Sehnsucht nach dem ersten Heimsieg! Wie schön! Auch ich würde mich freuen. Aber ist das nicht etwas, was allzusehr nach "Wünsch-dir-Was" klingt und die Realität möglichst ausgeblendet wird?
Ich versuche einmal die von mir subjektiv wahrgenommene Realität aufzuzeigen. In der Gewissheit, dass ich polarisiere.
Das Problem m.E. ist doch, dass wir nach dem berühmten Strohhalm greifen müssen, uns aber hierzu regelrecht die "Hände gebunden" sind.
Wenn es in diesem Jahr zum ersten Mal der Fäll wäre, dass wir viele verletzte Spieler haben, die teilweise schon verletzt zu uns gekommen sind, teilweise sich im Laufe der Zeit verletzt haben, könnte man von Schicksal und Pech sprechen.
Nun ist es aber schon so, dass man verblüfft sein müsste, wenn die Gegenwart plötzlich rosiger aussehen würde!
Es ist weder (nur) Pech oder Schicksal, das auf uns einprügelt.
Nein, es ist, wie seit Jahren. stümperhaft "hausgemacht".
Aufgrund der sich jährlich gleichenden sportlichen und finanziellen Schieflage ist es doch so, dass wir entweder kaum/keine finanziellen Mittel für Transfers zur Verfügung haben; zum Saisonende hin betrachtet weder wir, noch potentielle Neulinge wissen, "wohin die Reise geht". Beziehungsweise wir unter Druck gesetzt, mit heißer Nadel gestrickte Verträge mit Quasi-Invaliden abschließen.
Dazu kommt "same procedere an every year" das "Trainer-wechel-dich"-Problem mit der Frage auf: "Werfen wir ihn bereits zum Saisonende raus oder lassen wir ihn noch die Saisonvorbereitung machen, um ihn nach dem zweiten Spieltag zu schassen?".
Daraus folgt:
Man muss sich nicht wundern, dass nach 11 Spieltagen die Situation wieder so ist, wie in den Jahren zuvor. Wir dümpeln am Tabellenende rum, kriegen in jedem Spiel regelmäßig nach rund 60 Minuten das Fracksausen bzw. verstolpern die erste Halbzeit, um nach nach 80 Minuten aufzudrehen, aber dann vor lauter Dusseligkeit das Tor nicht treffen.
Das ist unser System! Nicht ein 4-4-2 oder 3-4-3 oder was weiß der Geier, was den Trainern alles einfällt.
Dazu kommen Bedenken, ob die Fitness oder die Gesundheit der Spieler mehr im Vordergrund stehen müsste, also Fitness- und Medizinische Abteilung hinterfragt werden können/müssten?
Erst wenn diese aufgeführen Missstände einigermaßen ausgemerzt sind, kann man sich mit dem Schicksal auseinandersetzen.
Allerdings ist weder Pech noch Schicksal in irgend einer Form beeinflussbar!
Die aufgezählten Missstände hingegen schon. Und da ist man plötzlich wieder an dem Punkt, dass die jeweiligen Kompetenzen der hierfür Verantwortlichen ernsthaft hinterfragt und geprüft werden müssen. Das nennt man Evaluation!
Danach müssten dann Entscheidungen getroffen werden, die darauf abzielen, dass die Fehler und Missstände korrigiert und die "Sümpfe um den Betzenberg herum", die von permanenten Querschlägern aus dem Umfeld befeuchtet werden, endlich auch ausgetrocknet werden. Das nennt man Konsequenz!
Wären diese Maßnahmen und deren konsequente Umsetzung schon vor Jahren erfolgt, bräuchte man sich aktuell weder um Abstiegsgefahr aus der dritten Liga, noch um Muffensausen vor dem Heimspiel gegen den VfB Lübeck Gedanken machen!