zum Thema Leverkusen: "der Verein wurde am 1. Juli 1904 unter dem Namen Turn- und Spielverein der Farbenfabriken vormals Friedrich Bayer & Co. als Betriebssportverein gegründet. 1984 vollzogene Wiedervereinigung der in den 1920er Jahren getrennten Vereinsteile Sportvereinigung Bayer 04 Leverkusen und Turn- und Spielverein 04 Bayer Leverkusen. Die ehemalige Fußballabteilung (1999 ausgegliedert) trägt rot-schwarz in Fortsetzung der Tradition der Sportvereinigung." Der Verein existiert also schon "ewig", der einzige Unterschied zu anderen "Traditionsvereinen" ist die Tatsache, dass er als Betriebssportverein gegründet wurde und insoweit von jeher ein Bestandteil des Unternehmens war. Im selben Jahr wurden u.a. auch der VfB Rot-Weiß Braunschweig (FC Einigkeit Braunschweig), FC Schalke 04 (Fußballclub Westfalia Schalke), SC Freiburg und Rot-Weiß Oberhausen gegründet.
zum Thema RB Leipzig: Dieser Verein ist "neu" und wurde erst 19.05.09 gegründet. Durch die Eingliederung diverser (teilweise insolventen) Vereine durfte der Verein letztlich mit dem Startrecht des SSV Markranstädt in der Oberliga "starten". Seitdem führt der weg stetig nach oben, was primär den "unverhältnismäßigen" finanziellen Möglichkeiten, die der Verein dank des Konzerns Red Bull vorweisen kann, geschuldet ist. Im Unterschied zu den meisten Sportvereinen ist die Struktur bei RB Leipzig derart gestaltet, dass der Verein durch eine niedrige Mitgliederzahl (800 € Jahresgebühr, 100 € Aufnahmegebühr, bis zu 6 Monaten Bedenkzeit über einen Mitgliedschaftsantrag und Ablehnmöglichkeit ohne Angabe von Gründen) stets in "Händen absoluter RedBull-Treue" liegt.
Grundsätzlich muss ein neu gegründeter Verein in der untersten Liga beginnen - dies wurde erfolgreich "umgangen", jedoch im legalen Rahmen. Das und die Struktur sind die größten Unterschiede zu anderen Vereinen wie Leverkusen, Wolfsburg und sogar der TSG Hoffenheim, die allesamt aus dem Niemandsland "Amateurfussball" kommen und den normalen sportlichen Aufstiegsweg genommen haben. Im Hinblick auf unverhältnismäßiges Sponsoring kann man hier bei der TSG Hoffenheim Abstriche machen.
zum Thema Engagement Mateschitz/RedBull:Grundsätzlich ist es zu begrüßen, wenn Unternehmen und/oder Einzelpersonen den Sport fördern und Einzelsportlern als auch Mannschaften finanzielle Mittel bereitstellen. Auf die von Badar genannten Randsportarten will ich groß gar nicht eingehen, aber viele Extremsportler können nur so ihrem Hobby - teilweise auch Job - nachgehen. Beim Teamsport muss man sicher noch unterscheiden in Motorsport (u.a. Formel 1, wo es seit jeher Teameigner gibt die Jahr für Jahr Millionen kosten und ebensolche Sponsoren benötigen), Eishockey (hier können Teams und Lizenzen wechseln und andernorts neu aufgestellt werden) und Fussball. Auch im Fussball ist Sponsoring zulässig und gewünscht, einzig die Einflussnahme soll den Vorstellungen von DFB & DFL begrenzt sein, damit der Sport an sich unabhängig bleibt und nicht durch die hinter den Vereinen stehenden Sponsoren bestimmt wird. Dies wird in Hoffenheim hinter verschlossenen Türen umgangen, in Leipzig dagegen wird es sozusagen offen zur Schau getragen. So sehr ich Mateschitz' Engagement für den Sport schätze, ebenso tief ist meine Abneigung zum "Leipziger Projekt", die ihre Traditionen und moralischen Werte den vielen Ösi-Millionen geopfert haben.