Ich glaube, das war die entspanteste Anreise, die ich je bei einem Konzert hatte. D.h. die Anreise war eig. eher bissel hektisch, da ich i-wie die Zeit unterschätzt hatte, aber an der Halle angekommen, konnte ich ganz entspannt aufs Parkdeck fahren. Es war 19h und zu diesem Zeitpunkt sollte lt. Karte der Einlass starten. Aber diese Planung stammte aus einer Zeit vor Paris… Vom Parkdeck aus sah ich dann eine große Menschenmasse vorm oberen Eingang der Halle, na toll, nix mehr mit 1. Welle, war mein Gedanke, aber da ich ohnehin eine Karte für den Innenraum hatte, orientierte ich mich zum ebenerdigen Eingang, wo keine Menschenseele wartete, außer der Ordner auf Gäste. Fast genauso entspannt konnte ich meine Jacke an der Garderobe abgeben (das ist hier nicht immer der Fall), im ziemlich geräumigen WC war auch wenig Betrieb und so konnte ich dann um 19.15h seelenruhig bis in die 3. Reihe Mitte schlendern. Wie ich inzwischen gelesen habe, hatte der Einlass aufgrund der aktuellen (Un)Sicherheitslage und den damit verbundenen verstärkten Kontrollen bereits um 18.15h begonnen. Daher war der Innenraum auch schon leicht gefüllt als ich kam, aber die Personengruppen ließen noch große Abstände und Lücken im Innenraum.
Es gab übrigens keine WB, habe ich in der Arena auch schon anders erlebt, aber da waren die Tribünen glaube ich auch nicht (alle) ausgefahren.
Die 45min bis zur Vorgruppe "Rival Sons" vergingen relativ schnell und ich musste die ganze Zeit dran denken, dass mir kürzlich noch jemand schrieb, dass die richtig geil seien. Nun ja, Vorgruppe und geil sind zwei Begriffe, die mMn grundsätzlich nicht zueinander passen. Und so wars dann auch. Die Musik selbst war stellenweise auch nicht schlecht, wenn man sie nur gehört hätte. Da man den 5 Herren aber auch zusehen musste, zerschlug sich das alles. 5 Poser vor dem Herrn, insb. der barfüßige "Herr der Ringe" am Gesang. Barfuß - wie furchtbar! - es war wie ein Unfall, ich wollte nicht, musste aber trotzdem die ganze Zeit hingucken. Aus "Sympathie" hatte ich auch die ganze Zeit kalte Füße und spürte imaginäre Steinchen unter den Fußsohlen... I-wie passend waren dann auch die „psychedelischen“ Bewegungen und Schreie des Sängers.
Stimmung kam um mich rum keine richtige auf, es wurde – wenn überhaupt – artig geklatscht, nach jedem Lied, aber das wars auch. Und so hielt sich meine Trauer in Grenzen, als die Herren nach ner 3/4h fertig waren.Aber es gab auch ne handvoll Zuschauer hier vorne, die die Band feierten, das sollte man doch anstandshalber erwähnen..
Wie z.B. die 2 Typen vor mir, die nach dem Ende von Rival Sons gemeinsam ihre Plätze verließen und mir somit einen Platz in Reihe 2 ermöglichten.
Genickstarre war da vorne zwar vorprogrammiert, weil die Bühne sicher 1,70m hoch war, aber hey, dafür stand Herr Gillan 5m vor mir. Da kann man Genickschmerzen schon mal aushalten... Seine Kollegen Airey und Paice agierten im wahrsten Sinne des Wortes im Hintergrund, ihre Instrumente standen geschätzte 5m vom Bühnenrand entfernt. Somit hatten die „mobilen“ Musiker vorne reichlich Platz, den hätten sie aber sicher auch noch gehabt, wenn Keyboards und Schlagzeug nen Meterfuffzig nach vorne gerückt wären. Naja, egal, Kameras und Leinwände boten Detailaufnahmen, sowohl auf den seitlichen Leinwänden, als auch auf der großen Licht- und Videowall im Bühnenhintergrund.
Eröffnet haben DP so zw. 21.10-21.15 mit "Highway Star". Wie immer, hätte ich beinahe geschrieben, aber das stimmt nicht, zuletzt hatte ich das 2011 in Mainz, damals aber im Zusammenspiel mit der Neuen Philharmonie Frankfurt. Aber obwohl die Hälfte der von mir besuchten DP-Konzerte scheinbar tatsächlich mit „Highway Star“ eröffnet wurden, zaubert es mir, sobald der erste Ton am Abend erklingt, ein großes Grinsen ins Gesicht. Ich mag die 5 „alten Säcke“ einfach!
Um mich rum herrschte während der ganzen DP-Spielzeit super Stimmung, alt und jung feierten ein schönes Konzert. Und so entspannt wie der Einlass verlief, so entspannt war auch wieder das Publikum: kein Gedränge, kein Gepoge, man feierte nicht sich selbst, sondern zusammen einen Konzertabend mit der Band. Und das Leute den Kopf zurück ziehen, damit man an ihnen vorbei fotografieren kann, habe ich auch noch nie erlebt. Chapeau!
Alles in allem wars wieder ein solides Rockkonzert ohne Firlefanz, ohne das Konzertrad neu zu erfinden und trotzdem hats wieder Spaß gemacht! Inkl. Zugabe gings bis 23.10h
Nun fechte ich einen inneren Kampf, weil sie am kommenden Freitag, 27.11., in Frankfurt spielen, ich mir aber, um nicht in Versuchung zu geraten, eine Karte für Bill Mockridge gekauft habe. Zwickmühle.
Beim anschließenden Tankstopp im lux. Wasserbillig konnte ich an der Tankstelle noch das Plakat zum Konzert ergattern.
Lt. setlist.fm wurde folgendes gespielt:
Rival Sons:
Electric Man
Secret
Tell Me Something
Torture
Where I´ve Been
Open My Eyes
Drum Solo
Keep On Swingin
Deep Purple:
Intro: Mars, the Bringer of War (Gustav Holst song)
Highway Star
Bloodsucker
Hard Lovin' Man
Strange Kind of Woman
Vincent Price
Instrumental Solo
Uncommon Man
The Well-Dressed Guitar
The Mule
Lazy
Demon's Eye
Hell to Pay
Keyboard Solo
Perfect Strangers
Space Truckin'
Smoke on the Water
Encore:
Hush (Joe South cover)
Bass Solo
Black Night