Roundhouse-Kick: „We have a grandios Auswärtsspiel gespielt“
- Michael
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Lang war die Stimmung rund um den Betzenberg nicht mehr so ausgelassen wie nach den letzten drei Partien. Trainerentlassung ade, schlechte Stimmung ade - stattdessen gibt's Bananen (siehe unten) und ein kaltes Bier. "Nur eins"? "Ja, nur eins" (Marco Antwerpen). Alles über unseren Hashtag der Woche #högschtequalität und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war. Unser Wochen-Rückblick.
1. Gemeinsam für den Sport: Es dürfte nicht mehr all zu viele Menschen geben, die den menschengemachten Klimawandel leugnen. Die Veränderungen ereignen sich mit brachialer Wucht, so geschehen in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, als im eh schon verregneten Sommer Bäche und Flüsse überliefen und ganze Dörfer wegspülten. Die persönlichen Verluste sind nicht mehr rückkehrbar – in finanzieller Hinsicht kann den Betroffenen jedoch geholfen werden. So werden sich der 1. FC Kaiserslautern und der rivalisierende Club aus Mainz am kommenden Samstag im Koblenzer Stadion Oberwerth zu einem Benefizspiel treffen. Der SWR überträgt das Spiel live, eingebunden ist das Spiel in eine große Spendenaktion. Der Erlös der gesamten Spendenaktion kommt den durch die Flutkatastrophe massiv geschädigten und in ihrer Existenz bedrohten Sportvereinen aus dem Katastrophengebiet zugute.
Gemeinsam für den Sport – Spendenaktion und Benefizspiel zu Gunsten der Flutopfer
2. ‚Hecke‘, Spitze, eins, zwei, drei: Wo zaubern die Roten Teufel eigentlich immer diese rechten Verteidiger her? Jean Zimmer, Philipp Mwene, Dominik Schad und nun auch noch Philipp ‚Hecke‘ Hercher. Schmerzlich wurden zu Saisonbeginn seine Qualitäten auf der rechten Außenbahn vermisst. Der 25-jährige kam nach einer dreiwöchigen Ausfallzeit nicht so recht in den Tritt, wirkte weder fit noch gelang es ihm ansatzweise, an die Leistungen der letzten Rückrunde anzuknüpfen. Aber so ist das nun mal mit Lautrer Rechtsverteidigern. Kaum freust du dich als gegnerischer Linksaußen über Heckes Formtief, da packt er mit Muttis Lieblingskuchen im Gepäck den Turbo aus und haut dir in drei Spielen drei Tore um die Ohren. Einfach zum genießen.
Leser wählen Philipp Hercher zum „Spieler des Monats“ September
3. Dem Mario sein Bruder: Diese Szene wird Felix Götze vorerst nicht so schnell vergessen dürfen. Es geschah im Auswärtsspiel bei Viktoria Berlin. Nach einem Zusammenprall mit dem eigenen Mannschaftskollegen Marvin Senger ging Götze mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden und erlitt einen Haarriss im Schädel. "Die Verletzung war schon krass. Der erste Moment war ein Riesen-Schock, weil ich nicht reden und auch mein Gesicht nicht mehr bewegen konnte“, so Götze im Gespräch mit Sport1. Doch Götze bewies gutes Heilfleisch, kämpfte sich durch die Reha und überbrückte mentale Blockaden. Im Heimspiel gegen Osnabrück feierte Götze nach rund sechs Wochen sein Comeback. Kopfverletzungen im Fußball bleiben ein brisantes und erstaunlicherweise viel zu wenig behandeltes Thema. Im Falle Götze kann man froh sein, dass doch nochmal alles gut gegangen ist.
Götze von Verletzung geschockt: „Konnte nicht reden“
4. Der ‚Spargeltarzan‘ wird 70: Im Sommer 1978 wechselte Hannes Bongartz von Schalke 04 zum Betzenberg und trug in den darauffolgenden sechs Jahren und in insgesamt 215 Pflichtspielen als Spieler das Trikot der Roten Teufel. Ein Titel blieb ihm in der all der Zeit leider verwehrt. Ein ganz besonderes Spiel bleibt für Bongartz bis heute das legendäre 5:0 im Uefa-Cup Rückspiel gegen Real Madrid. Man habe den spanischen Kultclub damals einfach „verdroschen“. Beinahe alles, was Bongartz auf dem Platz verkörperte, machte ihn in der Pfalz zum Publikumsliebling, zudem bescherte ihm seine damals auffällig schlanke Statur einst den Spitznamen „Spargeltarzan“. Nur ein Jahr nach seiner aktiven Karriere kehrte Bongartz 1985 als Trainer zurück – er war unter anderem einer der ersten Trainer in Deutschland, der im bezahlten Fußball mit einer defensive Viererkette spielen ließ. Am gestrigen Sonntag feierte Bongartz seinen 70. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch, Hannes!
Der ehemalige Spieler und Trainer des FCK Hannes Bongartz wird 70
5. Schönen Gruß und auf Wiedersehen: Wirklich lange schnürte Sidney Sam seine Fußballschuhe für den 1. FCK nicht. Und dennoch dürften sich die meisten Anhänger der Roten Teufel gerne an den quirligen Rechtsaußen erinnern. Sam wechselte nach der Horrorsaison 2008, die mit dem legendären Herzblut-Finale endete, zum Betzenberg. In seiner ersten Saison kam der heute 33-jährige zwar auf insgesamt 26 Einsätze, der Funke wollte dennoch nicht überspringen. Erst mit der Verlängerung seines Leihvertrags blühte Sam in seiner zweiten Spielzeit zum torgefährlichen Führungsspieler auf. Mit zehn Toren und sieben Vorlagen trug er einen immensen Anteil am Wiederaufstieg der Pfälzer ins Fußball-Oberhaus. Nun gab Sidney Sam nach dem Vertragsende beim türkischen Club Antalyaspor sein Karriereende bekannt.
Sam beendet Karriere: „Freue mich riesig auf ein neues Kapitel“
6. „So was haben wir lang nicht mehr gesehen, so schön“: Viel fehlte am Ende nicht, um den Rekord des höchsten Drittliga-Sieges einzustellen. Am Ende beließen es die Pfälzer beim fulminanten 6:0 Auswärtssieg gegen das Tabellenschlusslicht TSV Havelse. Im Anschluss rissen sich die Pressevertreter aller Redaktionen um die steilste Headline: „Scheibenschießen“, „Messi-Moment“, „im Stile einer Spitzenmannschaft“, „ FCK überrollt Havelse“ und „FCK demontiert Havelse“. Ganz bescheiden wie wir sind finden wir jedoch, dass wir es auch nicht so schlecht getroffen haben.
Kommentar: Zerlegt und filetiert
Zur Krönung präsentierte die Mannschaft dann noch ein Kabinenbild aus der HDI-Arena. Da wächst was zusammen.
Quelle: Treffpunkt Betze
Quelle: Treffpunkt Betze