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    Diskussionsthema zum Artikel: Der Anfang-Fußball: Weniger Veränderung als gedacht?


    Der Anfang-Fußball: Weniger Veränderung als gedacht?

    Mutiger und attraktiver Fußball mit vielen offensiv denkenden Spielern, dafür steht Markus Anfang. Doch bis sein System greift, wird es wohl noch etwas dauern.


    Als der 1. FC Kaiserslautern Markus Anfang als neuen Cheftrainer präsentierte, freuten sich viele auf einen aktiven, ballbesitzorientierten und attraktiven Spielstil. Doch wie viel davon war in den ersten Saisonspielen schon zu sehen? Braucht seine Philosophie noch Zeit, um Früchte zu tragen? Eine taktisch-datenbasierte Analyse.


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    Mutiger Fußball bei jeder seiner Stationen


    Markus Anfang hat als Spieler und Trainer bereits viel erlebt. In seiner noch aktiven Zeit lief er für vier unterschiedliche Vereine insgesamt 79 Mal in der Bundesliga auf. Das Trikot des FC trug der bekennende Kölner nie, stattdessen machte er seine ersten Schritte in der höchsten deutschen Spielklasse beim Lokalrivalen aus Düsseldorf. Schon damals deutete sich an, dass Anfang die Polarisierung nicht scheut. Später als Trainer fiel er nicht selten durch seine klare Kante und generell sein selbstbewusstes Auftreten auf - was er bis heute auf seine Mannschaften zu übertragen weiß. Wenn Anfang nicht noch offensiver im 3-4-1-2 agiert, scheint taktisch das 4-3-3 seit jeher seine bevorzugte Formation zu sein.


    Als Trainer des 1. FC Köln trieb er diesen Mut teilweise auf die Spitze, als er die Schienenpositionen mit Offensivspielern wie Florian Kainz oder Christian Clemens besetzte und zusätzlich Außenverteidiger wie Benno Schmitz oder Jonas Hector in die Dreierkette beorderte. Wie mutig Anfang denkt, zeigte sich beim FCK erstmals am vierten Spieltag gegen Hertha BSC, als er beim Stand von 3:3 zwei neue Stürmer einwechselte und bedingungslos auf Sieg spielte - und die dadurch entstehenden Lücken in der ohnehin löchrigen Defensive billigend in Kauf nahm. Anfang steht also für den attraktiven Offensivfußball, den sein Chef Thomas Hengen schon lange auf dem Betze implementieren wollte. Ein ausführlicherer Blick auf die bisherigen Auftritte zeigt aber: Bisher ist ihm das kaum gelungen.

    Ungewohnte Freiheiten für das Team


    Spätestens beim Pokalspiel in Ingolstadt zeigte sich, dass Anfangs 4-3-3 oft nur in der Formation gegen den Ball eins ist. Mit dem Ball wird häufig ein Dreieraufbau mit den beiden Innenverteidigern und dem einschiebenden Linksverteidiger Erik Wekesser praktiziert. Der Rechtsverteidiger, an diesem Tag Almamy Touré, machte das Spiel dagegen auf der rechten Seite breit und verschaffte dem Team durch seine relativ hohe Positionierung mehr Freiräume. Diese im modernen Fußball nicht unübliche Auslegung der Formation zeigt, was Anfang seit Amtsantritt immer wieder predigt: Es geht ihm nicht um zu haltende Positionen, sondern um zu besetzende Räume auf dem Spielfeld. Den Spielern wird zwar vorgegeben, in welchen Zonen und Bereichen sie sich aufhalten sollen, nicht aber, wer in welche Zone zu laufen hat.


    Diese Herangehensweise verlangt den Spielern zwar einiges an kognitiver Kapazität ab und war unter Anfangs Vorgänger Friedhelm Funkel undenkbar, lässt aber gleichzeitig mehr Raum für Kreativität und Überraschungsmomente. Dies kann es den Gegnern erschweren, sich auf die Roten Teufel einzustellen. Allerdings erfordert diese Art des Fußballs auch viel Kommunikation auf dem Feld, was bei der schon von einigen Trainern bemängelten, chronisch zu ruhigen Art und Weise der Mannschaft zu schwerwiegenden Fehlern führen kann. Zudem ist es wichtig zu sehen, dass die Spieler auch nicht ausnahmslos in allem frei sind, was sie tun: Gerade bei der Konterabsicherung sind klare Vorgaben über die zu besetzenden defensiven Räume unerlässlich.


    Unter dem Strich war die 1. Pokalrunde bei den Schanzern bis zum Platzverweis von Jan Gyamerah wohl ein Spiel, in dem der von Anfang gewünschte Fußball zu sehen war: Der FCK erspielte sich durch stringente Ballzirkulation und hohes Tempo regelmäßig gute Torchancen, und auf Ballverluste folgten schnelle und hohe Ballgewinne durch intensives kollektives Gegenpressing. In der ersten Halbzeit kam Anfangs Mannschaft auf einen Ballbesitzwert von 55 Prozent, in der starken Viertelstunde vor dem Pausentee waren es sogar 66 Prozent. Dass dies allerdings nicht immer möglich ist, zeigte die Partie gegen die Hertha, als gegen einen deutlich stärkeren Gegner nur 41 Prozent erreicht wurden. Ballbesitz sollte kein Selbstzweck sein und ist kein Indikator für die Qualität des eigenen Spiels. Er ist aber oft einer von mehreren Faktoren, die die Spielweise einer Mannschaft widerspiegeln.


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    Probleme im Aufbau, Glanzlichter im letzten Drittel


    Der Spielaufbau aus der Defensive ist in der Innenverteidigung bisher eher vorsichtig, nur wenig progressiv und phasenweise fehleranfällig, wie zuletzt bei Julian Krahl, als er von den Berliner Stürmern mit hohem Tempo angelaufen wurde. Effizienter für den FCK sind daher häufig lange Bälle, die der Stürmer entweder festmacht oder, falls dies nicht gelingt, kollektiver Druck bei zweiten Bällen, um den Ball in der gegnerischen Hälfte zurückzuerobern.


    Ein leidiges Thema bleibt die Besetzung der Sechserposition. Der an sich spielstarke Gyamerah wurde dort zuletzt regelmäßig eingesetzt, obwohl der gelernte Außenverteidiger diese Position in seiner Karriere nur äußerst selten gespielt hat. Phasenweise fehlten ihm in gegnerischen Pressingsituationen etwas Resistenz und Ballsicherheit,was zu Ballverlusten in gefährlichen Zonen und taktischen Fouls führte. Eine Reihe weiter vorne sollen Kapitän Marlon Ritter und sein Nebenmann (je nach Spiel Kaloc, Raschl oder Klement) für kreative Momente und generell für die Ballverteilung sorgen. Eine Schlüsselrolle kommt dabei Aaron Opoku zu, der mit seiner Geschwindigkeit, seiner Technik und seinem Mut im Dribbling Qualitäten aufweist, die - abgesehen von Neuzugang Daisuke Yokota - kein anderer Spieler in dieser Form mitbringt. Der junge Japaner könnte von seinem Skill-Profil her das optimale Pendant zu Opoku auf der rechten Seite werden. Zuletzt wurde dort der äußerst langsame und undynamische Klement aufgeboten, was zeigt, dass Anfang dort gerne einen inversen Linksfuß spielen lässt, damit Rechtsverteidiger Touré situativ hinterlaufen kann.


    Unabhängig davon, ob Ragnar Ache, Daniel Hanslik oder Jannik Mause aufläuft, die Anweisungen an den Stürmer im 4-3-3 scheinen klar zu sein: Teils kommen die Angreifer den Mittelfeldspielern entgegen, teils bieten sie Läufe hinter die Kette an oder besetzen schlicht die Box bei Flankensituationen. Jedoch halten sie konsequent ihre Position im Zentrum des Spielfelds und versuchen, dort immer anspielbar zu sein.

    Teils erschreckende Passivität gegen den Ball


    Die Intensität des Pressings schwankte bei den bisherigen Partien stark. Ein guter Indikator ist hier der PPDA-Wert. Er steht für „Passes Per Defensive Actions“ und gibt an, wie viele Pässe eine Mannschaft den Gegner spielen lässt, bevor sie eine Defensivaktion startet. Gegen Ulm und Münster agierte man beispielsweise sehr aggressiv gegen den Ball (6,4 bzw. 6,8 PPDA), gegen Berlin lag der Wert hingegen bei 11.


    Beim 2:2 gegen Fürth kam der FCK sogar nur auf einen PPDA von 15,1 - in der schwachen Phase zwischen der 16. und der 30. Minute sogar bei erschreckenden 55. Die Lautrer leisteten in diesem Abschnitt des Spiels quasi keine Gegenwehr, lieferten eine defensive Nichtleistung ab und waren mit dem zwischenzeitlichen 0:2 noch gut bedient. Im weiteren Spielverlauf pendelte sich der PPDA zwar phasenweise in einem Norm-Bereich von etwa 9 ein, doch diese Inkonstanz mit einer derart haarsträubenden Passivität ist besorgniserregend.


