Beiträge von Raimund

    Ostalb-Devil: Klar! Aber so 4-5 Spieltage (von 38!) sollte man dem Trainer dann doch zugestehen.


    Von Anfang an läuft halt nicht alles glatt, wenn man den Kader umbaut.


    Pourié und Ritter sind noch nicht bei 100%, Kleinsorge, Sessa, Winkler verletzt und im Sturm kommt wohl kurzfristig noch Biankadi.

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Noch nicht kreativ genug


    Kommentar: Noch nicht kreativ genug

    Mit dem Rückstand nach einer Standardsituation und den fehlenden Mitteln gegen ein tiefstehende Abwehr offenbarten sich am Freitag bekannte Lautrer Schwächen. Ein Kommentar.


    Nach dem Pokalaus gegen Jahn Regensburg wollte es der 1. FC Kaiserslautern zum Saisonauftakt besser machen. Mit der 0:1 Niederlage gegen Dynamo Dresden müssen die Pfälzer jedoch einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Besonders in der neu formierten und noch nicht vollständigen Offensive stottert der Pfälzer Motor.

    Mit Einsatz und Laufbereitschaft, jedoch ohne notwendige Kreativität

    Der erste Durchgang des Saisoneröffnungsspiels gegen Dynamo Dresden bot noch ein ausgeglichenes und intensives Match auf mäßigem spielerischen Niveau, in welchem die Dresdner nicht nur immer wieder zu gefährlichen Kontern ansetzten, sondern auch nach einem Eckball in Führung gingen. In Unterzahl kam Dynamo nur noch in den ersten 10 Minuten nach dem Wechsel mehrfach gefährlich vor das Lauterer Tor. Anschließend rührten die Sachsen in der Defensive Beton an, was schließlich zum Auswärtsieg ausreichte. Der FCK war schlichtweg nicht kreativ genug, um im zweiten Durchgang ein Tor zu erzielen.


    „80 Meter weit“ war das Spiel der Lautrer Mannschaft in Ordnung. Auf den letzten 20 Metern trauten sich die Männer in rot leider nicht genug zu. Zu viele planlose lange Bälle sowie (halbhohe) Flanken aus dem Halbfeld stellten Dresdens Defensive vor keinerlei unlösbare Probleme. Zudem kam auch zu wenig über die Außenbahnen. Die beiden Außenverteidiger Adam Hlousek und Dominik Schad zeigten sich zwar zweikampfstark, extrem lauffreudig und die wenigen Aktionen, in denen sie mal bis zur Grundlinie durchdrangen, sorgten auch prompt für Gefahr - allerdings wurde Schad zu wenig von seinen Mitspielern in die Angriffe eingebunden. Und Hlouseks Flanken waren meist zu unpräzise.


    Einsatz und Laufbereitschaft stimmten am Freitag auf jeden Fall, allein das Spielerische reicht noch nicht aus. Und machen wir uns nichts vor: Auf tiefstehende, mit Mann und Maus verteidigende - Teams wird der FCK nun beinahe jede Woche treffen. Hier muss die Mannschaft von Trainer Boris Schommers zukünftig mehr spielerische Lösungen parat haben. Das Personal dafür ist vorhanden, wenn auch noch nicht komplett verfügbar.

    Wer kann 'eins-gegen-eins'?

    Zu selten wurden am Freitag 'eins-gegen-eins' Situationen in Strafraumnähe gesucht. Situationen, für die die derzeit verletzten Nicolas Sessa oder Marius Kleinsorge prädestiniert wären. Auch Anas Bakhat und Mohamed Morabet bringen Tempo und Technik mit, um defensive Teams zu knacken. Sie mussten beide zum Saisonauftakt noch 90 Minuten lang auf der Bank schmoren. Der eingewechselte Simon Skarlatidis brachte mit Einzelaktionen und gefährlichen Ecken nochmal Schwung in die Lauterer Offensive und war fortan an beinahe jeder Lauterer Tormöglichkeit beteiligt. Ein Startelfeinsatz des ehemaligen Würzburgers gegen den Drittliga-Neuling Türkgücu München würde der Mannschaft definitiv gut tun. Der vor gut einer Woche als vorerst letzter Neuzugang verpflichtete Marlon Ritter absolvierte gegen Dresden seine ersten Spielminuten für den neuen Arbeitgeber. Wie Skarlatidis könnte auch er künftig hinter den Spitzen für Torgefahr sorgen. Nicht zuletzt würde auch Flügelspieler Merveille Biankadi, aktuell noch in Heidenheim unter Vertrag stehend, als potentieller FCK-Neuzugang eine echte Verstärkung darstellen.

