Habe gerade die Pressekonferenz von Babbel und Heldt geguckt: Die haben ihre eigenen Fans für die Busblockade vor dem Spiel und das der-Mannschaft-den-Rücken-zuwenden im Stadion medienöffentlich an die Wand genagelt. Babbel stellte eine Verbindung zur Diskussion nach dem Tod von Robert Enke her und sprach von "Heuchelei", wenn man sehe, mit welchem Hass und welchen Gesten die eigenen Fans die Mannschaft vor dem Spiel konfrontiert hätten. Die Spieler, vor allem die jüngeren, seien auf dem Platz dann wie gelähmt gewesen; letztendlich machte Babbel die eigenen Fans für die schwache Leistung der Mannschaft in diesem Spiel mit verantwortlich. Und Heldt, der ja weiter in Amt und Würden ist, sieht das wohl genau so.
Hmm. In den Medien wurde von einer vierminütigen Busblockade gesprochen. Heldt und Babbel gebrauchten nun Formulierungen wie, der Bus sei "angegriffen" und "gestürmt" worden. Schwer zu bewerten, finde ich. Einerseits braucht es keinen Fanprotest, damit der VfB in dieser Saison unterirdische Leistungen abliefert, das klang schon schwer nach Ausrede. Und mit Gegenwind muss die Mannschaft bei einem desolaten Punktestand a'la Tasmania Berlin auch auf jeden Fall leben. Und wenn Babbel eingesteht, dass er "den Knopf nicht gefunden" habe, mit dessen Drücken die Mannschaft ihr Potenzial wieder abrufen kann, dann bestätigt er damit ja, dass seine Entlassung unausweichlich war und die Fans im Recht waren, dass sie diese jetzt erzwungen haben. Heldt ließ nämlich schon durchblicken, dass ohne diese Fanaktionen Babbel heute noch im Amt wäre. Muss man da der Vereinsführung dann nicht mangelnde Konsequenz vorwerfen?
Keine Ahnung, was die Fans da am Bus abgezogen haben und inwiefern das über nachvollziehbaren Protest und den Versuch, die Mannschaft "wachzurütteln" hinausgegangen ist. Wurde hier von den Fans eine Grenze überschritten oder lenken die (Ex-) Verantwortlichen nur von ihrem eigenen Versagen ab, indem sie verbal auf die Fanaktionen eindreschen? Vielleicht stimmt ja auch Beides zugleich.