Kickers Offenbach - 1.FCK 1:1 (1:1)
In der Übergangsphase vom Konditionbolzen zum Feinschliff einer schlagkräftigen Truppe waren die Offenbacher an diesem Abend der spieltechnisch bessere Gegner. Gefällig lief der Ball durch deren Reihen und wir verlegten uns lediglich darauf, kompakt auf dem Platz zu stehen und nichts anbrennen zu lassen. Wie kams dazu ?
Die taktische Ausrichtung bzw. die mangelhafte Interpretation des Kurz'chen Spielsystems durch die Spieler ließ es zunächst nicht zu.
Die taktische Aufstellung:
Trapp - Dick, Amedick, Dama, Bugera - Mandjeck, Schulz - Illicevic, Fuchs - Hesse, Pourie.
Bis zum 1:0 standen wir eine geschlagene Viertelstunde mit 6 Feldspielern in der Abwehr, Mandjek und Schulz als Doppel-6er verstanden es nicht, sich klarer räumlich von der Viererkette abzusetzen. So entstand zwischen diesen 6 Spielern und den anderen 4 ein großes Loch, welches jeglichen Aufbau nach vorne verhinderte. Illicevic und Fuchs waren dadurch vom defensiven Mittelfeld abgekoppelt. Wobei der dann in der Halbzeit zurecht ausgewechselte Fuchs nur ganz vorne links herumstand wie ein klassischer Linksaussen und so rein formell aus unserem 2-Mann Sturm einen 3-Mann Sturm machte. Das hätte ich mir als Trainer keine 45 Minuten kommentarlos anschauen wollen. Im Gegensatz zu seinem Partner auf der anderen Seite, nämlich Illicevic. Ein glänzender Techniker, schnell am Ball und ... mit vielen, überraschenden Ideen versehen. Er war für mich die Entdeckung dieses Vorbereitungsspiels, nicht nur wegen seinem raffiniert erzielten Treffer ...
Erst als im (wohl eigentlich angedachten) Wechselspiel Mandjek und Schulz das Heft des Handelns nach vorne ergriffen, ging auch mal in Richtung Kickers-Tor etwas ab. Die Vorbereitung und Vollstreckung des einzigen Lauterer Treffers war schön anzusehen, im schnellen Kombinationsspiel legte Hesse dem schnellen Illicevic den Ball in den Lauf und der wusste, wie man aus solch einer Situation das richtige zu machen hat.
Offenbach war auch in der zweiten Halbzeit die spielerisch stärkere Mannschaft, durch viele Ein- und Auswechslungen verflachte das Lauterer Spiel dann zusehends. Akam dribbelte sich ständig sehr eigensinnig vorne fest und Hesse wirkte als Stürmer sehr, sehr farblos.
Fazit:
Es gibt noch einiges zu tun, Hesse, Pourie und Fuchs machten auf mich den schwächsten Eindruck, wobei Fuchs läuferisch und auch von der Schnelligkeit her für die Offenbacher Abwehrspieler Schonkost darstellte. Er dürfte auf absehbare Zeit so keine Chance mehr haben. Das Wechselspiel der Doppel-6 muss allmählich funktionieren, sonst werden wir Probleme bekommen oder müssen auf ein anderes System umsatteln. Schulz muss seine Fehlerquote drastisch reduzieren, um eine Verstärkung darstellen zu wollen.
Ansonsten sah ich absolut keinen Rumpelfußball, es wurde immer versucht, auf spielerischem Weg voranzukommen. Hinzu kommt eine (momentan noch vorhandene) körperliche Müdigkeit, die wohl dem ein oder anderen zu schaffen machte. Mit den Spielern die noch in der Hinterhand als "gesetzt" gelten, dürfte es eigentlich kein Problem darstellen, eine gute Mannschaft in die neue Runde zu schicken ...