    Aber auch abseits des PPDA-Wertes hat der FCK weiterhin mit Defensivproblemen zu kämpfen. Boris Tomiak leistet sich regelmäßig grobe Stellungsfehler, und auch Jan Elvedi, dem Jannis Heuer den Rang abgelaufen hat, agierte zuletzt im Testspiel gegen Stuttgart äußerst unglücklich. So stellt sich die Frage, ob ein Sechser mit mehr Zweikampfpräsenz dem gesamten Defensivverbund gut tun würde. Afeez Aremu ist zwar nicht groß gewachsen, konnte aber im besagten Test gegen den VfB mit seiner robusten Spielweise und seinem druckvollen Passspiel glänzen. Den Rückhalt der Hintermannschaft bildet aber ohnehin Julian Krahl, der seine Mannschaft schon mehrfach mit herausragenden Reflexen im Spiel gehalten hat.

    Überraschender Vergleich mit der Vorsaison


    Letztlich stellt sich hinsichtlich einer ersten Bewertung der Arbeit von Markus Anfang die Frage, ob bereits ein Fortschritt gegenüber der Vorsaison erkennbar ist. Und tatsächlich ist auf Datenebene noch kein großer Unterschied zu der Zeit unter Schuster, Grammozis und Funkel abzulesen. Die Zahl der gespielten Pässe pro 90 Minuten (339 vs. 351) und deren Erfolgsquote (jeweils 80%) unterscheiden sich nicht wesentlich. Ähnlich sieht es bei den progressiv gespielten Bällen aus (jeweils 66 pro Spiel bei 77% vs. 73% Präzisionsquote). Der Ballbesitz stieg zwar um vier Prozentpunkte auf durchschnittlich 48 Prozent, jedoch sank die Zahl der mutigen Steckpässe um 0,6 auf 2,1 pro Partie. Heißt: Das Team hat unter Anfang tendenziell etwas mehr Spielkontrolle, aber deutlich weniger Mut im Passspiel im letzten Drittel.


    Auch in der Defensive sieht die Entwicklung auf dem Papier nicht gut aus: Die Mannschaft führt insgesamt weniger defensive Zweikämpfe (57 vs. 64), gewinnt diese etwas seltener (61% vs. 62%) und lässt mehr gegnerische Schüsse zu (13,2 vs. 12 pro 90min), was in Summe auch zu mehr erwarteten Gegentoren führt (1,56 vs. 1,47 xGagaint pro Spiel). Tatsächlich findet sich kaum eine Statistik, in der sich der FCK signifikant verbessert hätte. Dies liegt aber auch an der starken Unterperformance der Mannschaft in der Vorsaison, als man nach Expected Points, also den statistisch aufgrund des Spielverlaufs erwarteten Punkten, mit rund 12 Punkten mehr eigentlich auf Platz 7 hätte landen müssen.


    Das derzeit in Fankreisen nicht zu Unrecht verbreitete Gefühl, dass sich die Mannschaft trotz der eher negativ zu lesenden Daten in eine positive Richtung entwickelt, muss durch die dargestellten Werte nicht zwingend widerlegt werden. Zum einen ist die Datenbasis nach fünf Spielen noch nicht groß genug für eine abschließende Bewertung, zum anderen ist der Kader nach Abschluss der Sommertransferperiode erst jetzt komplett, so dass ein grundsätzliches Urteil verfrüht wäre. Dennoch gilt es, auch aufgrund einiger eher glücklicher Punktgewinne, sehr wachsam zu bleiben und die nächsten Auftritte genau im Auge zu behalten. Mit Hannover 96 und dem HSV stehen die nächsten beiden schweren Gradmesser an, bevor es gegen eher kleinere Vereine wie Jahn Regensburg und die SV Elversberg geht. Danach sollte etwas klarer sein, wo der FCK mit Anfangs Fußball in der 2. Liga steht - und welche Ambitionen man für den Rest der Spielzeit haben darf.

    Diskussionsthema zum Artikel: Anas Bakhat: "Ich glaube an die Bundesliga“


    Anas Bakhat: "Ich glaube an die Bundesliga“

    Drei Fragen, drei Antworten: Das einstige FCK-Talent Anas Bakhat über seine Erfahrungen mit Boris Schommers, seinen Abschied aus der Pfalz und die Wertschätzung der Fans.


    Anas Bakhat gehört zu den wenigen Spielern, die es in den vergangenen Jahren aus der eigenen Jugend in den Profikader des 1. FC Kaiserslautern geschafft haben. 27 Pflichtspiele absolvierte der technisch starke Mittelfeldspieler für den FCK. Im Sommer schaffte er mit Alemania Aachen den Aufstieg in die dritte Liga, fiel aber zum Saisonende mit einer Knorpelverletzung aus. Eine Operation wäre nicht zwingend notwendig gewesen, doch im Sinne einer langfristigen Genesung entschied sich Bakhat für den Eingriff. Die Reha, die er in Landau absolviert, verläuft gut, er fühlt sich topfit. In der neuen Drittliga-Saison will er wieder voll angreifen.


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    Viel Lob für Boris Schommers


    Treffpunkt Betze: Hallo Anas, 2020 hast du den Durchbruch geschafft, der Trainer damals: Boris Schommers. Er hat dich später auch nach Düren geholt, wo es für dich sportlich wieder bergauf ging. Dein ehemaliger Mitspieler Florian Pick lobte Schommers nach dessen Abschied einst in den höchsten Tönen, in Kaiserslautern wird er allerdings eher kritisch gesehen. Auch in Duisburg lief es zuletzt nicht gut für ihn. Wie siehst du ihn als Trainer?


    Anas Bakhat: Ich kann Florian Pick da nur zustimmen. Ich hatte sowohl in Kaiserslautern als auch in Düren eine wirklich schöne Zeit mit Boris Schommers. In Düren sogar eine ganz besondere, wenn man bedenkt, wie klein der Verein dort ist. Aber auch in Kaiserslautern waren wir unter ihm in der Rückrunde sehr stark und haben wirklich guten Fußball gespielt. Leider haben wir viele Punkte unglücklich liegen lassen und es war sehr schade, dass er in der neuen Saison schon nach zwei Partien entlassen wurde.


    Ich glaube, er ist taktisch und im Vermitteln seiner Idee viel zu gut für die dritte Liga oder sogar die Regionalliga. Ich bin davon überzeugt, dass er in der ersten oder zweiten Liga sehr erfolgreich wäre, weil dort noch mehr Wert auf das Fußballerische gelegt wird. Das war auch in Düren beeindruckend. Als er die Mannschaft übernommen hat, war sie lange sieglos, aber in der Rückrunde waren wir dann im oberen Drittel der Tabelle und in der Hinrunde der Folgesaison sogar zeitweise auf Platz eins. Viele vergessen, dass es einfach Zeit braucht, bis eine neue Idee von einem Team verinnerlicht wird. Nicht alle Automatismen greifen sofort. Bei jeder Mannschaft, die er übernommen hat, konnte man nach ein paar Monaten erkennen, dass sich das Team an sich, aber auch die einzelnen Spieler, sowohl technisch als auch spielerisch stark verbessert haben. Unter ihm haben wir fast immer mehr Chancen generiert und das Spiel dominiert.


    Auch persönlich konnte ich mich weiterentwickeln. Fußballspielen konnte ich zwar schon immer, aber unter ihm und auch seinem damaligen Co-Trainer Kevin McKenna habe ich mein Zweikampfverhalten, sowohl in der Luft als auch am Boden, deutlich verbessern können. Wer weiß, was die Zukunft bringt, vielleicht arbeiten wir ja nochmal zusammen. Ich würde mich freuen.

    "Mein Spielstil hat nicht zu Dirk Schuster gepasst“


    Treffpunkt Betze: Nach deinem Kniebinnenschaden im Jahr 2021 war es dir leider nicht mehr möglich, den Anschluss an die Profis zu finden. Dein Vertrag wurde im Sommer 2022 zwar noch einmal verlängert, trotzdem konntest du keinen Zweitliga-Einsatz unter Dirk Schuster verbuchen und bist dann schließlich ein halbes Jahr später in die Regionalliga gewechselt. Wie groß war die Enttäuschung, dass du keine Chance mehr bekommen hast? Oder warst du zu diesem Zeitpunkt noch nicht fit genug?


    Anas Bakhat: Ich hatte damals etwa drei Viertel der Aufstiegssaison aufgrund meiner Verletzung verpasst. Mein Verhältnis zu Marco Antwerpen und Frank Döpper war aber wirklich super. Sie haben mir immer viel Vertrauen geschenkt, wofür ich sehr dankbar war. Als ich dann wieder fit war, hieß der neue Trainer Dirk Schuster, und der kannte mich noch nicht. Ich habe vom Verein einen neuen Vertrag bekommen, obwohl ich in der Saison 21/22 nur vier Spiele in der Oberliga-Mannschaft absolviert habe. Das war wirklich eine große Hilfe für mich, wofür ich auch sehr dankbar bin.


