Beiträge von FCK-Aussenposten

    Der kleine aber feine Unterschied besteht darin, dass die Vorgänger scheinbar zukünftige Transfererlöse verpfändet haben, aber zeitgleich öffentlich weiterhin davon geschwafelt haben, dass man ja nicht aufsteigen müsse und auch in der dritten Liga überleben kann. Keßler hat hingegen im Januar klipp und klar formuliert, dass am 30.06 hier Feierabend ist, wenn keine externen Geldgeber auftauchen.


    Dass die Stadt über den Vorschlag bzw. Kompromiss mit den Pokaleinnahmen als Wertausgleich ja fast schon "begeistert" ist, zeigt in meinen Augen aber auch schon ziemlich deutlich, wie sehr Verein und Stadt mittlerweile mit dem Rücken zur Wand stehen. Da wird überall nach dem letzten Strohhalm gegriffen.


    Denn damit dieser Wertausgleich mit den Pokaleinnahmen greift, muss ja erst mal sportlich einiges passieren:


    - Hürde 1: So lange der FCK in der dritten Liga spielt, muss er entweder unter den Top 4 in der Tabelle landen oder den Verbandspokal gewinnen, um überhaupt in den DFB-Pokal einzuziehen. Beides nicht wirklich planbar. Gut, den Verbandspokal zu gewinnen ist verhältnismäßig einfach, weil wir eigentlich in jedem Spiel der klare Favorit sind. Knifflig kann es dennoch gegen Gegner wie Pirmasens oder Worms werden.


    - Hürde 2: Wenn ich das richtig verstanden habe, dann greift diese Gewinnbeteiligung auch erst so richtig ab Runde 2 im DFB-Pokal. Ganz im Ernst: Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Drittligist oder auch ein Zweitligist regelmäßig die erste Pokalrunde übersteht? Kannst du auch nicht planen.


    Das heißt also im Endeffekt, dass die Stadt mit diesem Deal darauf hofft bzw. hoffen muss, dass man sportlich liefert und auch dann im Pokal überzeugt, denn ansonsten gehen sie leer aus.

    Andererseits ist es auch etwas problematisch für den Verein, dass man dann mit eventuellen Mehreinnahmen aus dem Pokal nicht mehr wirklich viel anfangen kann, weil man den Großteil an die Stadt abdrücken muss. Die Kröte wird man schlucken müssen, wobei man ja, wie ich weiter oben bereits erwähnte, solche Zusatzeinnahmen ohnehin nicht seriös einplanen kann.


    Insgesamt fände ich diese Lösung, wenn man die aktuell angespannte Lage sieht, nicht komplett schlecht. Aber wie gesagt, es zeigt ziemlich deutlich, dass man fast keinerlei Spielraum mehr hat. Es bleibt dabei: Ohne Investoren gehen im Sommer die Lichter aus. Hoffen wir, dass Merk und Co. noch ein Ass aus dem Ärmel ziehen können.

    Ahja. Und warum wird nach anderthalb Saisons alles über den Haufen geworfen weil man mit dem "größten Etat" nicht die Liga dominiert? Da hat man ja wirklich eine wahnsinnige Geduld gehabt. Aber klar, der Aufstieg MUSS ja machbar sein. Schließlich haben wir den gröten Etat sind auch sonst die besten und überhaupt der FCK. Läuft. Verzeih meine Ironie aber es ost doch offensichtlich das man für einen Aufbau gar keine Geduld hat.

    Es hat niemand gesagt, dass man zwingend die Liga dominieren muss. Wenn ich mir aber als Verein, der meistens einer der höchsten Etats der jeweiligen Liga hat, in schöner Regelmäßigkeit von Überraschungsteams, die meist deutlich weniger Geld zur Verfügung haben, im Aufstiegsrennen die Butter vom Brot nehmen lasse (alleine schon im Zeitraum 2013-15 gleich drei Mal mit Braunschweig, Paderborn und Darmstadt), dann darf man sich nicht wundern, wenn irgendwann mal die Geduld im Umfeld aufgebraucht ist. 2017/18 hat man es sogar hinbekommen, mit dem sechsthöchsten Etat der zweiten Liga sang- und klanglos als Letzter abzusteigen. Klar, manchmal gab es auch echt beschissene Schiedsrichterentscheidungen gegen uns, aber das war auch nur ein kleiner Faktor von vielen.


    Der FCK hat auch in dieser Saison, mit großem Abstand, die höchsten Transferausgaben der dritten Liga. Kann man leicht nachlesen. Wenn man sich dann ansieht, wie krass man sich bis Anfang November durch diese Liga gequält hat und in der Abstiegszone stand, dann ist das in meinen Augen schon leicht peinlich. Zum Glück hatte man zum Ende der Hinrunde diese überragende Serie mit 16 Punkten aus 18 Spielen, was ich so in der Form nicht für möglich gehalten habe.

