rad, feiern den Sieg gegen Köln. „Wir sind die Lautrer!“, singen wir. Wer uns sieht hält uns wohl für komplett verrückt. Vielleicht sind wir das. Ein bisschen.
Aber wir haben ein Ziel: das 1. Heimspiel des FCK. Endlich 1. Liga. Die Bayern kommen. Wie passend...
Und dann - der 2. Tag: 33 Grad im Schatten. Ich habe Kopfschmerzen von der Hitze und Anstrengung und am ganzen Körper eine Sonnenallergie. Ich sehe aus wie Freddy Krüger mit Windpocken.
24 Stunden später: Hagel, Regen, Sturmböen. Die Kleidung klebt am Körper. Kilometerlange Abfahrten. Wir sehen kaum das Rad des Vordermannes. Es stürmt und donnert und blitzt.
Die Nächte im Zelt, am Campingplatz... Morgens fönen wir die Trikots. Aus unsren Turnschuhen tropft das Wasser vom Vortag. Statt warmer Badewanne gibt es kühle Nasszellen und offene Kabinen. Ich bin froh, wenn die Spinnen die Dusche vor mir verlassen haben. Gott sei Dank riechen wir alle gleich erbärmlich.
Alles tut weh, aber...der Betze ruft..
Der 4. Tag. Wir fahren seit Stunden. Ich habe Hunger. Mir ist schwindlig. Ich bin genervt. „ Zick hier nicht rum!“, kommentieren die andren. Das nervt mich noch mehr. Ich will jammern und ich will zickig sein. Ich könnte heulen. Vor Wut. Vor Ärger. Weil ich nicht mehr mag und kann und überhaupt. „Lautrer geben niemals auf“ tönt es in meinem Kopf - den ganzen Tag und nachts im Schlaf. Nonstopp.
„Willkommen in der Hölle“, wäre wohl die passendere Alternative für den Moment...
Kilometer 570. Wir sind da. Die Erleichterung am Ziel zu sein ist uns sichtlich anzumerken. Wir lachen, wir strahlen und singen. „Ole ole, ole, ola die roten Teufel sind ganzwunderbar...“ Mit einem Hochgefühl fahren wir ins Stadion ein.
Wir überreichen Marco Haber den Scheck. 3320 Euro für einen guten Zweck haben wir gesammelt während der Tour, der Tortour.
Als das Spiel läuft, das 1. Tor für Lautern fällt, habe ich das Gefühl abzuheben. Beim 2:0 kommt es mir vor als würde ich schweben. Im Himmel. In der Hölle - dem Himmel der Teufel. Wir lachen. Wir weinen. Wir feiern und singen und tanzen. Die ganze Anspannung, die ganze Anstrengung der letzten Woche singen wir weg, schreien wir weg, tanzen wir weg, winken mit Taschentüchern. Und fast muss ich wieder heulen. Weils so schön ist zur Abwechslung.
So viele Emotionen in so kurzer Zeit... Verzweiflung und Schmerz, Selbstüberwindung und Glücksgefühle, Wut und Erfolg und am Ende diese überwältigende Freude.
Als mich der Flutlichtreporter frägt, wie ich mich nun fühle, weiß ich nicht recht, wie ich dieses Glücksgefühl in Worte fassen soll. „Unbeschreiblich“. Einfach. Vielleicht denkt der eine oder andere ich wäre
verrückt. Vielleicht denke ich mir das selbst manchmal. So weit zu fahren wegen einem Fußballspiel? Glücklich zu sein wegen einem Tor? Ist das verrückt? Bin ich verrückt? Ist man verrückt, wenn man Lauternfan ist? Oder ist man
Lauternfan, WEIL man verrückt ist?
Vielleicht ist es so – ein bisschen zumindest. Aber vielleicht muss man das sein, denn vielleicht weiß man nur
als FCK-Fan, was es heißt so zu leiden und doch immer wieder so glücklich zu sein. Wie am 27. August. Und selten
hüpfte mein Herz so vor Freude, wie an diesem Tag, als wir gesungen haben:
„Unsre Heimat, unsre Liebe....“
Was noch nicht mal ganz stimmt. Meine „Heimat“ ist es nicht. Aber ...meine Liebe.


Vielleicht findet sich ja jemand, der mitfährt mit mir - mimt Rad von München nach Lautern- beim nächsten Aufstieg..

Sitze grad in muc am Flughafen. In einer Stunde geht's nach Italien. Rückflug ist am Montag. Extra so geplant, dass ich beide Relegationsspiele sehen kann, da ich dachte, Rückspiel wäre am Dienstag.... Dann haben sie's geändert auf Montag...
Erst hab ich mich ziemlich geärgert und dann entschieden, dass alles irgendwie geht: Ankunft in muc um 16 Uhr, Weiterflug nach Frankfurt 17 Uhr, ICE nach Lautern 19 Uhr, Ankunft in Lautern 20.21 Uhr. Rechtzeitig.

Und das alles mach ich nicht, weil ich überzeugt bin dass sie's schaffen. Im Gegenteil - ich glaub nicht so an Wunder....
Ich mach das, weil ich dabei sein will, EGAL wies ausgeht, weils der FCK ist und weil ich sie unterstützen will, soweit ich die Möglichkeit dazu hab.

Haltet mir die Daumen, dass die Flüge keine Verspätung haben.:-)