ZitatAlles anzeigenAls ehrenamtliches Mitglied des Vorstands verantwortet Dr. Johannes Ohlinger seit Ende 2007 die Bereiche Finanzen und Organisation. Unter der Woche wurden Stimmen laut, die ein Ende seiner Tätigkeit für Mitte des Jahres ankündigten. Im Interview bezieht der gebürtige Contwiger Stellung.
Hallo, Dr. Ohlinger. Am Donnerstag wurde vermeldet: „Hiobsbotschaft: Ohlinger verlässt den FCK!“ Möchten Sie das kommentieren?
Warum soll das eine Hiobsbotschaft sein? Als ich Ende 2007 beim FCK angetreten bin, habe ich deutlich gemacht, dass ich mithelfen möchte, die Probleme zu lösen und das ich mich dann wieder zurückziehen werde. Wenn ich mein Amt als ehrenamtlicher Vorstand also aufgeben würde, ist das ein Zeichen für eine positive Entwicklung und bei weitem keine schlechte Nachricht.
Soll das heißen, der FCK ist wirtschaftlich über den Berg?
Nein. Leider noch lange nicht. Aber wir haben wichtige und große Schritte getan, um den Club zu sanieren. Diese Phase ist zwar noch lange nicht abgeschlossen, aber wir sind jetzt an einem Punkt, an dem andere Fähigkeiten notwendig sind. Im Bereich Finanzen, Buchhaltung und Controlling sind wir mittlerweile gut aufgestellt und haben die wenigen noch bestehenden Schwächen erkannt und werden diese beheben können, so dass wir nun den Fokus auf andere wichtige strukturelle Bereiche legen können. Wir haben es geschafft, den Kostenapparat auf allen Ebenen zu reduzieren und uns zu konsolidieren.
Mit dem Aufstieg in die Bundesliga müssen wir nun einen weiteren Schritt in der Unternehmensentwicklung gehen und dafür sollte ein hauptamtlicher Vorstand mit den entsprechenden Fähigkeiten bereit stehen. Ich bin seit Ende 2007 ehrenamtlich für den Verein tätig. Der Vorstand und alle Mitarbeiter haben seitdem mit immens großem Einsatz daran gearbeitet, den FCK wieder wettbewerbsfähig zu machen. Doch nun muss auch ich mich beruflich orientieren und entsprechend wichtige Schritte gehen.
Gibt es schon einen Nachfolger?
Der Vorstand wird vom Aufsichtsrat bestellt und dieses Gremium trifft auch die Auswahl. Stefan Kuntz und ich sprechen eine Empfehlung aus, die unserer Ansicht nach für den eingeschlagenen Weg am sinnvollsten wäre. Es gibt eine abschließende Liste von Kandidaten, aber noch keinen fest bestimmten Nachfolger.
Im Umfeld kursieren Gerüchte, dass Ihr Abschied auch mit Differenzen zwischen dem Vorstandsvorsitzenden und Ihnen begründet sei. Ist da etwas dran?
Das ist absoluter Unsinn. Stefan Kuntz und mich verbindet eine tiefe Loyalität. Wir haben in den nun über zwei Jahren sämtliche Probleme des Vereins offen und ehrlich angesprochen und sind alle Sachverhalte professionell und lösungsorientiert angegangen. Solche Gerüchte werden leider häufig von unglaubwürdigen Personen gestreut, die nicht mehr vom Verein profitieren oder kein Interesse an der Gesundung des 1. FC Kaiserslautern haben.
Es wird der 30. Juni 2010 als Ende Ihres Engagements angegeben. Stimmt das?
Nur, wenn zu diesem Zeitpunkt meine Nachfolge abschließend geregelt wäre. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich das nicht bestätigen.
Wie geht es mit Dr. Johannes Ohlinger und dem FCK weiter? Bleiben Sie den Roten Teufeln erhalten?
Als Fan sowieso und in beratender Funktion werde ich Stefan Kuntz und den Verantwortlichen immer zur Seite stehen. Ich bin Pfälzer und der FCK ist und bleibt mein Verein.
Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute.
Quelle : fck.de