Das wird dann jetzt reichlich Off-Topic. Das Schengen-Abkommen regelt ausschließlich die Reise- und Kontrollfreiheit in den Binnengrenzen der Teilnehmerstaaten und hat mit der Einwanderungs- bzw. Asylpolitik wenn überhaupt dann nur insoweit etwas zu tun, als es die (bessere) Sicherung der Außengrenzen des Schengen-Raums betrifft. Bezüglich der (unkontrollierten) Massen-Einwanderung von Asylbewerbern und solchen Personen die vorgeben es zu sein oder einen vermeintlichen Anspruch haben ist der Verweis auf Schengen aus meiner Sicht zu einfach. Da spielen europäische Verflechtungen sowie Verpflichtungen einerseits und Menschenrechte allgemein eine bedeutsame Rolle; einfach um den Schengen-Raum eine "Mauer" ziehen ist da nicht möglich, wenn auch inzwischen vielerorts gefordert.
Wir haben ganz sicher ein Problem mit der Zuwanderung und der Behandlung von Menschen, die nicht "systemrelevant" sein wollen und andere Interessen bis hin zur Straffälligkeit verfolgen. Die Lösung ist aber bei weitem nicht so einfach wie es sich der Otto-Normal-Bürger denkt, insbesondere unter Beachtung von Menschenrechten. Und das ist das "Schicksal" einer jeden offenen Demokratie, die sich an Werte, Moralvorstellungen, Absprachen und Regelungen von Ländervereinigungen hält. Einfach "dicht machen" ist a) schwer bis gar nicht durchführbar und b) grenzt es vermutlich mehr Menschen aus als es unberechtigte Zutritte verhindert.
Dass es diese massenhaften Ströme an Zuwanderung überhaupt gibt, liegt meiner Ansicht nach an den vielen innerpolitischen Problemen der Staaten selbst, den Beziehungen der Staaten untereinander und der zunehmenden Gleichgültigkeit einzelner weniger gegenüber den (eigenen) Völkern. Und was vor langer Zeit Amerika für die einzelnen europäischen Staaten war, ist Europa inzwischen für Afrika, den Nahen Osten etc. Es wird Jahre bis Jahrzehnte dauern, bis wir in dieser Frage eine (europäische) Lösung bekommen werden; wenn überhaupt. Derzeit sieht es für mich eher nach einem Rückfall ins tiefste Mittelalter aus, weil alle nur noch nach eigenen Interessen schreien und gefühlt die Problemlösung in der Abspaltung aus sämtlichen Ländervereinigungen sehen. Sollte dieser Trend anhalten, was im Hinblick auf die deutlich nach rechts wandernden Länderregierungen als eher wahrscheinlich anzunehmen ist, werden wir uns alsbald Zustände analog zum Dreißigjährigen Krieg bekommen; nicht zwingend als Kämpfe auf dem Schlachtfeld, also als kriegerische Auseinandersetzung, aber ganz sicher als Bruch der Völkerverständigung.