    Ich habe allerdings festgestellt, dass mein persönlicher Spielstil leider nicht optimal zur Spielweise von Dirk Schuster gepasst hat. Das ist aber auch vollkommen in Ordnung und gehört im Fußball dazu. In einem ehrlichen und offenen Gespräch hat er mir dann mitgeteilt, dass es auch in der Rückrunde für mich nicht einfacher werden würde. Das war für mich natürlich sehr schade, aber ich habe mich dann nach einem neuen Verein umgesehen. Da kam dann wieder Boris Schommers auf mich zu, der mir die Aussicht auf mehr Spielzeit geboten hat. Zwar in der Regionalliga, aber ich bin ein realistischer Mensch, der sich nicht für die 4. Liga zu schade ist, nur weil er einen Zweitliga-Vertrag hat. Auch im Nachhinein war der Wechsel auf jeden Fall die richtige Entscheidung, weil ich durch die Spielpraxis viel Spaß hatte und mich weiterentwickeln konnte.


    Etwas enttäuscht, dass es in Kaiserslautern nicht mehr geklappt hat, war ich aber natürlich trotzdem. Wenn ich nicht ein wenig enttäuscht gewesen wäre, hätte ich direkt aufhören können mit dem Fußballspielen. Der Betze war immer mein zweites Zuhause, mein Debüt hatte ich vor etwa 18.000 Zuschauern, was schon super für mich war. Natürlich wollte ich dann auch vor über 40.000 eine Liga höher spielen, vor allem nach monatelanger, harter Reha. Aber auch aufgrund meiner Religion bin ich mental stark und habe mich auf das Training fokussiert. Ich bin nach wie vor von meinen Fähigkeiten überzeugt und es bleibt mein großes Ziel, eines Tages in der Bundesliga zu spielen. Solange ich spiele, solange glaube ich auch an die Bundesliga. Aber trotzdem bin ich natürlich auch sehr dankbar, was ich bisher in meiner Karriere erleben durfte - und erfreue mich an dem, was ich bereits geschafft habe.


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    Noch viele Kontakte in die Pfalz


    Treffpunkt Betze: Du hast insgesamt sechs Jahre beim FCK verbracht. Wie verbunden bist du dem Verein noch? Gibt es noch viele Kontakte? Und könntest du dir vorstellen, eines Tages wieder für den Verein aufzulaufen?


    Anas Bakhat: Wie ich bereits gesagt habe, war der FCK immer mein zweites Zuhause, und ich bin sehr froh, dass ich diese wunderbare Zeit erleben durfte. Ich habe mich extrem wohl gefühlt und hatte eine ganz tolle Zeit, nicht nur mit meinen Mitspielern, sondern auch mit den Mitarbeitern auf der Geschäftsstelle und natürlich mit den Fans. Ich versuche auch heute noch immer auf alle Nachrichten von FCK-Fans zu antworten, weil es mir einfach ein sehr schönes Gefühl gibt, auch nach meinem Abschied noch so wertgeschätzt zu werden. Ich fahre ebenso gerne noch in die Pfalz, denn ich habe das große Glück, mit einigen Spielern noch engen Kontakt zu haben. Dazu gehören Avdo Spahic, Daniel Hanslik, Marlon Ritter, Aaron Opoku und auch Philipp Hercher, der jetzt ja in Magdeburg spielt.


    Für die Zukunft kann man natürlich nichts ausschließen. Wenn man von so einem großartigen Verein, der international bekannt ist, der ein so wunderbares Stadion hat und dem man auch persönlich verbunden ist, ein Angebot erhält, dann wäre es natürlich nicht einfach, „nein“ zu sagen. Ich bin derzeit aber sehr glücklich und zufrieden in Aachen, weshalb ich mich voll und ganz auf die kommende Saison in der dritten Liga konzentrieren möchte. Ich möchte mir selbst und auch anderen beweisen, dass ich gut genug bin für diese Klasse und auch noch höher spielen kann. Ich möchte zeigen, dass ich in der Vergangenheit zwar viel Pech mit Verletzungen hatte, aber mittlerweile topfit bin. Ich freue mich sehr auf die neue Saison!

    Diskussionsthema zum Artikel: Désirée Krause: „Habe mich sehr über den Aufstieg gefreut“


    Désirée Krause: „Habe mich sehr über den Aufstieg gefreut“

    Im heutigen Dreierpack spricht SWR-Moderatorin Désirée Krause über das beliebte YouTube-Format „Dein FCK“, ihren Werdegang als Journalistin und ihren persönlichen Bezug zum FCK.


    Désirée Krause arbeitet als Moderatorin, Reporterin und Autorin für den SWR. Nach ihrem Studium (Sportmanagement und Sportökonomie) an der Sporthochschule Köln begann sie 2018 beim Südwestrundfunk. Seit 2021 gehört sie zum Moderationsteam der Sportsendungen und moderiert als Host das YouTube-Format „Dein FCK“.

    Überraschender Erfolg von „Dein FCK“


    Treffpunkt Betze: Hi Désirée, vor gut 2 Jahren ging die erste Folge von „Dein FCK“ auf YouTube an den Start. Das Format ist äußerst erfolgreich, hinsichtlich der Klickzahlen übertrifft es die Versionen der anderen Südwest-Vereine wie Mainz, Freiburg oder auch Stuttgart teilweise deutlich. Habt ihr mit diesem Erfolg gerechnet und worin siehst Du die positive Resonanz begründet?


    Désirée Krause: Nein, ehrlich gesagt haben wir mit diesem großen Erfolg nicht gerechnet. Wir hatten seit der Saison 2021/22 auf einmal die Möglichkeit, Spielbilder auch auf YouTube zu zeigen und wollten uns daher etwas überlegen, womit wir eine jüngere Zielgruppe ansprechen können und nicht nur die Leute, die wir über die Fernsehsendung und die Homepage erreichen. Deshalb haben wir dieses Format erarbeitet, welches es – wie du richtig gesagt hast – auch für weitere Vereine gibt. Wir hatten total Bock darauf, weil wir in diesem Format sehr frei sind und sehr kreativ sein können. Dabei hätten wir nicht gedacht, dass es so gut läuft und zu diesem Zeitpunkt sogar besser als die anderen drei – mittlerweile hält „Dein VFB“ da ganz gut mit und übertrifft unsere Zahlen teilweise auch. Unser Glück war, dass wir mit dem Derby gegen Mannheim (0:0 in doppelter Unterzahl, Anm. d. Red.) angefangen haben. Das war sehr emotional, ein guter Einstieg für uns und von da an ging es sportlich nur noch aufwärts für den FCK, wovon wir sehr profitiert haben. Wir hatten einfach ein gutes Timing und konnten uns in dieser Zeit etwas aufbauen, wovon wir jetzt immer noch zehren.


    Klar ist außerdem, dass so eine Strahlkraft und so eine Fankultur wie beim FCK total selten ist. Das geht über Generationen und es wächst auch immer eine neue Generation FCK-Fans nach, die nun eben auf YouTube unterwegs sind.


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    Das Herz schlägt auch für Handball


    Treffpunkt Betze: Du hast dich in der Vergangenheit eher mit Handball beschäftigt und unter anderem das Format "7 Meter - Das offizielle Magazin der DKB Handball-Bundesliga" moderiert. Hat dich das auch mit zu "Dein FCK" mitinspiriert? Und schlägt dein Herz mehr für Handball oder den Fußball?


    Désirée Krause: Ich glaube nicht, dass „7 Meter“ mich direkt zu „Dein FCK“ inspiriert hat, da das Format von der Aufmachung her etwas ganz anderes war. Aber es war das erste Format, das ich jemals moderiert habe, daher war das natürlich sehr wichtig für meine Entwicklung und es hat mir auch total viel Spaß gemacht. Außerdem hat es mir ein paar Türen geöffnet, sodass man sagen kann, dass es mich bei „Dein FCK“ ohne das Handball-Magazin wahrscheinlich gar nicht geben würde.


    Zum zweiten Teil der Frage: Ich kann gar nicht sagen, für welche Sportart mein Herz mehr schlägt. Mit vier Jahren habe ich angefangen Fußball zu spielen und kurz darauf auch mit dem Handball begonnen. Da mussten mich meine Eltern zu sehr vielen Trainings und Spielen fahren. Besser war ich aber definitiv im Handball, beim Fußball waren meine Qualitäten eigentlich nur, dass ich Linksfuß war und relativ schnell laufen konnte (lacht). Beim Handball lief es sportlich etwas besser, da durfte ich auch in der Auswahlmannschaft mitspielen. In beiden Sportarten habe ich großartige Menschen kennengelernt, mit denen ich heute noch befreundet bin.


    Im beruflichen Kontext unterscheiden sich die beiden Sportarten aber doch sehr. Es ist zwar auch beim Handball professionell, aber alles wirkt irgendwie familiärer, weil die Handball-Familie einfach deutlich kleiner ist als die beim Fußball. Man kennt sich, teilweise über viele Jahre und das macht den Zugang oft etwas einfacher. Ich bin auch aktuell noch im ARD-Team für Handball und bin auch im Januar bei der Handball-EM mit dabei, sodass hier wieder Marius (Müller, Anm. d. Red.) bei „Dein FCK“ übernimmt. Trotzdem bleibt mein Daily Business der Fußball und das mache ich auch super gerne.

    Journalistin oder Fan?


    Treffpunkt Betze: Was hast du für einen persönlichen Bezug zum FCK? Kommst du aus der Gegend? Würdest du dich selbst als Fan bezeichnen oder lässt das die journalistische Distanz nicht wirklich zu?