    Nachdem man bereits in der letzten Saison erst am 36. Spieltag den rechnerischen Klassenerhalt gepackt hatte, war es für mich alles andere als verwunderlich, wenn man dann irgendwann mal nach anderthalb Jahren rumgurken gewisse Dinge überdenkt und hinterfragt.


    Wie gesagt, natürlich macht ein hoher Etat alleine noch lange keinen Aufstiegskandidaten, aber man darf sich nicht ernsthaft darüber wundern, wenn dadurch gewisse Erwartungen entstehen und zwar nicht nur im ach so bösen Umfeld, sondern teils auch in der Medienlandschaft.

    Problematisch ist halt auch, dass man schon rein aus finanzieller Sicht im Prinzip immer zum Aufstieg verdammt ist. Das wird sich mit einem potentiellen Investor aber auch nicht ändern, denn wenn man dauerhaft weiterhin in der dritten Liga rumdümpelt, wird das auch für einen Geldgeber auf Dauer zum reinen Verlustgeschäft und das macht kein Investor mit. Egal ob der Becca oder sonstwie heißt.


    Zum Thema Umfeld: Entschuldigung wenn ich das jetzt mal so deutlich sage, aber dieses ständige Verweisen auf das schwierige Umfeld ist für meine Begriffe nur eine gern genommene billige Ausrede der Verantwortlichen, wenn man von seinen eigenen Fehlern ablenken will. Das FCK-Umfeld mag sehr emotional sein, sowohl in die positive als auch in die negative Richtung, aber das war irgendwo auch schon immer so. Nach drei Niederlagen ist alles blöd und nach drei Siegen alles gut.

    Ich kann mich an Zeiten erinnern, als noch Spieler wie Sforza, Buck, Wagner oder Harry Koch auf dem Feld standen, es auch da mal ziemlich üble Gruselkicks mitsamt einer verdienten Niederlage gab und es auch dann mal ein ordentliches Pfeifkonzert zu hören gab. Da hat sich komischerweise nie einer drüber beschwert, sondern die Mannschaft hat geguckt, dass man im nächsten Spiel Wiedergutmachung betreibt.

    Die davor und davor und davor waren darum auch nicht zu beneiden... aber alle unfähig. JETZT sind die fähigen da. Ganz bestimmt...

    Habe ich nie behauptet, dass davor alle komplett unfähig waren und jetzt auf einmal mit Merk der Messias am Werk ist.


    Trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung, dass gerade die vorangegangenen zwei Führungsriegen außer viel heißer Luft nichts zu bieten hatten. Riesenkampff und seine internationalen Kontakte, auf deren Vorteile man im Prinzip heute noch wartet, hatte ich ja schon erwähnt und über Banf und Co. bzw. die Bexbach-Fraktion braucht man auch nicht mehr viel sagen. Was da alles an Indiskretionen, öffentlichen Schlammschlachten und Machtkämpfen von Provinzfürsten gelaufen ist, muss man nicht mehr wiederholen. Dazu wurde alles gesagt.


    Ob Merk und seine Gruppe jetzt die Wende bringen und potente Investoren anschleppen? Ehrlich gesagt weiß ich es nicht. Nach gerade mal sechs Wochen im Amt kann man das, meiner Meinung nach, auch noch nicht wirklich bewerten. Eins ist für mich aber sicher: Diese Gruppe ist für mich wirklich die allerletzte Patrone, die dieser Verein noch hat. Mutiert die auch wieder zur Platzpatrone, kannste den Laden dicht machen. Es gibt eigentlich nur noch diese eine Chance. Meine Meinung.

    Dieser Verein ist auch am eigenen Anspruchsdenken zerbrochen. Und egal welche Namen: Eine Lösung kommt nicht durch Namen sondern nur durch harte langfristige Arbeit:


    Das wollt ihr nicht.


    Siehe die Vergangenheit. Das Menü kommt wie bestellt.

    Das ist wirklich mit Abstand der größte Quatsch, den ich seit langer Zeit gelesen habe.


    Genau DAS wird sich doch beim FCK-Umfeld seit Jahren gewünscht: Dass hier endlich mal langfristig und ehrlich gearbeitet wird. Man hatte in den letzten Jahren nämlich allzu oft den Eindruck, dass genau das eben oft nicht passiert ist. Oder warum spielt man sonst mittlerweile dritte Liga? Mit Sicherheit nicht deswegen, weil hier in der Vergangenheit immer so super gearbeitet wurde.

