Sport: 1. FCK
Fußball: Srdjan Lakic und die Scheckbuchtäter
Die Fußball-Romantiker wollten es auch nach der Derby-Demütigung gegen Mainz 05 noch nicht wahrhaben: Srdjan Lakic präsentiert Seit" an Seit" mit Wolfsburgs VfL-Manager Manager Dieter Hoeneß forsch das Trikot seines künftigen Arbeitgebers.
Von wegen Foto-Shop, von wegen optische Täuschung! Das Bild ist echt - und setzt den Noch-Lauterer und die Scheckbuchtäter in ein schlechtes Licht.
Lakic höchst selbst war am letzten Montag - trotz Englischer Woche - in Wolfsburg. Zwei Tage vor dem DFB-Pokalspiel in Duisburg einmal Wolfsburg und zurück. Der 27-Jährige düste wohl nicht im VW in die Autostadt, er wurde - welch abgehobenes Geschäft - im Privat-Jet eingeflogen: Untersuchung, Unterschrift unter den Vier-Jahres-Vertrag, der Lakic bis 2015 geschätzte zwei Millionen Euro pro Saison beschert, Familienfoto. Was schert da der FCK, der um seine Existenz kämpft?
Mittwoch an der Wedau stand Lakic sprichwörtlich auf dem Platz, lamentierte mehr als dass er sich - wie sonst - engagierte, verlor alle Kopfballduelle gegen Bruno Soares. Donnerstag verkündeten FCK-Chef Kuntz und Lakic den Abschied zum Sommer. Warme Worte, frommer Augenaufschlag nach einer unfassbar unprofessionellen Posse.
"Unkumpelig" nannte Stefan Kuntz das Verhalten des Wolfsburger Machers Dieter Hoeneß. Eine Sauerei war"s! Lakic zwei Tage vor einem wichtigen Spiel mit irrsinnigen Schecks quer durch die Republik zu locken - schlechter Stil!
Lakic, ein toller Stürmer, ein guter Typ, handelte verantwortungslos! Mit Fleiß und Klasse hat er sich in knapp drei Jahren beim FCK zu einem Top-Stürmer entwickelt. Die Fans lieben ihn. "Er weiß, dass er einen Fehler gemacht hat", sagt Kuntz. Die verhängte Geldstrafe tut Lakic weniger weh als den Fans das traurige Ende einer Illusion.