    Was macht Hoffnung?

    Trotz der enttäuschenden Niederlage gab es auch Lichtblicke. So übernahmen Tim Rieder und Hikmet Ciftci im Mittelfeld Verantwortung, zeigten sich jederzeit anspielbar, ballsicher und zweikampfstark. Dies ist eine erkennbare Verbesserung zur letzten Saison, wo in der Zentrale oftmals niemand so richtig den Ball forderte. Gefährliche Freistöße oder Distanzschüsse, wie die von Ciftci und Rieder, gehörten auch schon lange nicht mehr zum FCK-Repertoire. Beide Akteure dürfen sich in den nächsten Spielen gerne noch ein wenig mehr zutrauen.


    Stürmer Marvin Pourié ist vielleicht der vielversprechendste Neuzugang der aktuellen Spielzeit. Auch wenn er körperlich noch nicht bei 100 Prozent war, konnte er Zweikämpfe durch seine Cleverness immer wieder für sich entscheiden. Er ist der Typ „unberechenbarer Stürmer“, der dem FCK bisher gefehlt hat. Natürlich braucht er - genau wie sein Sturmkollege Elias Huth - bald auch mal ein Erfolgserlebnis in Form eines Treffers.

    Und der 12. Mann?

    Einen organisierten Support durch Ultras oder Fanclubs gab es am Freitag nicht. Umso beeindruckender war die Lautstärke der rund 4.000 anwesenden Zuschauer, besonders im ersten Durchgang. Spätestens in der Mitte der zweiten Hälfte zeigte der Lauterer Anhang dann leider wieder sein anderes Gesicht. Wie so oft in den letzten Jahren, wenn die Mannschaft einem Rückstand hinterherlief, ihr die Ideen fehlten und sie Unterstützung gebrauchen konnte, kam vom Lauterer Publikum so gut wie nichts mehr. Zumindest nichts konstruktives. Es scheint offenbar auch völlig egal zu sein, ob 4.000 oder 40.000 Zuschauer anwesend sind. So waren auch am Freitag statt Anfeuerung nur noch Gemecker, Grummeln und genervtes Stöhnen bei fast jedem Pass eines Lauterers zu vernehmen. Nach dem Abpfiff gab es sogar einzelne Pfiffe. Anschließend fand in FCK-affinen Foren und Facebook-Seiten wie bei Lauterer Niederlagen üblich ein „Festival der guten Laune“ statt, bei dem der Abstiegskampf ausgerufen und der Kopf des Trainers gefordert wurde. So wie eigentlich fast jedes Jahr. Früher hieß es mal „solange die Mannschaft kämpft, wird sie auch unterstützt“. Gekämpft hat das Team am Freitag ohne jeden Zweifel. Egal wie tief der Frust über die letzten Jahre sitzt: Jeder Lauterer Anhänger sollte sich hinterfragen, welche Form der Kritik dem Erfolg der Mannschaft eher nützt beziehungsweise schadet.

    Gibt es das 10-jährige Jubiläum?

    Natürlich haben die letzten Jahre Spuren beim FCK-Anhang hinterlassen. Sollte dieses Jahr das Saisonziel wieder nicht erreicht werden, wäre dies bereits die zehnte Saison in Folge! Egal wie man zu manchem Spieler oder dem Trainer steht: Um das 10-jährige Katastrophen-Jubiläum zu vermeiden, müssen Team und Trainer unterstützt werden. Oder alternativ: Man macht es einfach so wie immer: Spieler zu Sündenböcken erklären, einen Trainer-Rauswurf fordern, negative Stimmung medial und im Stadion verbreiten, um dann wenig später mit einem neuen Coach das gleiche Spiel noch einmal genauso zu vollziehen. Hatten wir alles schon. Die letzten neun Jahre lang.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Pick, Pick und nochmals Pick. Was hat ein Herr Pick denn zuletzt bewegt. Im Pokalendspiel hatte man das Gefühl Pick spielt alleine gegen Waldalgesheim.Stets den Kopf nach unten dann kann man keine besser posierten Mitspieler ausfindig machen.....vllt. war das ja auch nicht gewollt um endlich wechseln zu können.......