    Aber nee stimmt, daran ist bestimmt wieder nur alleine das ungeduldige und undankbare Umfeld, mit den viel zu hohen Erwartungen, schuld. So viel zum Thema "Jeder legt sich es so aus, wie es am bequemsten ins Weltbild passt". Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.


    Man sollte nämlich auch mal klar festhalten, dass hier einige Vorgänger in der Vereinsführung auch immer gewisse Erwartungen mitgeschürt haben. Das gehört eben auch zur kompletten Wahrheit. Ich sag nur Riesenkampff mit seinen großartigen internationalen Kontakten, "seinem" VV-Kandidaten und ehemaligem Coca Cola-Manager Gries und seinem Teufelsrat, der als PR-Gag nicht lange durchgehalten hat, weil man sich nach zweimaligem Treffen bereits wieder klammheimlich aufgelöst hat, wie Marcel Reif mal in einem Interview zu Protokoll gab. Alles nur heiße Luft.

    Oder Banf, der, gerade nachdem man erst in die dritte Liga abgestiegen war, irgendwas von "in fünf Jahren auf Augenhöhe mit Werder Bremen" gefaselt hat. Die Aussage fand ich damals schon gewagt. Sowas ist vielleicht realistisch, wenn ich daheim Fußball Manager auf dem PC zocke, aber das hat doch mit der Realität nix zu tun. Da hat man sich in der Führungsriege wohl auch was vorgemacht.


    Natürlich hat man sich als Fan auch ein Stück weit einlullen lassen, gar keine Frage. Sonst wären diese Kandidaten auch nicht gewählt worden. Der Unterschied ist nur: Fans dürfen durchaus mal träumen. Verantwortliche müssen sich allerdings der harten Realität stellen und diese auch ehrlich kommunizieren. In der Hinsicht gab es in der Vergangenheit, meines Erachtens nach, gewaltige Defizite.


    Dazu passt es natürlich perfekt, dass es auch sportlich immer weiter bergab ging. Man gehörte zu Zweitligazeiten regelmäßig zu den Vereinen mit den größten Etats. Ergebnis bekannt. Vor allem die Personalie Uwe Stöver gehört bis heute zu den größten Enttäuschungen, die ich beim FCK erlebt habe. In den hatte ich große Hoffnungen gesetzt. Insbesondere deshlab, weil er beim FSV Frankfurt regelmäßig das Maximum, mit wenig Budget, herausgeholt hat. Das war genau das, was ich unter "harter Arbeit" verstehe und genau deshalb war ich auch überzeugt: Genau den haben wir gebraucht!

    Und was ist letztlich passiert? Man verpflichtete wieder mal nur große Namen (wozu gewissermaßen auch der Trainer Korkut gehörte), für die man sogar nochmal einen drei Millionen-Kredit aufnahm, die wenig Leistung zeigten und man mit diesem Kader sogar bis zum letzten Spieltag noch um den Klassenerhalt bangen musste, was ich bis heute noch als schlechten Witz erachte. The same procedure as every year.


    Das war jetzt nur ein Beispiel dafür, was hier alleine sportlich alles schief lief. Da könnte man jetzt noch unzählige andere Fälle aufzählen, aber ich glaube, das würde hier den Rahmen sprengen.


    Zum Thema Stadion und dem neuen AR muss ich sagen: Ja natürlich läuft jetzt nicht alles von alleine, nur weil da jetzt ein Markus Merk ins Rathaus zur Stadtratssitzung geht. Ich würde auch behaupten, dass keiner, der die Merk-Gruppe gewählt hat, das auch ernsthaft erwartet hat.

    Die Zeiten sind jetzt wohl definitiv vorbei, als man dachte, dass man mit warmen Worten und großen Namen alleine hier wieder in eine glanzvolle Zukunft startet. Dafür wurde in der Vergangenheit zu viel geredet und zu wenig geliefert. Den FCK zu retten wird auch dieses Jahr wieder ein hartes Stück Arbeit und die Verhandlungen mit der Stadt wären für jeden neuen AR gleich schwer. Egal ob die Herren Merk und Keßler oder Pusemuckel und Müller-Schulze heißen.


    Zwei Dinge hat die Merk-Gruppe aber, meiner Meinung nach, schon jetzt richtig gemacht.

    Punkt 1: Keine Luftschlösser gebaut und irgendwelche Versprechen rausgehauen, die man zu 90% eh nicht einhalten könnte, sondern direkt klar kommuniziert: Wenn ihr die Wahrheit hören wollt, müsst ihr auch akzeptieren, wenn sie wehtut. In der aktuellen Situation ist das in meinen Augen komplett richtig.