    Désirée Krause: Ich bin in Mainz geboren und somit zumindest im erweiterten Einzugsgebiet des FCK. Bei uns zuhause wurde immer viel Fußball geschaut, sodass ich den Verein natürlich schon früh wahrgenommen habe. In meinem Umfeld sind auch sehr viele Menschen FCK-Fan. Trotzdem war ich als Kind nie richtiger Fan eines Vereins, sondern eher grundsätzlich der Sportart. Eine Zuneigung zum Verein empfinde ich jedoch allein dadurch, dass ich sehr oft vor Ort bin und die Menschen, mit denen ich in diesem Kontext zusammenarbeite, total mag, das ist super kollegial und überhaupt nicht abgehoben. Wir haben, denke ich, auch einen sehr guten Draht zu den Spielern, die für gute Gespräche und viele Späße zu haben sind.


    Trotzdem ist es mir sehr wichtig, die journalistische Distanz zu halten, da es auch Phasen geben kann, in denen man unangenehme Fragen stellen muss und die möchte ich dann auch stellen können, ohne dabei jemandem auf den Schlips zu treten. Das empfinde ich nicht immer als einfach in unserem Job, aber es ist mir sehr wichtig, immer diese gewisse Distanz zu halten. Ich würde mich also nicht als Fan beschreiben. Am Ende des Tages ist es mein Job, der mir aber sehr viel Spaß macht. Ich habe mich ebenso über den Aufstieg sehr gefreut. Um einen Strich drunter zu machen: Ich würde mich als FCK-Sympathisantin beschreiben, aber vor allem als Journalistin, sodass ich kein FCK-Fan im tiefsten Sinne bin.

    Diskussionsthema zum Artikel: Folge #12 von 90+6: Stallgeruch & Betze-DNA


    Folge #12 von 90+6: Stallgeruch & Betze-DNA

    Podcast: In Folge #12 von 90+6 werden die einzig wahren Lautrer Kriterien bei der Trainersuche definiert und die eigene Erwartungshaltung hinterfragt.


    90+6, der Podcast, mit dem wir dich noch näher an das Herz deines FCK bringen. Schnall dich an und begleite uns auf diesem teuflischen Höllenritt durch die Höhen und Tiefen, die Triumphe und Herausforderungen, die den Betze zum Epizentrum unserer Emotionen machen. Unsere Mikrofone fangen für dich die pulsierende Energie der Fans ein, die donnernden Gesänge und die Gänsehautmomente ein, wenn der Ball das Netz zerschneidet. Bei 90+6 erlebst du frisch sezierte Spielbesprechungen, Anekdoten aus dem FCK-Alltag und brandheißen Meinungsaustausch. Jede Folge gleicht einem wahren Fußballfest - gespickt mit Humor, Emotionen und der unbändigen Euphorie, die uns vereint. Taktik, Spieler, Trainer, unvergessliche Momente und kühne Träume. Das sind die Themen, die dich erwarten. Und das alle 14 Tage.

    #12 Stallgeruch & Betze-DNA


    Wie der Folgentitel bereits andeutet, duftet es in der neuen Ausgabe von 90+6 nicht nur nach Weihnachtsgebäck. Mitti, Michael und Raimund definieren die einzig wahren Lautrer Kriterien bei der Suche nach dem Trainer, der den FCK endlich wieder in die Champions League coacht und diskutieren obendrauf die "Personalie Jean Zimmer". Außerdem werden die Aussagen der beiden Fußballexperten Mario Basler und Mitti aka "Wer soll uns noch aufhalten" auf Herz und Nieren überprüft.


    Audio-Postproduktion: Luka Wieser

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    Diskussionsthema zum Artikel: Angelos Stavridis: „Ich bin FCK-Fan durch und durch“


    Angelos Stavridis: „Ich bin FCK-Fan durch und durch“

    Drei Fragen, drei Antworten: Im heutigen Dreierpack spricht Gekas über die Pokalsensation gegen Darmstadt, seine enge emotionale Bindung zum FCK und seine Zukunftspläne.


    Inhaltsverzeichnis [VerbergenAnzeigen]

    1. Sensation gegen den Bundesligisten Darmstadt 98
    2. „Ich war häufig mit meinem Vater auf dem Betze“
    3. „Möchte mich beim FCK durchsetzen“

    Angelos Gekas Stavridis ist bereits seit über acht Jahren im Verein und konnte sich in allen Jugendmannschaften des FCK durchsetzen, nachdem er bereits in der Jugend des 1. FC Saarbrücken auf sich aufmerksam gemacht hatte. Nachdem er am Ende der vergangenen Saison mit seinem Debüt bei den Profis belohnt wurde, wechselte er im Sommer für ein Jahr auf Leihbasis zum Regionalligisten FC 08 Homburg.

    Sensation gegen den Bundesligisten Darmstadt 98


    Treffpunkt Betze: Hallo Gekas, zuletzt konntet ihr mit dem FC Homburg zwei wichtige Siege einfahren, in der Liga war der Saisonstart zuvor eher durchwachsen. In der 1. Runde des DFB-Pokals habt ihr aber als Regionalligist den Bundesligisten Darmstadt 98 mit 3:0 besiegt - eine echte Pokalsensation. Wie kam dieses klare Ergebnis zustande? Hat man den dreifachen Klassenunterschied auf dem Platz gespürt oder war der Sieg eher glücklich?


    Angelos Stavridis: Das war ein besonderer Tag für uns mit dem 3:0 gegen Darmstadt, das hatte natürlich keiner im Umfeld so erwartet. Wir haben am letzten Tag des Pokalwochenendes gespielt und man hat schon in den Tagen davor gesehen, dass es auch Überraschungen gibt. Grundsätzlich ist das im Pokal immer möglich. Deshalb hat man schon ein paar Prozent mehr daran geglaubt.


    Wir haben das Ding nach der Führung mit Mann und Maus verteidigt, Darmstadt hatte eigentlich keine großen Chancen, trotz etwa 80 Prozent Ballbesitz. Wir haben überragend gekontert und unsere Chancen genutzt. Ich war über eine halbe Stunde auf dem Platz, den großen Unterschied zwischen Bundesliga und Regionalliga hat man an diesem Tag eigentlich weniger gemerkt, weil bei uns fast alles geklappt hat und bei Darmstadt sehr wenig. Am Ende haben sie sogar noch einen Elfmeter verschossen. Spätestens da haben wir realisiert, dass wir es wirklich geschafft haben. Die ganze Mannschaft war nach dem Spiel überglücklich. Das war ein einmaliges Erlebnis.


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    „Ich war häufig mit meinem Vater auf dem Betze“


    Treffpunkt Betze: Du bist in Homburg geboren, hast drei Jahre in der Jugend des 1. FC Saarbrücken gespielt und bist 2015 zum FCK gewechselt. Im Mai hast du schließlich dein Profidebüt gefeiert, nachdem du alle Jugendmannschaften durchlaufen hast. Bist du als Saarländer mittlerweile auch ein bisschen Pfälzer im Herzen und Fan der Roten Teufel und was bedeutet der FCK für dich?


    Angelos Stavridis: Genau, ich bin in Homburg geboren und wohne ziemlich genau zwischen Kaiserslautern und Saarbrücken, gerade noch in der Pfalz. Bei uns in der Region ist eigentlich alles „rot-weiß“, das bekommt man von Kindheit an mit. Ich war auch oft mit meinem Vater auf dem Betze, deshalb war es immer ein Traum von mir, einmal in diesem Stadion zu spielen. Als ich mit 14 Jahren von Saarbrücken nach Kaiserslautern gewechselt bin, ist schon ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen. Dass ich dann die ganze weitere Jugend dort gespielt habe und durch gute Leistungen in der U19 und U21 den Sprung zu den Profis geschafft habe, war dann unglaublich schön für mich. Mit den Jungs trainieren zu dürfen und jeden Tag auf den Betze zu fahren, war für mich etwas ganz Besonderes.


    Die Krönung war dann am 34. Spieltag mein erster Einsatz in der zweiten Liga gegen Düsseldorf, auch wenn das Ergebnis natürlich besser hätte sein können (Anm. d. Red.: Der FCK unterlag Düsseldorf mit 0:3). Da ich, wie bereits erwähnt, mit meinem Vater regelmäßig ins Stadion gegangen bin, war und bin ich natürlich FCK-Fan durch und durch. Nach der Ausleihe verfolge ich jetzt jedes Spiel, drücke den Jungs die Daumen und hoffe, dass die Saison nach den ersten sieben Spielen mit 13 Punkten weiter so positiv verläuft. Ich denke, es geht auf jeden Fall in die richtige Richtung.

    „Möchte mich beim FCK durchsetzen“


    Treffpunkt Betze: Du bist vom FCK nur verliehen worden, man scheint also an dein Talent zu glauben und dass du es eines Tages in die Profimannschaft schaffen kannst. Wie weit siehst du dich noch von der zweiten Liga entfernt? Was sind deine kurz- und langfristigen Karriereziele und woran musst du dafür noch arbeiten?


    Angelos Stavridis: Natürlich habe ich im letzten Jahr im Training die hohe Qualität in der Mannschaft gemerkt. Es werden viel weniger Fehler gemacht, die Intensität ist sehr, sehr hoch. Ich weiß aber auch, an welchen Stellschrauben ich noch drehen muss, um ganz nach oben zu kommen. Ich glaube auf jeden Fall an mein Talent, aber es gibt noch viele Dinge, die ich verbessern muss, zum Beispiel Basics wie den ersten Kontakt, das Passspiel, die Flankentechnik, die Entscheidungsfindung oder den Zug zum Tor. Daran arbeite ich jeden Tag und habe in Homburg sehr gute Bedingungen, um mich zu verbessern.


    Kurzfristig möchte ich mich hier in Homburg etablieren, möglichst viel Spielpraxis sammeln und den Jungs mit guten Leistungen und im Idealfall vielen Scorerpunkten zu guten Ergebnissen verhelfen. Langfristig möchte ich mich beim FCK definitiv durchsetzen.


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    Diskussionsthema zum Artikel: Wie viel Qualität fehlt im Kader der Roten Teufel?


    Wie viel Qualität fehlt im Kader der Roten Teufel?

    Der Kader des FCK ist zum Start des Trainingslagers noch unfertig und auf einigen Positionen nicht optimal besetzt. Doch wo drückt der Schuh am meisten?


    Inhaltsverzeichnis [VerbergenAnzeigen]

    1. Gesetzter Luthe – oder doch nicht?
    2. Kumm häm, Domme!
    3. Keine weiteren Außenverteidiger zu erwarten
    4. Sechser gesucht
    5. Nichts zu meckern auf dem Flügel
    6. Boyd – und sonst?
    7. Grund zur Zuversicht

    Am Montag startete der 1. FC Kaiserslautern in die Vorbereitung für die neue Saison - mittlerweile ist das Team schon in den USA angekommen, um dort ein Trainingslager absolvieren. Mit an Bord sind einige Nachwuchsspieler, die nun die Gelegenheit haben, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass sich alle nachhaltig für die Zweitligamannschaft empfehlen können. Daher ist es nun umso wichtiger, dass neben Jan Elvedi und Tymoteusz Puchacz weitere Neuzugänge mit Stammplatz-Potenzial verkündet werden können. Dirk Schuster betonte zuletzt, dass außer auf den Außenverteidiger-Positionen noch in jedem Bereich gesucht wird. Doch auf welchen Positionen muss der FCK am dringendsten nachlegen?

    Gesetzter Luthe – oder doch nicht?


    Auf den ersten Blick scheint sich keine Torwartfrage zu stellen: Andreas Luthe hat knapp 100 Bundesliga-Spiele in seiner Vita stehen, mit seiner ruhigen wie gelassenen Art strahlt er viel Sicherheit aus, die zu einer stabilen Defensive beitragen kann. Allerdings will sich der 36-jährige die Tür für einen möglichen letzten großen Wechsel nicht komplett verschließen, außerdem ist er bei einigen Fans ohnehin nicht unumstritten. Mit Avdo Spahic, der in der Vergangenheit meist fehlerfrei spielte, und Julian Krahl, der als junger Torwart in der dritten Liga bereits positiv auffiel, stehen zwei Herausforderer mit den Hufen scharrend bereit. Es könnte also ein spannender Konkurrenzkampf entstehen, was die vorhandene Qualität im Kader auf dieser Position belegt. Daher muss kein weiterer Torwart mehr verpflichtet werden.


    Fazit: Kein Handlungsbedarf.

    Kumm häm, Domme!


    Die Innenverteidiger Boris Tomiak und Kevin Kraus gehen in ihr drittes gemeinsames Jahr auf dem Betzenberg und haben ihr Zweitliga-Niveau bereits unter Beweis gestellt. Mit Jan Elvedi stößt ein weiterer gestandener Innenverteidiger hinzu, der sich im besten Fußballeralter befindet und aufgrund seiner Geschwindigkeit auch bestens geeignet ist, um mit einer höherstehenden Kette für eine solide Konterabsicherung zu sorgen. Wenn auch nicht hinsichtlich des Spielstils, so gleicht er doch in etwa dem Standing, welches Robin Bormuth in der Kaderhierarchie innegehabt haben dürfte. Trotzdem ließ Schuster beim Trainingsstart verlauten, dass hinsichtlich der Personalie Bormuth noch alles offen sei.


    Des Weiteren wird seit Wochen vermehrt über eine Rückkehr des gebürtigen Pfälzers Dominique Heintz spekuliert. Der 29-Jährige hat sich zum Abschluss seiner Leihe bereits in Bochum verabschiedet und seine weitere Zukunft dabei offengelassen. Dass er bei Union Berlin, die nächste Saison in der Champions League antreten, fest eingeplant ist, ist allerdings mehr als fraglich. Daher erscheint eine Heimkehr des Sympathieträgers durchaus realistisch, sollte ein finanzieller Konsens mit allen Beteiligten gefunden werden können.


    Umso enger dürfte es in diesem Falle für Lars Bünning werden, der zuletzt zwar ordentliche Leistungen zeigte, im Laufe der letzten Saison allerdings kaum eine Rolle gespielt hat. Da man sich am Betzenberg aber die Option offenhalten will, dauerhaft mit Dreierkette zu spielen, könnte ein weiterer Innenverteidiger im Kader durchaus sinnvoll sein.


    Fazit: Ein oder zwei Innenverteidiger könnten noch zum Verein stoßen.

    Keine weiteren Außenverteidiger zu erwarten


    Am Montagmittag verkündete der FCK die Leihe von Tymoteusz Puchacz. Der 24-jährige Linksverteidiger wird für ein Jahr von Union Berlin ausgeliehen und soll dem routinierten Hendrick Zuck Konkurrenz machen. Tatsächlich ist zu erwarten, dass der Pole mit Stammplatz-Ansprüchen in die Pfalz kommt, schließlich ist er 12-facher Nationalspieler und hatte laut transfermarkt.de vor 2,5 Jahren noch einen Marktwert von 4 Mio. €. Da Puchacz auch offensive Qualitäten mitbringt, eröffnet er dem Team umso mehr die Möglichkeit, sowohl mit Dreier- als auch mit Viererkette aufzutreten.


    Die rechte Abwehrseite ist ebenso doppelt besetzt. Kapitän Jean Zimmer hat sich in der vergangenen Saison festgespielt, wobei Weltmeister Erik Durm ebenso auf mehr Einsatzzeiten pochen dürfte.


    Fazit: Kein Handlungsbedarf mehr.


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    Sechser gesucht


    Julian Niehues bekannte sich vor wenigen Tagen klar zum FCK, sodass ein Abgang im Grunde auszuschließen ist, ebenso wie bei Marlon Ritter. Im zentralen Mittelfeld kann Philipp Klement, je nach systematischer Ausrichtung, entweder auf der Zehn oder der Acht agieren. Allerdings fehlt dem Team eindeutig ein weiterer Akteur, dessen Stärken eher in der Defensive liegen und der mit Niehues um einen Platz in der Startelf konkurrieren kann. Falls man die kreative Last nicht ausschließlich bei Klement und dem zuletzt verletzungsanfälligen Ritter belassen möchte, ist denkbar, dass noch ein weiterer technisch starker Mittelfeldspieler zum Verein stößt, sofern es der Markt hergibt.


    Fazit: Ein klarer Sechser wird definitiv noch kommen, unter Umständen ein weiterer Achter oder Zehner.

    Nichts zu meckern auf dem Flügel


    Sofern sich keine überraschende Gelegenheit auf dem Transfermarkt auftut, durch welche die Qualität des Kaders deutlich verbessert werden würde, wird der FCK wohl mit den bestehenden Flügelspielern in die Saison gehen. Aaron Opoku wurde zuletzt immer stärker, sodass ihm nächste Saison der große Durchbruch bevorstehen könnte. Kenny Prince Redondo ist mit seiner Geschwindigkeit im Konterspiel sowie mit seiner Lauffreudigkeit im Spiel gegen den Ball enorm wichtig für das System von Dirk Schuster. Philipp Hercher bewies immer wieder seine Torgefährlichkeit, kam allerdings u.a. aufgrund von Mängeln im Kombinationsspiel auf eher wenig Einsatzzeit. Er brennt darauf, dies in der neuen Spielzeit zu ändern. Letztlich stehen mit Ben Zolinski und Daniel Hanslik noch zwei fleißige, flexibel einsetzbare Spieler zur Verfügung, die auch als hängende Spitze agieren können. Ebenso hofft Nachwuchstalent Angelos Stavridis auf weitere Einsätze.


    Fazit: Qualitativ und quantitativ gute Besetzung. Kein Handlungsbedarf.

    Boyd – und sonst?


    Publikumsliebling Terrence Boyd wird auch in der neuen Saison 2023/24 zunächst gesetzt sein – und zwar zurecht: Mit 16 Torbeteiligungen war er in der vergangenen Spielzeit der Top-Scorer des Teams, darüber hinaus ist er in jedem Spiel beinahe permanent als Anspielstation verfügbar. Unklar ist hingegen noch, ob Lex-Tyger Lobinger einen Sprung nach vorne machen und konstant auf Zweitliga-Niveau performen kann. Auf der einen Seite sind in seinem Spiel noch einige technisch Mängel auszumachen, auf der anderen Seite war er bisher alle 147 Minuten direkt an einem Tor beteiligt – ein besserer Wert als der von Konkurrent Boyd. Nichtsdestotrotz ist davon auszugehen, dass Thomas Hengen den Kader mit einem weiteren Angreifer verstärken will, welcher seine Qualitäten bereits noch deutlicher unter Beweis gestellt hat.