    Genau DAS war letzte Saison unser Problem: Wenn bei Pick nichts lief, war unsere Offensive quasi schon ausgeschaltet. Das wird diese Saison anders sein, dank Außenspielern wie Kleinsorge und (hoffentlich) Biankadi, Mittelstürmern wie Huth und Pourié sowie technisch starken Mittelfeldspielern wie Sessa, Skarlatidis, Ciftci und Bakhat.

    Biankadi ist ein guter! sehr Abschlusstark, 2Kasmpfstark, Rohbust, Spielintelligent. Aber steht eben nicht für derart gute Überraschungsmomente wie das ein Pick getan hat. Bei Braunschweig war Biankadi jetzt nicht unbedingt der Überflieger.

    Obwohl ich deinen ersten Satz unterschreiben würde, bin ich beim Rest teilweise anderer Meinung als Du. Ich finde sehr wohl, dass Biankadi für Überraschungsmomente gut ist und ein Spiel entscheiden kann. Was den Abschluss angeht, sehe ich allerdings Pick stärker. Sollte er kommen, wird seine Aufgabe wohl sein, auf der Außenbahn Gegenspieler zu binden und somit Freiraum für die zentralen Stürmer zu schaffen und diese mit Vorlagen zu versorgen. Wenn er diese Aufgabe erfüllt, wird ist er ein guter Pick-Ersatz - auch ohne eigene Treffer.


    Biankadis Vorteil ist, dass er mit Huth und Pourié "richtige Stürmer", z.B. auch mit hohen Bällen, bedienen kann. Das konnte man bei Thiele, Kühlwetter und Röser komplett vergessen.

    Jurcher, Herr Notzon. Nicht suchen, handeln!!!

    Da man mit Heidenheim jetzt schon ewig verhandelt bin ich recht positiv gestimmt, was den Biankadi-Transfer angeht.

    Gemeinsam mit Winkler, Rieder, Hlousek, Pourie, Kleinsorge und Huth sieht das schon sehr gut aus, was Notzon, Schommers und Voigt hier machen.


    Dann noch Biankadi + ein klassischer Mittelstürmer (Boyd?) und der Kader wäre deutlich stärker besetzt als in den letzten beiden Saisons.

    Glaube kaum, dass ein unzufriedener Pick 2 Gegenspieler bindet. Es tut dem Kader auch nicht gut, auf einen Leistungsträger zu setzen, der eigentlich lieber woanders wäre.


    Zwischen Rückrundenbeginn und "Restart" hatte er letzte Saison auch eine Phase in der ihm wenig gelang. Der Unterschied ist einfach: Damals war er offensiv der einzige Spieler, der was gerissen hat, während für die neue Saison eine ganze Reihe anderer Spieler zur Verfügung stehen. Das macht die Mannschaft auch wesentlich schwerer auszurechnen.


    Nebenbei: Für eine Ablöse von 1,5Mio. kannst du zwei bis drei "Drittligagranaten" finanzieren.

    Ich denke dass wir den Zwang haben Aufzusteigen und ich bin mir nicht sicher wie man einen Florian Pick mindestens gleichwertig ersetzen könnte.

    Er hat einen Vertrag, der sich bei einem Aufstieg nochmal verlängern würde.

    Und die Regelung mit Sonderkündigungsrecht wurde nun mehrfach in den Bereich von justizablen Graubereich gestellt und Schommers hat dazu gesagt, dass er nicht denkt dass sich das auf den Profifußball übertragen lässt.


    Pick sollte man meiner Meinung nach nur abgeben, wenn von einem Bruchteil der Ablöse Zugänge aller Jurcher beispielsweise verpflichten könnte welche in naher Zukunft auch eine Ablöse bescheren könnten. Man muss immer im Auge behalten dass man nicht alle Performer der letzten Spielzeit aufeinmal los werden kann, ohne gewisse Mechanissmenm zu verlieren.

    Ich denke schon, dass Pick gut ersetzt werden kann, aber halt nicht mit einem identischen Spielertypen. Das ist aber auch nicht nötig. Kleinsorge über rechts, Sessa auf der 10, Skarlatidis (ihn sehe ich immer noch als eine Art Neuzugang) variabel.


    So ungern ich Pick gehen sehe, aber einen unzufriedenen Spieler halten macht für den FCK wenig Sinn - zumal, wenn es ein 1,5Mio.€ Trostpflaster dafür gibt.

    Buggy

    Winkler: Natürlich bin ich nicht 100% sicher, ob er in der Startelf steht. Ich denke aber, dass er als Abwehrchef geholt wurde. Kraus traue ich die Rolle nicht zu und Hlousek und Rieder sollten auf anderen Positionen eingeplant sein.


    Pick: Ich bin sehr sicher, dass Pick geht. Einerseits bringt die Ablöse dem Verein unfassbar viel Spielraum bzgl. der Neuverpflichtungen. Andererseits könnte Pick (insolvenzbedingt) von einer 3-monatigen Kündigsfrist Gebrauch machen und ablösefrei gehen. Letztlich wäre für Pick, den FCK und Heidenheim ein kurzfristiger Transfer die beste Lösung.


    Zuck: Nein, keine offizielle Quelle. Zucks Position ist nur offensiv in der Zentrale. Und da hat er mit Sessa, Skarlatidis, Bakhat, Ciftci, evtl. Sickinger und Morabet jede Menge Konkurrenz, die einfach schneller und zweikampfstärker ist.

    Diskussionsthema zum Artikel: Transferpolitik: Sinnvolle Transfers und viel Potenzial


    Transferpolitik: Sinnvolle Transfers und viel Potenzial

    Mit Thiele, Pick und Kühlwetter gibt der FCK möglicherweise bis zu drei Stammspielern ab. Macht das wirklich Sinn? „Absolut!“. Eine Analyse des neuen FCK-Kaders.


    Noch vor rund einer Woche zitterte sich der FCK gegen unterklassige Gegner zum Verbandspokalsieg. Nun lässt der Verein mit Timmy Thiele und - voraussichtlich - Florian Pick und Christian Kühlwetter gleich drei Offensivspieler ziehen, die es letzte Saison auf insgesamt 37 Saisontore und 24 Vorlagen gebracht haben. Macht das wirklich Sinn? „Absolut!“ meint unser Redakteur Wolfram Wuttke.

    „Leistungsträger halten und mit einer eingespielten Truppe aufsteigen“

    Eine solche Zielsetzung entspricht einem gängigem Erfolgsrezept der meisten und auch tatsächlichen Aufsteiger aus der zweiten und dritten Liga. Es dürfte zugleich auch der Wunsch eines jeden FCK-Fans sein. Seit dem Abstieg aus der ersten Bundesliga gelang es dem FCK allerdings nur ein einziges Mal den kompletten Kader beisammen zu halten: Im vergangen Sommer. Das Ergebnis war eine enttäuschende Saison, die mit dem 10. Tabellenplatz endete. In diesem Sommer verlassen mit Lennart Grill und höchstwahrscheinlich auch Florian Pick zwei Leistungsträger den Betzenberg. Die Qualität der Mannschaft sollte jedoch trotzdem nicht leiden.