    Punkt 2: Die Standleitung aus der Geschäftsstelle in Richtung Presse wurde direkt gekappt. Denn seitdem der neue AR im Amt ist, stehen komischerweise keine Interna oder Sitzungsergebnisse mehr direkt, wenige Minuten später, schon in der Zeitung bzw. auf den Internetseiten von Axel Springer und Co. Seltsamer Zufall, oder?


    Ansonsten wird man abwarten müssen, was jetzt noch kommt. In jedem Fall sind Merk und Co. in der aktuellen Situation nicht zu beneiden. Bereits Ende Februar müssen die Lizenzunterlagen eingereicht werden. Das wird also alles ganz schön knapp, wenn erst am 3.Februar die Entscheidung in Sachen Stadionpacht fällt. Aber wie gesagt, meiner Meinung nach war es zu erwarten, dass auch die neuen Leute im AR nicht zaubern können und es weiterhin eine schwierige Aufgabe bleibt.

    Und was man auch nicht außer Acht lassen darf: Selbst wenn im adminstrativen Bereich alles super läuft, bringt dir das alles nix, wenn es sportlich nicht läuft. Das hat Merk auch selber bestätigt. Aber zumindest da sehe ich nach vielen Jahren mal wieder einen kleinen Lichtblick. Ich hoffe, dass wir gut in die Rückrunde starten und so vielleicht auch weiter noch zumindest auf Platz 3 hoffen dürfen.

    Mich hat es im ersten Moment auch ziemlich überrascht, als ich von den Interessenten für Sternberg gelesen habe. Auf den zweiten Blick denke ich, dass es primär mit seiner Position zu tun hat. Außenverteidiger, insbesondere Linksverteidiger, werden doch gefühlt immer und überall gesucht. Für die gibts eigentlich immer einen Markt, weil bezahlbare und solide AV rar gesät sind. Insbesondere dann, wenn man Drittligist ist.


    Trotzdem kann ich mir auch nicht vorstellen, dass Sternberg jetzt bei einem anderen Verein eine plötzliche Leistungsexplosion hinlegt. Klar, ausschließen kann man das nicht komplett, aber nachdem was ich hier von ihm, in anderthalb Jahren, auf dem Platz gesehen habe, kann ich mir das kaum vorstellen. Offensiv hat er mir in manchen Spielen sogar noch ganz gut gefallen, aber sein Defensivverhalten...ohje ohje, das war in meinen Augen sehr oft nicht drittligatauglich.

    Unterm Strich hätte ich mir von einem Spieler, der immerhin auch mal 25 Bundesligaspiele absolviert hat, doch deutlich mehr erwartet.


    Naja, ich wünsche ihm jedenfalls alles Gute bei seinem neuen Verein.

    Die anfänglichen Vergleiche zu Rodnei konnte ich gut nachvollziehen. Matuwila hätte das Zeug zum dauerhaften Publikumsliebling gehabt. Dafür hätte es aber Konstanz in den Leistungen gebraucht und die hat er nicht gebracht. Bei seinen letzten Einsätzen hat er mir persönlich zu oft einen auf "Bruder Leichtfuß" gemacht. Das kannst du dir als IV in dieser Liga nicht wirklich erlauben. Mentalität hin oder her. Da ist in erster Linie defensive Stabilität gefragt.


    Ob eine Leihe sinnvoll wäre? Schwierig zu sagen. Einerseits ist es für ihn sinnvoll, da er dann wenigstens wieder Spielpraxis bekommt. Aber andererseits braucht man auf einen großartigen Entwicklungssprung wohl nicht mehr hoffen. Der Kerl ist bereits 28 und hat nie höher als dritte Liga gespielt. Ich hätte also grundsätzlich auch nix dagegen, wenn man ihn komplett abgibt, sofern man bereits einen Ersatz in der Hinterhand hat.

    Auch ich wünsche Sascha Hildmann viel Glück bei seiner neuen Trainerstation. Wenn man sich die Tabellensituation von Münster ansieht, dann wird das wohl zu einer echten Mammutaufgabe. Bin mal gespannt, ob er sie zum Klassenerhalt führen kann.


    Ich finds aber auch echt zum Schmunzeln, dass jetzt ausgerechnet Hildmann, nur wenige Tage nachdem Löhmannsröben seinen Wechsel zu Preußen verkündet hat, nun neuer Trainer in Münster wird. Da hat sich Löh mit seiner Zwiebelsohn-Aussage ziemlich verzockt. Wenn der Typ auf dem Platz mal die gleiche Konstanz wie beim Sprüche klopfen zeigen würde, dann könnte der, meiner Meinung nach, auch locker zweite Liga spielen. Aber so braucht er sich halt nicht wundern, wenn er früher oder später bei jedem Verein in Ungnade fällt.