    Fazit: Ein neuer Stürmer wird wohl kommen.

    Grund zur Zuversicht


    Unter dem Strich ist also mit vier bis fünf weiteren Neuzugängen zu rechnen – vorausgesetzt, dass kein wichtiger Spieler den Verein überraschend verlässt. Da das Transferfenster noch über zwei Monate geöffnet ist, könnte noch Bewegung in manche Personalien kommen, die aktuell noch gar kein Thema sind. Allerdings darf man aufgrund der vielen guten Transfers, die Thomas Hengen seit seinem Amtsantritt getätigt hat, davon ausgehen, dass der FCK selbst auf unerwartete Abgänge noch sinnvoll reagieren würde.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Jonjic: „Ich mache das nicht, weil Fußball so schön ist“


    Jonjic: „Ich mache das nicht, weil Fußball so schön ist“

    Drei Fragen, drei Antworten: Antonio Jonjic über die Aussortierung unter Boris Schommers, seine Abrechnung mit dem Profifußball und die Rückkehr in die Heimat.


    Inhaltsverzeichnis [VerbergenAnzeigen]

    1. Überraschende Aussortierung unter Boris Schommers
    2. Als Kind auf viel verzichtet
    3. Die Pfalz ist einfach meine Heimat

    Antonio Jonjic stammt aus der Jugend des 1. FC Kaiserslautern. Auf dem Betzenberg absolvierte der heute 23-Jährige seine ersten Schritte im Profifußball. Seit Oktober 2020 spielt der gebürtige Ludwigshafener, der im Sommer zum SV Wehen Wiesbaden wechseln wird, beim FC Erzgebirge Aue. Dort machte er sowohl sportlich als auch abseits des Platzes mit ungewöhnlich ehrlichen Interviews auf sich aufmerksam.

    Überraschende Aussortierung unter Boris Schommers


    Treffpunkt Betze: Toni, du hast beim FCK in der 3. Liga deine ersten Profiminuten absolviert und vor allem unter Sascha Hildmann viel Einsatzzeit erhalten. Ende 2019 wurdest du dann von Boris Schommers in die U23 geschickt - offiziell mit der Option, jederzeit zurückkehren zu können. Trotzdem bist du danach nie wieder für die erste Mannschaft aufgelaufen. Findest du, dass du damals eine faire Chance bekommen hast oder hattest du eher das Gefühl, aussortiert worden zu sein?


    Antonio Jonjic: Nein, damals habe ich keine faire Chance mehr erhalten, egal ob ich in der zweiten Mannschaft Leistung gebracht habe oder nicht. Diese Option, dass ich wieder in die Profimannschaft zurückkehren könnte, war ein kompletter Alibi-Spruch. Diese Option hat nie bestanden. Ich bin jetzt im Nachhinein aber auch niemandem böse. Es war einfach so, dass es damals bei uns sehr schlecht lief, wir standen in der 3. Liga auf einem Abstiegsplatz. Boris Schommers musste damals dementsprechend irgendetwas verändern und hat sich dafür drei Sündenböcke gesucht. Dabei hat es dann eben Janek Sternberg, Christoph Hemlein und mich getroffen. Ich weiß bis heute nicht warum - aber gut, so ist das eben manchmal im Fußball. Gott sei Dank hat sich für mich alles noch zum Positiven gewendet. Ich bin wie gesagt niemandem böse, vor allem nicht dem Verein, denn der FCK konnte dafür nichts.


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    Als Kind auf viel verzichtet


    Treffpunkt Betze: Im Februar dieses Jahres ging ein Interview von dir viral, in dem du zum Ausdruck gebracht hast, dass du nicht immer Spaß am Fußball hast, sondern den Sport primär ausübst, „weil du musst, weil es dein Job und aktuell auch deine einzige Zukunft“ ist. Wann hast du den Spaß am Fußball verloren? Inwiefern lebst du gerade noch deinen Kindheitstraum vom Fußballprofi oder ist es aktuell nur noch eine zu erfüllende Pflicht, mit der du deinen Lebensunterhalt bestreitest?


    Antonio Jonjic: Ich glaube, dieses Interview ist nicht einfach zu erklären. Ich denke aber, ich spreche damit auch für einige andere Fußballer. Viele haben mir geschrieben: „Super, endlich spricht mal jemand aus, was viele von uns denken.“ Viele Fußballer hatten keine Kindheit und so auch ich nicht. Ich war schon sehr früh im NLZ, mein Tagesablauf damals als 10-Jähriger war folgender: Ich bin früh morgens in die Schule, kam um 15 Uhr nach Hause, habe schnell etwas gegessen, bin dann direkt in den Bus Richtung Hoffenheim gestiegen, habe dort trainiert und war dann erst gegen 22 Uhr wieder zu Hause. Und so war im Grunde jeder Tag. Somit hast du dann einfach keine Kindheit. Du bist nur in der Schule und auf dem Fußballplatz. Du hast keine Freunde, mit denen du irgendetwas unternehmen kannst. Ich war nie auf Kindergeburtstagen oder ähnlichem, da am Wochenende immer ein Spiel oder ein Turnier war. Ich habe faktisch nichts von meiner Kindheit gehabt, es ging immer nur um Leistung, Leistung, Leistung.


    Und zu dem, dass ich gesagt habe, dass Fußball meine einzige Zukunft ist: Ich war einfach nie gut in der Schule, da ich schlicht keine Zeit für Hausaufgaben oder zum Lernen hatte und mich einfach nicht darauf konzentrieren konnte. Ich habe mich nur auf den Fußball konzentriert, sodass aufgrund der schlechten Noten der Fußball tatsächlich meine einzige Zukunft ist. Deswegen mache ich die Scheiße. Deswegen habe ich dieses Interview auch so gegeben, um den Leuten klarzumachen, dass ich das hier nicht aus Spaß mache und nicht, weil Fußball so schön ist. Zuletzt möchte ich noch hinzufügen: So ein Interview entsteht auch einfach dadurch, dass ich in den letzten Jahren gemerkt habe, was für ein dreckiges Geschäft der Fußball ist. Da herrscht so wenig Menschlichkeit, Korrektheit, Loyalität und Gradheit. Ich bin einfach ein ehrlicher Typ, der sagt, was er denkt und viel Wert auf Loyalität legt. Das gibt’s im Fußball einfach viel zu wenig.

    Die Pfalz ist einfach meine Heimat


    Treffpunkt Betze: Nach über 50 Einsätzen verlässt du Aue nun am Saisonende und schließt dich Wehen Wiesbaden an. Welche sportlichen Ziele verbindest du mit diesem Wechsel und welche Rolle hat dabei die Chance auf eine Rückkehr in deine Heimat gespielt?


    Antonio Jonjic: Es gab eigentlich nur zwei Optionen: Entweder ich bleibe in Aue oder ich wechsle zu einem Verein in der Heimat, meiner Mutter zuliebe. Hier in Aue habe ich mich sehr wohlgefühlt, vor allem dank Pavel Dotchev (sein aktueller Trainer, Anm. d. Redaktion). Ich feiere auch die Fans, die haben einen absoluten Dachschaden, aber im positiven Sinne natürlich. Der wichtigste Grund für meinen Wechsel nach Wiesbaden war jedoch, dass ich bei meiner Familie bin. Und sie kommt nun mal aus der Pfalz. Ich weiß gar nicht, wie ich das erklären kann. Alles hier, die Pfalz ist einfach meine Heimat und deswegen fühle ich mich hier sehr verbunden und am wohlsten. Zudem habe ich noch immer mit vielen FCK-Fans Kontakt. Also Liebe geht raus an die Leute.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Der Betze als Fußball-Paradies


    Der Betze als Fußball-Paradies

    Eine tolle Kulisse, ein großer Fight, Schuster'sche Masterclass und ein verdienter 2:0 Sieg gegen ein Spitzenteam. Doch der gestrige Tag war viel mehr als das.


    Samstagabend, Flutlichtspiel, zwei der größten Traditionsvereine des Landes, ausverkauftes Haus, Live-Übertragung im Free-TV: Der Rahmen für das Fußballfest beim Spiel zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem Hamburger SV hätte nicht großartiger sein können.

    Der FCK untermauert seine Relevanz


    Doch das Spektakel beschränkte sich nicht nur auf das Spiel an sich. Die Fans der Roten Teufel hatten einen Traditionstag ausgerufen, der damit begann, dass sich bereits am Mittag viele tausende Anhängerinnen und Anhänger in der Innenstadt zusammenfanden, um sich auf das Highlight-Spiel der Saison einzustimmen. Es wurde ein großer Fanmarsch zum Stadion organisiert, ebenso wurden in der Stadt Spieltagsplakate aufgehangen, die im selben Retro-Design gestaltet waren wie die historischen Eintrittskarten zum Spiel. Zusätzlich gab es einen vielfach abgesetzten Motto-Schal, der dieselbe Botschaft verkündete, wie die später folgende, gigantische Choreografie: „Ein Verein voller Geschichte und Legenden“. Die Choreo, die sich über zwei Tribünen erstreckte, wurde untermalt von Kommentator-Einspielern aus legendären Lautrer Zeiten. Torwart Andi Luthe betonte nach der Partie, das habe „in der Mannschaft niemanden kalt gelassen“. Das hat im ganzen Stadion wohl niemanden. Es war ein Paradies für jeden Fußballromantiker.