    In den letzten beiden Jahren wurde von Spielerseiten oft die Harmonie im Kader gelobt. Rückblickend betrachtet hätten der eine oder andere meinungsstarke Charakter und ein wenig mehr Disharmonie dem Team sicherlich besser getan. Die Kaderzusammenstellung der letzten beiden Saisons war, vorsichtig formuliert, „nicht ganz ausgewogen“. Genauer gesagt hatte das Team wenig Tempo, wenig spielerische Klasse, wenig Spielintelligenz und keinerlei Leadertypen. Mangels Kopfballspezialisten war die Mannschaft offensiv wie defensiv gleichermaßen schwach bei Standardsituationen. Die beiden Hauptelemente, mit denen die Roten Teufel hauptsächlich in der Lage waren, ein Tor zu erzielen, hießen „Konter“ und „Florian Pick“. Für den Gegner waren eine tiefstehende Grundformation und doppelte Manndeckung für Pick meist schon die halbe Miete. Hier ist Sportdirektor Boris Notzon weiterhin in der Bringschuld. Und er scheint - gemeinsam mit Trainer Boris Schommers und Geschäftsführer Soeren-Oliver Voigt - in diesem Sommer tatsächlich auch zu liefern.


    Die aktuellen Neuverpflichtungen lassen mit einem offensichtlich veränderten Anforderungskatalog aufhorchen: Es wurden gleich mehrere und selbstbewusste Kämpfertypen unter Vertrag genommen, die die Liga kennen, das Zeug zu Führungsspielern sowie die Qualität besitzen, ein Spiel zu entscheiden. Nicht zuletzt die eklantanten Kopfballschwächen sollten durch Winkler, Rieder, Huth und Hlousek nun der Vergangenheit angehören.

    Kaum Dominanz gegen Waldalgesheim und Morlautern

    Nur mit Ach und Krach hat sich der FCK für den DFB-Pokal qualifiziert. Die beiden hauchdünnen Siege gegen die unterklassigen Vereine Morlautern und Waldalgesheim zeigten vor allem eins: Die Mannschaft ist weiterhin nicht in der Lage tiefstehende Gegner spielerisch zu besiegen.


    Nun hätten andererseits zwei Kantersiege das Team zu diesem Zeitpunkt der Saisonvorbereitung sicherlich auch nicht weiter gebracht, sondern vielleicht sogar über seine Schwächen und Defizite hinweg getäuscht. Daher wird es - wie auch schon in der letzten Saison - in der ersten DFB-Pokal Hauptrunde niemanden mehr interessieren, ob sich der FCK das Match gegen Regensburg auch wirklich verdient hat. Zudem haben noch mehrere Neuzugänge im Verbandspokal gefehlt.

    Echte und gefühlte Neuzugänge

    Boris Schommers möchte dominant und variabel spielen lassen. Beides war mit dem Michael-Frontzeck-Gedächtnis-Kader nicht ansatzweise möglich. Beim aktuellen Kaderumbau definiert Trainer Schommers das Spielerprofil, Sportdirektor Notzon präsentiert mögliche Kandidaten und Geschäftsführer Voigt verhandelt abschließend die Vertrags- und Wechselmodalitäten. Bisher sieht dies wirklich vielversprechend aus. Nicht nur qualiativ hat sich der Kader verstärkt. Das Gros der Spieler ist gleich auf mehreren Positionen einsetzbar.


    Mit dem neuen Abwehrchef Alexander Winkler und dem Rückkehrer Adam Hlousek, der sowohl Innenverteidiger als auch sämtliche Positionen auf der linken Seite spielen kann, ist der Defensivbereich stabiler und gleichzeitig auch deutlich variabler geworden. Mit Tim Rieder kam endlich ein potentieller Leader für das defensive Mittelfeld, der auch in der Innenverteidigung eingesetzt werden kann. Außer einem Abgang vom Jo Matuwila ist in der Defensive personell wohl keine Veränderung mehr zu erwarten.


    Auch im Mittelfeld steht der Kader mittlerweile, zumindest hinsichtlich der Zugänge. Hier wird vom ehemaligen Meppener Marius Kleinsorge sowohl Tempo als auch Bissigkeit auf der rechten Mittelfeldseite erwartet. Im Verbandspokal bereits schmerzlich vermisst wurde der verletzte Neuzugang Nicolas Sessa. Der dribbelstarke Zehner kann der so genannte „Unterschiedsspieler“ sein, der durch Einzelaktionen ein Match entscheidet. Simon Skarlatidis, der letzte Saison kaum zum Zug kam, ist nach der Rückkehr von seiner Verletzung ebenso ein „gefühlter Neuzugang“. Hinzu kommen die beiden spielstarken Youngster Anas Bakhat (zentral offensiv oder defensiv) und Mohamed Morabet (rechtes Mittelfeld bzw. Sturm), die in der vergangen Spielzeit erst nach dem Restart den Sprung in die Startelf schafften. Alle vier sind schnelle und wendige Spieler, die sich im Eins-gegen-Eins durchsetzen können. Die Kanzlerin würde sagen: „Das ist für uns Neuland“.