    Ich traue es mich ja fast gar nicht auszusprechen, aber wenn wir jetzt schon anfangen solche dreckigen Siege einzufahren, dann kann man schon von "Im Stile einer Spitzenmannschaft" reden. Wie gesagt, ich wage mich nicht zu träumen, aber gestern waren wir einfach abgezockter.


    Nach der ersten Halbzeit hätte sich in der Tat keiner beschweren dürfen, wenn wir da bereits 3:0 geführt hätten. Umso ärgerlicher war der Ausgleich kurz vor der Pause. Das war aber auch echt stark gemacht von Dajaku. Bei der Ballannahme und dem Abschluss hat man schon gesehen, dass die individuelle Qualität bei Bayerns zweiter Mannschaft durchaus vorhanden ist.


    Aufgrund der zweiten Halbzeit hätte man sich im Endeffekt aber dann nicht beschweren dürfen, wenn das am Ende 1:1 ausgeht. Da war man einfach nicht mehr so giftig und zielstrebig in der Offensive. Umso schöner, dass dann Skarlatidis reinkommt, das 2:1 klasse vorbereitet und dann noch selber den Deckel drauf macht. Schön, dass der Kerl so langsam ins Rollen kommt. Das ist auch generell mal ein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass man noch den ein oder anderen Joker mit Qualität auf der Bank hat, der nochmal ordentlich Schwung bringen kann.

    Wahnsinn, fünf (!) Siege in Folge. Hätte mir das jemand vor fünf Wochen prophezeit, hätte ich denjenigen echt gefragt, ob er noch alle Latten am Zaun hat. Das ist halt wirklich ein Unterschied wie Tag und Nacht.


    Was uns dann nochmal zum Thema Bader führt. Es ist ja wunderbar, wenn jetzt solche Transfers wie bspw. Bachmann oder Skarlatidis so langsam hier ankommen und ihre Qualitäten zeigen. Das ändert aber nichts daran, dass ich die Gesamtbilanz von Herrn Bader immer noch äußerst kritisch sehe. Da braucht man eigentlich noch nicht mal großartig auf Baders Rolle beim Becca-Deal eingehen. Dass die sich alle von der ehemaligen Führung da richtig schön verzockt haben, sollte mittlerweile klar geworden sein. Es reicht also schon ein Blick auf das Sportliche:


    Bader holte in den letzten anderthalb Jahren 20 externe Neuzugänge. Wenn ich ehrlich bin, haben mich bis zum heutigen Tag nur Dominik Schad und mit Abstrichen Kevin Kraus, langfristig gesehen, überzeugt. Der Rest fällt bei mir eher unter die Kategorie Durchschnitt oder Flop. Kann sich bei dem ein oder anderen ja noch ändern, aber ich nehme jetzt einfach mal den Zeitraum von Sommer 2018 bis heute. Ich erstelle mal eine Liste mit allen externen Neuzugängen in einer Liste:


    Absolute Verstärkung:

    Schad und Kraus


    Guter Griff:

    Bachmann, Skarlatidis, Hercher und meiner Meinung nach mittlerweile auch Thiele


    Mitläufer bzw. durchwachsene Leistungen:

    Hesl, Hainault, Matuwila, Löhmannsröben, Bergmann, Starke, Zuck und Huth


    Flop:

    Dick, Özdemir, Sternberg, Hemlein, Biada, Röser


    Wie gesagt, nur meine Meinung. Aber wenn ich mir das so ansehe, dann wird eigentlich klar, dass so einige Spieler bei weitem nicht das gebracht haben, was man von ihnen erwartet hat. Thiele scheint mittlerweile angekommen zu sein, aber auch er hat ziemlich lange dafür gebraucht. Man kann mir jetzt vielleicht eventuell wieder eine "zu hohe Erwartungshaltung" ankreiden, aber wenn ich als Drittligist für einen Stürmer 400.000 Euro hinlege, dann entwickelt man unterschwellig generell eine Erwartungshaltung, dass der Kerl sofort zündet und dann mal eben 25-30 Scorerpunkte in der Saison macht.


    Was man Bader tatsächlich positiv anrechnen kann ist, dass er die Verträge von Grill, Gottwalt, Sickinger, Jonjic, Pick und Kühlwetter verlängert hat bzw. ihnen Profiverträge gegeben hat. Die haben eine gute Entwicklung genommen und uns teilweise bereits letzte Saison gehörig den Hintern gerettet. Nur fällt euch was auf? Das sind alles keine externen Transfers gewesen. Die Jungs kommen entweder aus der eigenen Jugend oder waren schon vor Bader im Verein. Besonders dreist empfand ich es ja, als Bader bei Flutlicht im SWR, die Idee mit "auf junge Spieler setzen" plötzlich als seine verkaufen wollte, obwohl klar war, dass man auf die Jugend setzen musste, weil fast alle seine externen Transfers gefloppt sind.