    Der Betze wird wieder gefürchtet


    Der 1. FC Kaiserslautern als gesamter Verein untermauerte an diesem 28. Spieltag wieder einmal, welch großen Mehrwert er dem deutschen Fußball bietet. In den vergangenen 17 Jahren lief der Club lediglich zwei Spielzeiten in der höchsten deutschen Spielklasse auf – und hat trotzdem kaum etwas von seiner Strahlkraft verloren. Dies hängt natürlich auch mit den großen Erfolgen aus dem letzten Jahrtausend zusammen, aber vor allem mit der Treue und der Leidenschaft, die die Anhängerinnen und Anhänger der Roten Teufel ihrem Verein immer noch entgegenbringen. Sie sind es, die den Verein über all die Jahre am Leben erhalten und seinen Mythos nicht haben vergessen lassen. Nach all den harten Jahren in der 3. Liga ernten die FCK-Fans im Moment den Lohn für ihre bedingungslose Treue. Und das haben sie sich auch verdient. Der FCK gilt weit über die Grenzen der Pfalz hinaus immer noch als ein Verein, der – wie man so oft hört – in die Bundesliga gehört. Der gestrige Abend war der Beleg dafür, warum dies immer noch so ist.

    Dirk Schuster Masterclass


    Allerdings sollte dabei nicht unterschlagen werden, dass auch der HSV seinen Anteil an dem Spektakel hatte. Über 5.000 Fans begleiteten ihre Mannschaft trotz des weiten Wegs aus dem hohen Norden in den Südwesten und unterstützen die Spieler lautstark und konstant. Die Partie an sich konnte der Atmosphäre in der ersten Halbzeit nur phasenweise gerecht werden. Die Roten Teufel, die überraschend ohne Sturmtank Terrence Boyd begannen, hatten die Hanseaten derartig gut im Griff, dass diese erst in 43. Minute den ersten Schuss abgeben konnten. Die Hausherren hatten nach etwa 20 Minuten eine gute Gelegenheit durch Nicolas de Preville. Der Franzose zeigte mehrfach seine große technische Qualität sowie seine fantastische Spielintelligenz - womit er andeutete, dass er für diese Liga eigentlich etwas überqualifiziert ist. Kapitän Jean Zimmer fand ebenfalls nur lobende Worte für den Winterneuzugang: „Nicolas tut uns als Mannschaft gut, mit seiner Art die Bälle festzumachen und Eins-gegen-Eins-Duelle für sich zu entscheiden, was ihm vor allem in der ersten Halbzeit sehr häufig gelungen ist.“


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    Im zweiten Spielabschnitt gelang es dem Sportverein kaum, den Druck zu erhöhen. Abgesehen von Muheims Lattenschuss in der 65. Minute konnte sich der Aufstiegsanwärter keine nennenswerte Torgelegenheiten erspielen. Der FCK hingegen startete mit zwei Warnschüssen von Marlon Ritter und einem Distanzkracher von Ben Zolinski gut in die zweiten 45 Minuten. Zolinski, nach seinen vergebenen Großchancen in Braunschweig noch zum Buhmann gemacht, bekam das Vertrauen von Dirk Schuster und rechtfertigte es mit einem starken Auftritt. Schuster bewies im Anschluss ein weiteres Mal ein glückliches Händchen und wechselte mit Boyd sowie mit Aaron Opoku die Siegtorschützen ein. Passend ins Bild des gesamten Abends wurden beide Treffer eher weniger erspielt, sondern ganz typisch betze-like erzwungen.


    Das Spiel war in Summe die Blaupause einer „Dirk Schuster Masterclass“. Dem erfahrenen Trainerfuchs gelang es wieder einmal sein Team so einzustellen, dass es gegen eine herausragende Offensive nur sehr wenig zulässt und selbst zum gegebenen Zeitpunkt zusticht. Chapeau, Herr Schuster!

    50 Punkte sind das Ziel


    Ohne Druck können die Roten Teufel nun in die letzten Partien gehen. Aaron Opoku ließ im Sky-Interview allerdings durchblicken, welches Ziel sich die Mannschaft bis zum Ende der Saison vorgenommen hat. Es sind 50 Punkte. Durchaus realistisch, sieben Punkte aus sechs Spielen sind definitiv machbar. Mit den abstiegsbedrohten Regensburgern wartet nun zwar ein auf dem Papier machbarer Gegner, das verdiente 0:3 im Hinspiel lässt aber daran erinnern, dass es in der 2. Liga keine leichten Spiele gibt. Auch Jean Zimmer ist das bewusst. „Es ist nicht einfach nach so einem Highlight-Spiel, aber da haben wir in der Hinrunde schon den Schuss vor den Bug bekommen und sind jetzt gewarnt.“ Auch wenn es schwierig wird, einen solchen Höhepunkt und einen solch legendären Abend zu toppen, die Lautrer Fans sind mit Sicherheit heiß auf das nächste Highlight, welches ihnen diese Mannschaft präsentieren wird.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: 40 Punkte reichen in Kaiserslautern nicht


    40 Punkte reichen in Kaiserslautern nicht

    Der FCK verliert das Topspiel in Darmstadt verdient mit 0:2 Auch wenn die Tabellensituation immer noch exzellent ist, so sollten die Roten Teufel bald die Kurve bekommen.


    Ein toller Rahmen für ein Zweitliga-Spiel: Ausverkauftes Haus am Böllenfalltor, lautstarke Unterstützung der etwa 1.700 mitgereisten FCK-Fans und eine tolle Choreografie in Gedenken an Fritz Walter.


    Darmstadts Coach Torsten Lieberknecht musste zwar auf seine offensive Stammkraft Mathias Honsak verzichten, konnte allerdings mit Braydon Manu, Phillip Tietz und Filip Stojilkovic trotzdem viel Qualität auf den Platz bringen. Letzterer, im Winter für etwa zwei Millionen Euro zu den Südhessen gewechselt, machte im Spiel des SV Darmstadt gegen den 1. FC Kaiserlautern letztlich den Unterschied aus. Mit seinem Doppelpack entschied er die Partie im Grunde schon vor der Pause. Denn vor allem im zweiten Spielabschnitt waren die Roten Teufel der Abgezocktheit des Tabellenführers nicht gewachsen.

    Darmstadt im Stile einer Spitzenmannschaft


    An sich ist ein 0:2 kein dramatisches Ergebnis bei einer Spitzenmannschaft, welche die beste Defensive der Liga stellt und grundsätzlich große Chancen auf den Aufstieg in die Bundesliga hat. Außerdem war am Samstagabend das Spielglück etwas auf der Seite der Lilien: Der FCK hätte bei Ritters Kopfball in der 24. Minute durchaus in Führung gehen können. Beim ersten Darmstädter Treffer köpfte Stojilkovic Hendrick Zuck auf dessen Kopf, wodurch der Ball unhaltbar abgefälscht wurde. Beim zweiten Tor war der Stürmer ebenfalls im Glück, da ihm der Abpraller nach seiner vergebenen Großchance direkt vor die Füße fiel.


    Ebenso unglücklich war für die Roten Teufel der frühe Ausfall des schnellen Kenny Redondo, den Ben Zolinski leider nicht ersetzen konnte. Generell macht der flexible Zolinski bisher im FCK-Trikot keine wirklich gute Figur - egal ob auf dem Flügel, der Acht oder als hängende Spitze.

    Der Wurm ist drin


    In den letzten Wochen tat sich der FCK überraschenderweise vor allem auf fremden Platz sehr schwer. Aus einem Team, das auswärts nicht zu schlagen war, wurde eine Mannschaft, die vier Spiele in Folge zu null verloren hat. Dabei war keine dieser Niederlagen wirklich unverdient. Die Lautrer wirken gegenwärtig offensiv merkwürdig zahnlos. Es fehlt vor allem das Gefühl, Spiele drehen zu können. Einzelspieler wie Marlon Ritter laufen ihrer Form seit Wochen hinterher und können auf diesem Niveau aktuell nicht den entscheidenden Unterschied ausmachen. Der technisch beste Spieler des Kaders, Philipp Klement, bringt zwar Struktur ins Spiel, sorgt allerdings zu selten für Torgefahr in Form von Abschlüssen oder Torschussvorlagen.