    Der mit Zwickau in Verbindung gebrachte undebenfalls offensive Kreativspieler, Manfred Starke, enttäuschte im Pokal abermals. Es ist wohl den Verletzungen von Sessa und Skarlatidis geschuldet, dass er noch keine Freigabe erhalten hat. Spätestens mit der Verpflichtung von Tim Rieder ist auch der Verbleib von Carlo Sickinger fraglich. Eine Vertragsverlängerung am Betzenberg hat der gebürtige Karlsruher bereits abgelehnt. Hendrick Zuck wird in seinem letzten Vertragsjahr am Betzenberg sicherlich kaum Chancen auf einen Stammplatz haben. Der 1. FC Saarbrücken soll Interesse gezeigt haben, ihn in seine saarländische Heimat zu lotsen. Als sicher hingegen gilt der Abgang von Antonio Jonjic.

    Alles muss raus! Der Sturm wird runderneuert

    So wie es scheint, gönnt sich der Verein derzeit den Luxus, sich von drei Stammspielern zu trennen, die in der vergangen Saison insgesamt 37 Tore und 24 Vorlagen im Ligabetrieb beisteuerten. Verscherbelt der FCK hier den möglichen Aufstieg? Verkürzter Spannungsbogen: Nein, tut er nicht - im Gegenteil!


    Während die eher eindimensional spielenden Konterstürmer Kühlwetter und Thiele den Verein verlassen (werden), kehrt mit dem zuletzt nach Zwickau verliehenen Elias Huth ein kopfballstarker Strafraumstürmer an den Betzenberg zurück. Erstmals seit dem Abgang Sebastian Anderssons im Sommer 2018 steht nun wieder ein Abnehmer für hohe Flanken zur Verfügung. Nachdem auch der ständig verletzte Andri Rúnar Bjarnason den Verein bereits verlassen hat, bleibt lediglich ein Stürmer aus der vergangenen Saison übrig: Es handelt sich hierbei ausgerechnet um das Phantom Lucas Röser, über dessen Stärken auf dem Spielfeld weiterhin wenig bekannt ist. Völlig unzweifelhaft, dass hier noch nachgebessert wird.


    Um den kolportierten Transfer des „Brechertypen“ Terrence Boyd vom Halleschen FC zum Betzenberg ist es zuletzt sehr still geworden. Daneben sind, unter anderem mit dem aus Worms stammenden Herthaner Alexander Esswein, wirklich namhafte Spieler im Gespräch. Die Verhandlungen mit Marvin Pourié stehen angeblich bereits kurz vor dem Abschluß. Der Goalgetter wurde in der vorletzten Saison Torschützenkönig in der 3. Liga und stieg mit dem Karlsruher SC in die 2. Liga auf. Nach dem Aufstieg lief es für den ehemaligen Schalker am Wildpark nicht mehr rund. Er wurde in der vergangenen Winterpause nach Braunschweig verliehen, um dort wiederum mit der Eintracht aus der 3. Liga aufzusteigen. Pourié kann sowohl in der Sturmspitze als auch auf der rechten Angriffsseite oder als hängende Spitze agieren. Er gilt allerdings nicht nur für seine Gegenspieler als zuweilen „schwierig“. Andererseits hat Boris Schommers in seinen krund 12 Monaten beim FCK bereits mehrfach unter Beweis gestellt, dass er, wenn es sein muss, hart durchgreift. Namen spielten dabei keine Rolle. Dies mussten unter anderem schon Gerry Ehrmann, Timmy Thiele und Christoph Hemlein erfahren.

    Woher kommt das Geld inmitten der Insolvenz?

