ZitatAlles anzeigenSpitzenreiter FCK trifft zweimal Aluminium und muss sich mit einem 0:0 gegen Schlusslicht Rot Weiss Ahlen trösten. Trainer Marco Kurz hält nichts vom aufkommenden Krisengerede und glaubt bei 40 Punkten weiter an die Klasse und die Qualität der jüngsten Mannschaft der Zweiten Liga.
VON O. SPERK UND H. KONZOK
Der Spitzenreiter hat sich am Schlusslicht die Zähne ausgebissen: Nach der Nullnummer gegen die Verteidigungskünstler von Rot Weiss Ahlen ist der Vorsprung des 1. FC Kaiserslautern vor dem FC St. Pauli auf ein Pünktchen zusammengeschmolzen. „Wir müssen und wir werden an der Situation wachsen", sagte Trainer Marco Kurz nach den 90 Minuten durch die Einbahnstraße: 12:3-Ecken, 12:3-Chancen - aber keine Tore!
„Unser Torhüter hat überragend gehalten", lobte Ahlens Trainer Christian Hock den baumlangen Sascha Kirschstein, der im stürmischen Powerplay der Lauterer zum absoluten Rückhalt wuchs. „Ich habe in 17 von 19 Saisonspielen gut gehalten. Ich weiß, was ich kann", sagte der Ex-Hamburger gut gelaunt.
Mit Neuzugang Momar N"Diaye in der Spitze hat das Schlusslicht an Konterstärke gewonnen, zwei Minuten vor der Pause schoss der Stürmer nach einem prima Angriff knapp vorbei. In der 70. Minute bügelte der wenig beschäftigte, aber hellwache Lauterer Torwart Tobias Sippel gegen N"Diaye Rodneis Stellungsfehler aus.
Der FCK, mit Lakic für den gesperrten Nemec in der Spitze, ersetzte den verletzten Jendrisek durch Danny Fuchs, Sidney Sam agierte als hängende Spitze. Er gab wohl die meisten Impulse, verlor aber gegen den kernigen Tim Gorschlüter auch viele Bälle. „Er hat wie ein Manndecker gegen mich gespielt, ist mir überall hin gefolgt. Ich hatte gedacht, dass ich mehr Platz habe", sagte Sam später. Weil Ahlen den Lauterern aber kaum Raum ließ, ihr Spiel aufzuziehen, entwickelte sich zunächst nur sporadisch Druck auf das von Sascha Kirschstein so gut gehütete Tor.
Pech für den FCK, dass Rodnei nach Pierre de Wits Eckstoß erst den linken Pfosten traf, Lakic den Nachschuss an den rechten Pfosten setzte (9.). Großartig Kirschsteins Parade gegen Rodneis Rückwärtskopfball nach Bugera-Freistoß (42.). „Uns hat im Abschluss das Glück gefehlt, wir sind momentan in einer Phase, in der nicht alles klappt. Wenn die Pfostentreffer reingehen, wird das ein ganz anderes Spiel", meinte der über rechts enorm fleißige, aber letztlich ineffiziente Florian Dick. 137 Ballkontakte hatte er - ein sehr hoher Wert. Aber gestern einer ohne Auswirkungen auf das Endergebnis. „Viel Power, viel Leidenschaft, wir hatten Pech bei den vielen Standards", sagte der überragende FCK-Kapitän Martin Amedick, dessen Kopfballchance Kirschstein in der 64. Minute mit einem tollen Reflex vereitelte. Nach gut einer Stunde korrigierte FCK-Trainer Marco Kurz seine Formation, brachte Dragan Paljic für den bemühten, aber unglücklich agierenden Fuchs. Sam kam nun über links, wo er etwas mehr Spielraum hatte, der FCK kesselte Ahlen ein, das den Punkt mit Glück und Geschick über die Zeit rettete.
„Viele Außenstehende haben schon vor dem Spiel von einer Krise geredet", sagte Kapitän Amedick, „aber wenn das Quäntchen Glück da gewesen wäre, hätte jeder zwar von einem Arbeitssieg gesprochen, aber davon, dass wir wieder in der Spur sind." So jedoch durfte sich das Schlusslicht beim Spitzenreiter über einen hart erkämpften Punkt freuen.
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Bilek - Ilicevic, de Wit, Fuchs (61. Paljic) - Sam - Lakic
Rot Weiss Ahlen: Kirschstein - Busch, di Gregorio, Döring, Pelzer - Gorschlüter - Jenner (71. Lartey), Kern, Ollé Ollé - Bröker (90.
Kittner), N"Diaye (80. Tankulic)
Gelbe Karten: Dick (4) - Pelzer (4), Gorschlüter (3), N"Diaye, Ollé Ollé - Beste Spieler:
Amedick, Sippel, Sam - Kirschstein, Gorschlüter - Zuschauer: 24.472 - Schiedsrichterin:
Steinhaus (Hannover).
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.4
Datum: Sonntag, den 24. Januar 2010
Seite: Nr.12