    Gute Verträge aushandeln und mit anderen Vereinen verhandeln kann der Bader vielleicht, das will ich nicht abstreiten. Das Problem ist nur, dass man als Sportvorstand auch noch andere Tätigkeitsfelder ausfüllen muss. Zum Beispiel sowas wie eine sportliche Ausrichtung und Strategie entwickeln. Es tut mir ja Leid, aber da konnte ich lange Zeit nix von erkennen. Da ist er allerdings in bester Gesellschaft. Im Prinzip habe ich seit dem Bundesligaabstieg 2012 jahrelang sowas wie eine Philosophie und klare Linie im Verein vermisst. Das war zum Großteil alles nur Stückwerk. Ich hoffe, dass der Nachfolger von Martin Bader da mal ansetzt.

    Jetzt sieht es ja mal zumindest so aus, dass man mit Boris Schommers endlich mal wieder einen Trainer hat, der der Mannschaft eine klare Handschrift und Marschrichtung verpasst hat und alle auch mitziehen. Das hat man beim FCK ja auch ewig nicht gehabt. Da wurde in der Vergangenheit immer viel geredet, aber aufm Platz sah man nicht viel davon. Das scheint sich ja jetzt zum Glück geändert zu haben.

    Ob für die Verpflichtung letztlich Bader verantwortlich war, oder, wie man teilweise vernommen hat, doch eher Notzon oder gar die Putzfrau ist mir unterm Strich aber auch herzlich egal. Die Hauptsache ist, dass nach der elend langen sportlichen Abwärtsspirale endlich mal ein Trainer jetzt zwischenzeitlich die Handbremse gefunden und gezogen hat, um den freien Fall zu stoppen und sogar mal eine Serie zu starten. Das ist momentan echt eine Wohltat. Klar, der Weg bleibt weiterhin steinig, aber man hat auch endlich mal wieder Spaß, wenn man Spiele des FCK guckt.

    Es fällt oft das Wort Kollektiv und genau das ist, meiner Meinung nach, einer der Schlüssel des momentanen Erfolgs. Die Mannschaft spielt auch endlich wie eine Mannschaft. Zusammen im Kollektiv. Diese vier Siege hintereinander sind für meine Begriffe kein Zufall mehr. Man sieht mittlerweile eine klare Linie. Das hätte ich nach dem Heimspiel gegen Würzbug nie im Leben für möglich gehalten. Umso erfreuter bin ich, dass Schommers mich Lügen straft.


    Bleiben wir mal bei dem Thema Kollektiv: Wenn man sich die letzten Spiele betrachtet, dann fällt mir auf, dass kein Spieler leistungsmäßig großartig abgefallen ist. Alle haben mindestens solide gespielt.

    So, jetzt nehmen wir mal als Vergleich die letzte Saison. Bis auf ganz wenige Ausnahmen hatte man da pro Spiel doch mindestens zwei, drei Totalausfälle. Erschwerend kam hinzu, dass es auch nicht immer dieselben waren. Oft war es doch so: Da hatte sich der eine Spieler gerade wieder gefangen, da geriet prompt der Nächste ins Formloch. Obendrein waren das dann auch meistens Spieler, die als Leistungsträger geholt wurden. Kein Wunder, dass man da nie Konstanz in den Laden bekam.


    Boris Schommers hat, meiner Meinung nach, bei seiner JHV-Rede besonders in einem Fall den Nagel komplett auf den Kopf getroffen: Einige Spieler, die schon höherklassig gespielt haben, hatten wohl Probleme die dritte Liga anzunehmen. Da dachten wohl einige, dass man nur mit purer individueller Qualität die Liga mit Leichtigkeit dominiert.

    Ich würde mal glatt behaupten, dass da einige Kandidaten mal einen gehörigen Arschtritt vom Trainer gebraucht haben, um zu kapieren, dass man auch in der dritten Liga hart in die Zweikämpfe gehen und 100% geben muss, weil man sonst auch da keinen Blumentopf gewinnt.


    So, und genau da komme ich jetzt auch nochmal zum Vorgänger Sascha Hildmann. Denn ich glaube genau daran ist der gescheitert. Das soll jetzt nicht als Nachtreten gewertet werden. Ich glaube sogar, dass Hildmann rein fachlich kein schlechter Trainer ist, er aber bei abgezockten Profis an seine Grenzen gerät.


    Ich erinnere mal daran, als man letzte Saison souverän in Uerdingen gewann, um dann daheim gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten Aalen einen absolut indiskutablen Auftritt hinlegte und 0:1 verlor. Vor allem die Herren Zuck und Sternberg fielen durch absolute Lustlosigkeit auf. Hemlein spielte da zwar nicht, aber der übernahm in den folgenden Spielen den lustlosen Spielstil.

    Sascha Hildmann war auch nach dem Spiel bei der PK sichtlich angepisst und ich dachte auch, dass es jetzt Konsequenzen gibt. Aber was passierte letztlich? Genau, gar nichts. Zuck und Sternberg standen zwar eine Woche später nicht im Kader, zwei Wochen später aber schon und Sternberg stand da sogar in der Startelf.


    Im Nachhinein war das für mich der Anfang vom Ende für Hildmann. Mit dieser Inkonsequenz gegenüber einiger Spieler hat er sich keinen Gefallen getan. Das war quasi ein Freifahrtsschein für die Mannschaft zum "Dem Trainer auf der Nase rumtanzen". Profis brauchen halt hin und wieder mal einen auf den Deckel, damit sie in die Spur kommen.

    Hildmann hätte es damals besser mal wie Schommers gemacht und die Herren Sternberg, Hemlein, Zuck mal mindestens vier Wochen lang zu Oberligafußball auf den rheinland-pfälzischen bzw. saarländischen Dorfplätzen verdonnert. Natürlich auch mit dem Hinweis, dass die Tür nicht zu ist, sondern sie da mal beweisen sollen, ob sie überhaupt noch Bock auf den FCK haben. Das wäre ein gutes und öffentlichkeitswirksames Statement gewesen. Aber mit seinem Nicht-Handeln hat sich Hildmann da nachhaltig keinen Gefallen getan. Ist jedenfalls meine Meinung.


    Also nicht falsch verstehen: Damit will ich nicht sagen, dass man nur sportlich in die Spur kommen kann, wenn man mal öffentlichkeitswirksam drei Spieler degradiert. Das ist Quatsch. Da gehört dann insgesamt doch mehr zu so einer positiven Entwicklung und ich bin einfach aktuell nur froh, dass man nach so einer elend langen Durststrecke auch mal wieder eine Siegesserie hinlegen konnte und den Abstand nach unten vergrößert hat.

    Wahnsinn. Auf einmal kann diese Mannschaft Fußball spielen. Viele Spieler wirken seit ein paar Wochen wie ausgewechselt. Das hätte ich so auch nicht für möglich gehalten.


    Viktoria Köln war auch kein leichter Gegner. Ziemlich unangenehm gegen die zu spielen. Daher war es auch genau richtig, dass die komplette Mannschaft sehr giftig im Zweikampfverhalten war. Das nenne ich "Die dritte Liga annehmen"! In dieser Liga muss man dem Gegner wirklich, auf deutsch gesagt, permanent auf den Sack gehen und parallel gut umschalten, um Erfolg zu haben. Das haben wir in diesem Spiel sehr gut umgesetzt.


    Einziger Kritikpunkt, den ich habe: Man hat zu früh auf Verwaltungsmodus geschaltet. Lag wahrscheinlich auch an unserem kräftezehrenden Spiel, aber man hat wieder schön gesehen, was passiert, wenn man den Gegnern in dieser Liga zu viel Raum lässt: Prompt fällt das 1:3 und Viktoria war wieder im Spiel.

    Zu der Elfmeterentscheidung braucht man nicht mehr viel sagen. Ein absoluter Witz. Passt aber wunderbar ins Bild der allgemeinen Schiedsrichterleistungen in der dritten Liga. Da bekommst du echt manchmal den Eindruck, dass jeder, der vorher mal fünf Spiele in der Wald- und Wiesenliga gepfiffen hat, direkt vom DFB befördert wird und sich ausprobieren darf. Unfassbar.


    Eigentlich will ich keinen Spieler jetzt besonders hervorheben, weil es unterm Strich eine geschlossene Mannschaftsleistung war, nur ich frage mich echt, was auf einmal mit Hendrick Zuck los ist? Der blüht ja unter Schommers auf einmal wieder richtig auf. Fußballerisch hielte ich ihn ja schon immer für einen der besten Spieler im Kader, nur kam er mir oft sehr phlegmatisch und langsam vor.

    Aber jetzt? Auf einmal wirkt er hellwach, geht auch mal richtig in die Zweikämpfe, spielt wirklich ordentlich Pässe und bringt auch Spielwitz mit. Wenn er in der Form so weitermacht, ist er aus der ersten Mannschaft fast schon nicht mehr wegzudenken. Freut mich wirklich sehr!