    Die können sich jetzt den Rieder leisten, holen vielleicht noch Pourie und, und, und...“ Mit diesem Zitat reagierte 1860-Trainer Michael Köllner auf den Abgang seines (laut Kickernoten) besten Feldspielers zu einem Ligakonkurrenten äußerst verschnupft. Abgesehen von der sicherlich auch emotionalen Reaktion des Löwencoaches ist die Frage durchaus verständlich: Wie kann der 1.FC Kaiserslautern inmitten der Planinsolvenz solche Hochkaräter an Land ziehen?


    Da wären zum einen die Einnahmen: Für Lennart Grill zahlte Leverkusen rund zwei Millionen an den FCK. Timmy Thiele wechselte für rund 275.000 Euro (Quelle: transfermarkt.de) zu Viktoria Köln. Zudem stehen für die sehr wahrscheinlichen Abgänge von Florian Pick (1.5 Mio) und Christian Kühlwetter (500.000 Euro) weitere ansehnliche Transfereinnahmen im Raum. Eine eventuelle Ablösesumme für Carlo Sickinger sollte ebenfalls in diesem Bereich liegen. Auf der Seite der Transferausgaben steht laut offiziellen Quellen einzig die Ablösesumme für Tim Rieder (100.000 Euro). Der mögliche Transfer von Marvin Pourié vom Karlsruher SC würde den FCK ebenfalls wenig finanziell belastet. Laut Kicker kassiert der KSC nicht nur keine Leihgebühr, sondern muss sich auch noch am Jahresgehalt beteiligen.


    Die regionalen Investorengruppe, bestehend aus Giuseppe Nardi, Dr. Peter Theiss, Dieter Buchholz, Axel Kemmler und Klaus Dienes avisierte zuletzt den Erwerb von 25 Prozent der FCK-Anteile für 8,3 Millionen Euro, welche somit die laufende Finanzierung der kommenden Saison sicherstellen sollten. Was jetzt noch fehlt ist die Einigung mit den Gläubigern hinsichtlich des Schuldenschnitts. Da sämtliche Stakeholder (Gläubiger, Angestellte, Stadt Kaiserslautern und weitere) ein (Eigen-)Interesse am Überleben der 1. FC Kaiserslautern haben sollten, dürfte es wohl nur noch um die Höhe des Schuldenschnitts gehen. Und die sollte ebenfalls überschaubar sein.


    Quasi „Windfall-Profits“ sind für den Verein die beiden jüngst bekannt gewordenen Einnahmen: Aus dem Nachwuchsfördertopf des DFB erhielt der FCK 242.000 Euro. Und für den Transfer von Robin Koch vom SC Freiburg zu Leeds United nahm der Verein einen Solidaritätsbeitrag in Höhe von 132.000 Euro (je 0,5% für jedes Jahr, welches Koch beim FCK spielte) ein. Diese Einnahmen waren so nicht planbar und werden von Vereinsseite daher noch gar nicht berücksichtigt worden sein.

    Geheimnisvolle Trainingsspiele gegen Homburg

    Statt des geplanten 90-minütigen Testspiels gegen den FC Homburg fanden am Freitag nun coronabedingt „zwei 45-minütige Trainingsspiele“ gegen eben jenen Gegner statt. Zuschauer waren dabei nicht zugelassen. Das Hygienekonzept ging soweit, dass der FCK im Nachgang noch nicht einmal die Mannschaftsaufstellungen kommunizierte. So sind einzig die Ergebnisse (1:1; 2:0 für den FCK ) sowie die Torschützen Pick, Röser und Anil Aydin bekannt. Anil wer? Letztgenannter hat bisher lediglich 12 Einsätze für das Oberligateam absolviert. Sein Name fiel auch noch nie in Zusammenhang mit dem Profikader. Mal sehen, ob sich das bald ändert.


    Alles in allem sieht die Kaderplanung des FCK sehr vielversprechend aus. Was noch fehlt sind ist die Unterschriften von Marvin Pourié und ein weiterem offensiven Neuzugang. Dann wäre der Kader - unter Berücksichtigung der zu erwartenden Abgänge - schlanker und trotzdem schlagkräftiger.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Titelbild: MS-Sportfoto