Auch wenn man beim gegenwärtigen Erkenntnisstand mit Schuldzuweisungen noch sehr vorsichtig sein sollte: Was man mittlerweile bei tagesschau.de an Augenzeugenberichten lesen kann, klingt nach einem ziemlich krassen Versagen von Stadtverwaltung, Veranstalter, aber auch Polizei. Ich hab vor kurzem noch einen HIntergrundbericht zu "Rock am Ring" gesehen, wo die Veranstalter eigens Kameras installiert haben, die das Geschehen vor den Bühnen von oben zeigen und wo auf diesem Weg dauernd überwacht wird, wann es wo zu einem bedrohlichen Gedränge kommt .
Sebastian: Schau Dir die Bilder an! Das waren keine "Partyegoisten", die da hochgeklettert sind, sondern Menschen, die versucht haben, irgendwie ihr Leben zu retten. Wahrscheinlich kann man nicht einmal denen, die auf die auf dem Boden liegenden Menschen getreten sind, einen Vorwurf machen, weil sie einfach dorthin gedrückt wurden. Das sieht nicht nach einer Situation aus, in der die Leute noch irgendeine Wahl gehabt hätten. 19 Tote, 340 Verletzte! Und der Vollhorst von Polizeipräsident will "keine Massenpanik" bemerkt haben. Na toll!
Ich hoffe, dass in Zukunft Massenveranstaltungen in so einer Mausefalle mit nur einem Zugang - und dann auch noch einem Tunnel - in Deutschland glatt verboten werden; außerdem ist es ja wohl klar, dass man da von Seiten des Veranstalters und der Polizei ständig Hubschrauber oder Zeppeline in der Luft haben muss, die das Geschehen überwachen und bei bedrohlichen Situationen rechtzeitig für die Öffnung von Notausgängen sorgen können. All dies scheint hier nicht der Fall zu sein. Einfach nur traurig und stümperhaft! Aber wie gesagt: So stellt es sich für mich im Moment dar; man muss natürlich die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen abwarten. Vielleicht muss ich mich dann für das hier Geschriebene entschuldigen. Glaube aber kaum, dass es so kommt.