    Ansonsten muss ich auch mal ein Lob an Boris Schommers aussprechen. Ich bin ehrlich: Allerspätestens nach dem Spiel gegen Würzburg habe ich nicht mehr dran geglaubt, dass das noch irgendwas wird. Aber er hat gezeigt, dass er die Mannschaft erreicht und einen Plan hat. Klar, es ist immer noch ein weiter Weg und es werden bestimmt auch wieder Rückschläge kommen. Aber für den Moment ist es auch einfach mal wieder ein schönes Gefühl, nach so langer Zeit, drei Mal hintereinander gewonnen zu haben. Das kann man jetzt durchaus mal genießen :)

    Erstmal vielen Dank für die Blumen!


    Dann eben ein paar Wochen später...

    Netter Versuch. Würde ja auch perfekt in dein "Das-böse-Umfeld-ist-mal-wieder-Schuld"-Weltbild passen. Aber von mir wird man auch dann kein böses Wort hören, wenn auch noch ein paar Wochen später die neue Führung in der Findungsphase ist.


    Du bist doch so ein Fan von Realitäten, die man anerkennen muss. Gut, dann kann ich ja mal sagen, wie ich die Realität aktuell sehe:


    Punkt 1: Wenn Merk und Co. gewählt werden (wovon ja stark auszugehen ist); dann haben die einen extrem straffen Zeitplan. Da kann man sich wiederum auch bei dem scheidenden AR bedanken, dass die Mitgliederversammlung erst im Dezember stattfinden kann, weil die Herrschaften eine Woche zu lange an ihrem Sessel geklebt haben. Vielen Dank an der Stelle nochmal. :rolleyes:


    Punkt 2: Zunächst mal ist es schon mal von Vorteil, wenn Merk und Co. direkt am 2. Dezember den Wirtschaftsprüfer in die Geschäftsstelle lassen, um sich einen Überblick zu verschaffen. In meinen Augen ein absolut richtiger Schritt. Das frisst aber eventuell durchaus einiges an Zeit.

    Ein Nachfolger für Klatt scheint ja schon gefunden, aber ein Nachfolger für Bader muss noch gesucht werden. Dazu kommt die Frage, was eigentlich mit Notzon passiert, da Merk ja angedeutet hatte, den sportlichen Verantwortungsbereich zu verschlanken.


    Punkt 3: Dann muss die Merk-Gruppe parallel auch Investorengespräche führen. Dazu gehört bestimmt nicht nur Becca, sondern auch noch einige andere. Da kann man eventuell auch von einem Gesprächsmarathon reden.


    Punkt 4: Obendrauf kommt halt auch noch, dass man bereits Ende Februar 2020 so langsam die Lizenzunterlagen für eine weitere Drittligasaison einreichen muss. Also gerade mal nach grob zwei-drei Monaten geht's schon richtig um die Wurst! Wird auch keine Selbstverständlichkeit, wenn man sich den eventuellen Fehlbetrag ansieht.


    Und selbst wenn der neue AR all das alles gemeistert bekommt, hängt trotzdem auch viel davon ab, ob man sich sportlich wieder erholt. Die letzten zwei Siege waren ein Anfang und ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Aber so 100%ig traue ich dem Braten noch nicht. Wir sind nach wie vor im Drittliga-Abstiegskampf und in einer heiklen Situation. Gerade in so einer engen Liga kann es schnell gehen. Sowohl nach oben, als auch nach unten.


    Also mein lieber Mann, wenn man sich das so anguckt, dann weiß man, dass die neuen Herren einen proppevollen Terminkalender haben werden. Das wird kein Zuckerschlecken und alleine schon deshalb ziehe ich auch den Hut davor, dass sie sich das antun wollen. Das würde ich unabhängig von dem Namen Markus Merk aber auch bei jedem anderen.


    Grundsätzlich möchte ich aber noch was loswerden: Ich finde es ehrlich gesagt mittlerweile zum Kotzen, dass kritische FCK-Fans oftmals nur noch als doofe Pfälzer Bauern dargestellt werden, die einfach nur Köpfe rollen sehen wollen. Das halte ich ehrlich gesagt für kompletten Bullshit. Ich glaube eher, dass der Großteil mittlerweile überhaupt keinen Bock mehr darauf hat, ständig alle paar Jahre den AR austauschen zu müssen, weil die Herren halt schlicht nix auf die Kette bekommen. Ich würde es wirklich begrüßen, wenn man mal mindestens so fünf Jahre lang Ruhe im Karton hätte und zwar vor allem aus dem Grund, weil gut gearbeitet wird. Da ist es dann im Endeffekt auch egal, ob die Merk oder Pusemuckel heißen.