Ich habe die ganze Sache hier in München auch ein wenig verfolgt und auch Einblick in das Konzept und in die Gutachten genommen. Es sind hierbei sehr viele entscheidungsrelevante Fragen zu bedenken und ich hätte mir schon eine entsprechend ergebnisoffene Prüfung durch die Stadt gewünscht. Wie schon erwähnt wurde, ist auch der Umzug ins OLY mit Kosten verbunden: auch die finanziellen Fragen waren daher nicht einfach so Schwarz/Weiß spontan entscheidbar. Sehr enttäuscht bin ich von der Stadt, weil sie diese ergebnisoffene Prüfung nicht durchgeführt, sondern einfach sofort Nein gesagt hat. Die Machbarkeitsstudie ist ja nicht einfach irgendein emotionales Fan-Projekt sondern ein absolut diskussionswürdiger und durchdachter Planungsansatz. Vielleicht hätte man ihn am Ende tatsächlich aus nachvollziehbaren Gründen doch nicht umsetzen können, aber ihn praktisch ungeprüft abzulehnen, finde ich politisch fragwürdig. Auch die hier teilweise als "no go" angesprochenen Kriterien werden in der Studie ja bedacht. Btw: Es gibt selbstverständlich nicht nur eine Tram zum Stadion, sondern auch Buslinen (eine direkt zum Hbf) und der U-Bhf. Silberhornstrasse ist zu Fuß in schlappen 5 Minuten erreichbar.
Am Ende denkt die Politik aber leider fast immer in sehr einfachen Kategorien: "Das OLY kostet uns Geld und steht oft leer, also sollen die 60er da hin. Basta!" Dass der in der Stadt München beliebteste Fußballverein in "seinem" Stadion an der Grünwalderstrasse und in "seinem" Stadtteil Giesing wohl eine ganz eigene Dynamik bekommen könnte und wohl auch würde, zählt da wenig.
Na ja, das Ganze ist eh alles von Anfang an und auf beiden Seiten (Stadt und Verein) eine Rechnung ohne den Wirt gewesen, oder hat sich da in letzter Zeit was dran geändert? Und der heißt nun mal FC Bayern München. Der muss die 60er (a) nicht aus ihrem Mietvertrag raus lassen und (b) hätte er sogar ein Vetorecht gegen die Nutzung des OLY durch den Konkurrenten. Und so vergiftet wie das Verhältnis zwischen den beiden Vereinen derzeit ist, wird es da vom FC Bayern wohl relativ wenig Gesprächs- und Kompromissbereitschaft geben. Allerdings bin ich an dem Punkt vielleicht auch nicht mehr auf dem neuesten Stand.