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    Ein mentales Problem sieht Trainer Dirk Schuster indes nicht: „Wir haben kein Kopfproblem. Es hat eher damit zu tun, dass wir in der Rückrunde von unseren Gegnern anders wahrgenommen werden.“ In der Tat scheinen viele Gegner mittlerweile besser auf die Spielweise der Roten Teufel eingestellt zu sein und nehmen die Duelle wohl auch etwas ernster als noch in der Hinrunde. Allerdings zeigte Schuster auch hier bereits einen Weg auf, mit dem man wieder auf die Erfolgsspur zurückfinden kann: „Wir haben nicht die allerbesten Fußballer. Wir müssen fighten und uns die Punkte erkämpfen.“


    Der Einsatz war dem Team in Darmstadt freilich nicht abzusprechen, jedoch konnten nur 44% der Zweikämpfe gewonnen werden. Es liegt nicht zwingend am größeren Willen, Zweikämpfe zu führen und vor allem zu gewinnen, sondern teilweise auch an der Fähigkeit dazu. Trotzdem hat die Mannschaft bereits gezeigt, dass sie es besser kann, wenn sie am Leistungslimit spielt.

    Keine Unruhe aufkommen lassen


    Die Länderspielpause muss genutzt werden, um sich zu sammeln und um sich auf eine ausführliche Fehlersuche zu begeben. Denn die Gefahr der großen Unruhe steigt mit jedem nicht gewonnen Spiel weiter an - auch im Hinblick auf die nächste Saison.


    Aktuell wäre es völliger Humbug, über Dirk Schusters Position zu diskutieren. Allerdings sollte es auch in seinem Interesse sein, möglichst auf 50 Punkte zu kommen, um unbeschadet in die neue Saison gehen zu können. Würde man die Spielzeit beispielweise mit etwa 45 Punkten beenden, wäre es grundlegend immer noch eine für einen Aufsteiger großartige Saison. Andererseits hätte man dann auch aus den letzten 15 Spielen der Saison nur zehn Punkte geholt. Unabhängig davon, ob berechtigt oder nicht: Damit wäre Unruhe vorprogrammiert. Es war schon oft kontraproduktiv für den Verein, mit einem angezählten Trainerteam in eine neue Saison zu gehen, da die Unruhe im Lautrer Umfeld schnell auf die Führungsetage überschwappen kann. Gerade deshalb ist ein ruhiger und positiver Saisonabschluss enorm wichtig für alle Beteiligten.


    Die nächsten Aufgaben werden unter anderem mit Spielen gegen die Aufstiegskandidaten aus Heidenheim und Hamburg nicht einfacher. Dennoch sollte es möglich sein, aus den letzten neun Spielen noch rund elf Punkte zu holen. Ansonsten würde am Ende zwar eine super Saison eines Aufsteigers stehen, allerdings auch ein merklicher Negativtrend, den man ungern mit in die Sommerpause nehmen möchte.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Kopf hoch FCK: Noch immer 15 Punkte Vorsprung!


    Kopf hoch FCK: Noch immer 15 Punkte Vorsprung!

    Der FCK verliert das Spitzenspiel in Paderborn knapp mit 0:1. Trotz der zweiten Pleite in Folge sollten sich manche Fans allerdings nochmals bewusst machen, wo der Verein herkommt.


    Der 1. FC Kaiserslautern hat zum zweiten Mal in Folge auswärts mit 0:1 verloren und damit seinen Höhenflug nach fünf Siegen aus fünf Spielen endgültig beendet. Bei einer Betrachtung der Gesamtsituation wird allerdings schnell klar, dass das kein Beinbruch ist – noch nicht einmal ein blauer Fleck.

    Der FCK auf Augenhöhe mit den Spitzenteams


    FCK-Trainer Dirk Schuster war mit dem Auftritt seiner Mannschaft beim FC St. Pauli nicht zufrieden und nahm entsprechend am Freitagabend beim SC Paderborn fünf Änderungen in der Startaufstellung vor. Hendrick Zuck kehrte nach leichter Verletzung ebenso in die erste Elf zurück wie Marlon Ritter und Philipp Klement. Außerdem durften der zuvor gesperrte Boris Tomiak und der gefühlte Winterneuzugang Ben Zolinski mitwirken. Die taktische Herangehensweise war ähnlich abwartend wie schon so oft in dieser Spielzeit. Ttrotzdem kamen die Roten Teufel über das gesamte Spiel verteilt zu einigen guten Gelegenheiten. Da es gegen die beste Offensive der Liga kaum möglich ist, gar nichts zuzulassen, stand unter dem Strich ein ziemliches Chancengleichgewicht. Letztlich war das glücklichere Ende für die Hausherren Jannis Heuers Sonntagsschuss zu verdanken. Stichwort Glück: Mit etwas mehr davon hätte Terrence Boyd kurz vor dem Führungstreffer des SCP den Ball nicht an die Latte gesetzt oder der US-Amerikaner und Philipp Hercher hätten sich in der Nachspielzeit nicht gegenseitig beim Kopfballversuch behindert. Aber sei’s drum: Der FCK agierte gegen ein Spitzenteam mit Aufstiegsambitionen wieder einmal auf Augenhöhe und lieferte eine Leistung, die keineswegs besorgniserregend ist.

    Ergreifende Szenen nach dem Abpfiff


    Vor Ort konnte die Mannschaft erneut auf einen tollen Support seiner Anhängerinnen und Anhänger bauen. Knapp 3.000 Fans begleiteten das Team an einem kühlen, regnerischen Freitag nach Ostwestfalen. Dabei kam allerdings nur selten die gewohnte ausgelassene Stimmung auf, was vielleicht auch schlicht an dem Rahmen liegt, den die Paderborner Blechschüssel bietet. Emotionale Unterstützung gab es sowohl vor dem Spiel als auch nach Schlusspfiff für Lex-Tyger Lobinger, dessen Vater Tim am Vortag im Alter von nur 50 Jahren verstorben war. Der junge Stürmer war überraschend ohne Kaderplatz mit nach Paderborn nachgereist, um seine Kollegen in der Kabine zu unterstützen. „Dass Tyger heute dabei war, war unfassbar von ihm. Das rechnet ihm jeder in der Mannschaft hoch an. Schade, dass wir ihm heute nicht den Sieg schenken konnten“, äußerte FCK-Kapitän Jean Zimmer wenige Augenblicke nach Abpfiff. Das Erscheinen Lobingers war ein weiterer Beweis für den großen Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft und kann das Team noch weiter zusammenschweißen.


    Wir, das Redaktionsteam von Treffpunkt Betze, sprechen Tyger unser herzliches Beileid aus und wünschen ihm sowie seiner Familie für die kommende Zeit viel Kraft.


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    Unruhe ist unangebracht


    Auch wenn solche Ereignisse Endstände und Spielverläufe in den Hintergrund rücken lassen, ist ein kurzer Blick auf die sportliche Situation dennoch von Bedeutung. Je nach Ausgang der anderen Partien am 21. Spieltag könnte der Abstand auf Rang drei bis auf fünf Punkte anwachsen und der FCK auf Platz sechs abrutschen. Nach der zweiten Pleite in Serie sind die Roten Teufel wieder ein Stück weit in der Normalität und Realität angekommen. Allerdings bekommt man bei einem Blick in die Kommentarspalten der verschiedenen Social-Media-Kanäle rund um den FCK schnell den Eindruck, dass es viel schlechter um den Verein bestellt wäre.


    Vom Aufstieg in die Bundesliga zu träumen, ist zwar absolut erlaubt und es macht Freude, sich gedanklich in diesem Szenario zu verlieren. Allerdings darf daraus keine gesteigerte Erwartungshaltung resultieren. Ebenso ist es absolut nachvollziehbar, dass nach einer Niederlage eine gewisse Enttäuschung herrscht und die Stimmung emotional aufgeladen ist. Ebenso ist Kritik erlaubt. An einzelnen Spielern und deren Leistung, an der taktischen Grundausrichtung und den Auswechslungen des Trainers. Wichtig ist dabei aber der Rahmen, der innerhalb einer Meinungsäußerung gesetzt ist. Entspringt aus den Kommentaren ein negativer Tenor, der völlig überzogen Grundsätzliches wie die Position des Trainers oder die des besten Torjägers im Lautrer Trikot in Frage stellt, ist die Formulierung wohl zu drastisch gewählt, da sie die Rahmenbedingungen des Vereins und den Gesamtkontext der Saison in diesem Moment außen vorlässt.

    FCK noch kein etablierter Zweitligist


    Eines sollte nicht vergessen werden. Der FCK ist immer noch ein Aufsteiger. Die Roten Teufel sind mit dem drittniedrigsten Marktwert der zweiten Bundesliga immer noch ein Außenseiter in dieser Spielklasse. Der FCK ist noch kein etablierter Zweitligist. Und trotzdem sind die Lautrer immer noch in der Top sechs vertreten und haben mit 35 Punkten das Saisonziel, den Klassenerhalt, schon so gut wie erreicht.


    Dies sollte die Fangemeinschaft des Vereins immer im Hinterkopf behalten. Und auch wenn die überkritischen Stimmen wohl nicht die Mehrheit darstellen, so sind sie oft eine umso lautere Minderheitsmeinung, die einen gewaltigen Einfluss auf die Stimmung rund um den Verein haben kann. Für den restlichen Saisonverlauf gilt: Sofern es das Team schafft, nicht mehr in den Abstiegskampf zu geraten, darf keine Unruhe entstehen. Es sind weiterhin 15 Punkte Vorsprung!


    Quelle: Treffpunkt Betze


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