ZitatAlles anzeigenChadli Amri (25) wechselt die Kleider: Am Samstag hat ihn der FSV Mainz 05 verabschiedet, gestern gab Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern Amris Verpflichtung bekannt.
Amri ist algerischer Nationalspieler, besitzt aber auch einen französischen Pass. Der Offensivmann unterschrieb beim FCK einen bis 30. Juni 2013 laufenden Vertrag, bestätigt FCK-Chef Stefan Kuntz.
„Chadli ist auf allen Offensivpositionen einsetzbar, auch im Sturm. Er besitzt eine super Schnelligkeit", nennt Kuntz die Vorzüge des 1,78 Meter großen Profis, der vor seinen vier Mainzer Jahren beim 1. FC Saarbrücken, ASC Lascabas und beim FC Metz spielte.
Meldungen, wonach sich Amri im Vertragspoker mit Mainz 05 verzockt habe, könne er nicht kommentieren, sagt Kuntz. Fakt sei, dass Amri in den Lauterer Gehaltsrahmen passe: „Er wollte unbedingt zu uns."
In Mainz behaupten sie, Chadli Amri sei der einzige bekannte Fußballer, der aufgrund seiner Schnelligkeit mehrere Zweikämpfe auf einmal führen könne. „Monsterpressing" nennen sie das dort. Ganz ernst gemeint ist das natürlich nicht, unbestritten ist aber: Der 25-Jährige ist einer der schnellsten Spieler der Bundesliga. Dass Amri, der bislang neun Länderspiele für die algerische Nationalmannschaft bestritten hat, am Samstag beim 0:0 gegen Schalke 04 84 Minuten spielen durfte und dann bei seiner Auswechslung mit großem Applaus von den Anhängern am Bruchweg verabschiedet wurde, sah Trainer Thomas Tuchel nicht als Abschiedsgeschenk. „Das hat er sich im Training verdient', sagt Tuchel. Genau das spricht für einen Profi, der nicht einfach den Kopf hängen lässt und aufgibt, wenn er immer wieder nur auf der Bank Platz nehmen darf. Das Spiel am Samstag - typisch für Amri: Er läuft und läuft. Ihm scheint nie die Luft auszugehen. Sein Trainer bemängelte nach dem Spiel gegen Schalke, Amri habe sich in der ersten Halbzeit nicht an die taktischen Vorgaben gehalten. Auch das gehört zu dem Offensivspieler. Geht es nach vorne, will Amri dort sein, wo auch der Ball ist. Den bringt er aber trotz vieler Chancen viel zu selten im Tor unter. In 33 BundesligaSpielen traf er drei Mal, in 69 Zweitliga-Einsätzen elf Mal. Zu wenig für einen Fußballer, der technisch höchst versiert, manchmal aber auch zu ballverliebt ist.
Mit Amri, Oliver Kirch (Arminia Bielefeld) und Christian Tiffert (MSV Duisburg) hat der FCK drei ablösefreie Mittelfeldspieler verpflichtet. Nach Erik Jendrisek (an Schalke 04) dürfte der FCK Sidney Sam an Bayer Leverkusen verlieren. Ein Nachfolgekandidat kann Lewis Holtby (19) werden, der auf Leihbasis in Bochum spielte, bis 2013 in Schalke unter Vertrag steht. „Ein interessanter Spieler", sagte Stefan Kuntz gestern.
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Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau