Loveparade: 21 Tote nach Massenpanik

  • Sagen wir mal so, es kann auch zu Massenpaniken innerhalb eines relativ offenen Gebietes kommen. Ich hab das mal in London beim Notting Hill Carneval erlebt: die Parade verläuft mitten durch Wohngebiete, es gibt also genug Straßen zum ausweichen - sollte man meinen! Trotzdem kam beim Abmarsch einer größeren Menschenmenge plötzl. Panik auf, als es wegen Stau nicht mehr vor und zurück ging, auf der einen Seite die Absperrung zur Straße (wo die Wagen fuhren) und auf der anderen Seite Hauswände im Weg waren.
    Natürlich ist das nicht vergleichbar mit der Situation von gestern, aber schön ist das nicht, wenn in ner Menge plötzl. Leute stürzen und sich nur mit Müh und Not nochmal aufstellen können, da gehen einem schon Gedanken und Bilder durch den Kopf. Ich möchte das nicht nochmal haben, auch wenns glimpflich ausgegangen ist.

    Alles nur subjektive Wahrnehmungsdefizite! :kritisch:

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  • Wieviel Dummheit will und muss man aber einplanen Kollias? Wir sitzen gemütlich am Rechner und können schlau reden. Und jeder würde sponatn verneinen dass am betze Menschen zu Tode kommen könnten. Doch ist dem wirklich so? Wenn einer so dumm ist und Bengalos anzündet und dabei was schief geht kommts auch zu Massenbewegungen. Und Menschen in Masse kann keiner kontrollieren. Der eine Zugang ist ein Grund. Die Dummheit und falsche verhaltensweise vonerwachsenen Menschen aber auch.

    So schön wie früher wirds nie werden, das gibt die Zukunft so nicht her...

  • Wenn ich ein Gelände zum Feiern auswähle welches nur für gut 500.000 Menschen ausgelegt ist, dafür aber über 1,4 Millionen Menschen auf das Festivalgelände lasse, dann ist das Fahrlässig und hat mit Dummheit der Menschen nichts zu tun. Man hat ja gestern schon versucht, es auf Drogen und eigenes Verschulden abzuwälzen. Das ist in meinen Augen eine Frechheit gegenüber der Toten und der Familien! Es gab genug Menschen die diese Katastrophe vorher gesagt haben, hätte man sich einmal nicht nur auf das Geld konzentriert, sondern auf die Intention eines solchen Raves, hätte man es wohl vermeiden können. Man muss hier allen Leuten, die Verantwortung hatten bzw. der Planung angehört haben einen riesen Vorwurf machen. Ich gehöre der Rave-Szene an und es gibt schon seit Jahren Kritiker bzgl. der Loveparade . Da diese immer mehr dem Kommerz verfällt und die Einnahmen im Vordergrund standen. Es gab nun 3 Mal eine Loveparade mit über 1 Millionen Besucher, die Situationen aus Dortmund und Essen hätten jedem eine Lehre sein müssen. Dort war es schon "nur" Glück, dass keinem wirklich etwas passiert ist. Bochum hat die Eier gehabt und gesagt, dass sie nicht für die Sicherheit garantieren können. Es ist ein schrecklicher Tag und ich hoffe, dass alle meine Bekannten die dort waren, heil nach Hause gekommen sind. Mein Beileid an alle Angehörigen!

    Moderator a.D. - Nervt die Anderen :)


    Ihr seid laut, doch wir sind Lautrer !

  • Maggo, man muss eine Massenpanik einplanen, Punkt. Wie es zu sowas kommt ist doch völlig egal, aber man muss einplanen dass es zu einer Massenpanik kommt, egal warum. Und genau das hat man anscheinend nicht gemacht, wie sonst konnte man den einzigen Zugang durch Tunnelröhren legen?Dass bei 1,4 Millionen nicht alle sich brav an die Regeln halten ist doch klar, es wäre aber nichts passiert, wenn man wie halt bei so einem Megaevent üblich mit ausreichend vielen Eingängen geplant hätte wäre nichts passiert.
    Das Gelände war zu klein, der Eingang war zu klein und man hat Hunderttausende durch einen Tunnel geschickt, durch den in der Stunde eigentlich nur 60.000 durchgehen. Also wenn das kein Planungsfehler ist, dann weiß ichs auch nimmer.

  • Auch wenn man beim gegenwärtigen Erkenntnisstand mit Schuldzuweisungen noch sehr vorsichtig sein sollte: Was man mittlerweile bei tagesschau.de an Augenzeugenberichten lesen kann, klingt nach einem ziemlich krassen Versagen von Stadtverwaltung, Veranstalter, aber auch Polizei. Ich hab vor kurzem noch einen HIntergrundbericht zu "Rock am Ring" gesehen, wo die Veranstalter eigens Kameras installiert haben, die das Geschehen vor den Bühnen von oben zeigen und wo auf diesem Weg dauernd überwacht wird, wann es wo zu einem bedrohlichen Gedränge kommt .


    Sebastian: Schau Dir die Bilder an! Das waren keine "Partyegoisten", die da hochgeklettert sind, sondern Menschen, die versucht haben, irgendwie ihr Leben zu retten. Wahrscheinlich kann man nicht einmal denen, die auf die auf dem Boden liegenden Menschen getreten sind, einen Vorwurf machen, weil sie einfach dorthin gedrückt wurden. Das sieht nicht nach einer Situation aus, in der die Leute noch irgendeine Wahl gehabt hätten. 19 Tote, 340 Verletzte! Und der Vollhorst von Polizeipräsident will "keine Massenpanik" bemerkt haben. Na toll! :autsch:


    Ich hoffe, dass in Zukunft Massenveranstaltungen in so einer Mausefalle mit nur einem Zugang - und dann auch noch einem Tunnel - in Deutschland glatt verboten werden; außerdem ist es ja wohl klar, dass man da von Seiten des Veranstalters und der Polizei ständig Hubschrauber oder Zeppeline in der Luft haben muss, die das Geschehen überwachen und bei bedrohlichen Situationen rechtzeitig für die Öffnung von Notausgängen sorgen können. All dies scheint hier nicht der Fall zu sein. Einfach nur traurig und stümperhaft! Aber wie gesagt: So stellt es sich für mich im Moment dar; man muss natürlich die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen abwarten. Vielleicht muss ich mich dann für das hier Geschriebene entschuldigen. Glaube aber kaum, dass es so kommt.

  • ich war auch auf der love parade ich bin zum glück mit nem kollegen ca 15 min vorher abgehauen und sind zum glück ohne weiteres durchgekommen.es war aber wirklich verdammt eng.man konnte die füße anheben und bliebst trotzdem in der luft.als wir im tunnel waren wurde es immer voller und wir haben gehört wie die bullen gesagt haben das im moment keine leute mehr auf das gelände gelassen werden.im tunnel selber war schon eine luft zum schneiden wo selbst ich mit dem kreislauf zu kämpfen hatte.dann kippte die stimmung langsam.es wurden viele aggresiv und laut und es wurde geschoben und so,ich kanns ja verstehen wenn man erst später kommt und dann von weiter weg will man ja auch drauf aber das dann so sehr gedrängelt wird das leute umfallen und überrannt werden fande ich schon krass.das schlimme ist ja nur daran, wenn eine person vor dir umfällt wird von hinten weitergeschoben und man hat selber kaum die chance den leuten hochzu helfen weil selbst dann die gefahr bestand selber umzufallen.wir hatten auch mit dem bahnhof glück als wir am bahnhof ankahmen haben die ihn gerade dicht gemacht.mein kumpel und ich kahmen zum glück noch durch und konnten mit dem zug heim fahren.ein paar reihen hinter uns saßen ein paar jugendliche die ein anruf der eltern bekommen hatten und dann informiert wurden das menschen umgekommen sind.da habe ich es auch erst mitbekommen.dann riefen mich halt alle hand leute an und haben gefragt wie es mir geht.in duisburg waren ja die händy netze zusammen gebrochen zumindest sehr oft so das man kein empfang hatte.als wir noch in menschenmasse standen habe ich noch zu meinem kollegen gesagt das heute noch irgendwelche von der treppe runterfallen werden weil die ca mit 3 man versucht hatten nebeneinander die treppe rauf zu gehen.
    mittlerweile ist die zahl der toten auf 19 gestiegen und es sollen ca 350 menschen verletzt.also schon sehr heftig.
    ich bin nur froh das wir noch heile durch den tunnel kahmen.

    :schild: :teufel: "OLE OLE,OLE OLA der FCK ist wieder da,OLE OLE;OLE OLA Die roten Teufel sind ganz Wunderbar" :teufel: :schild:

  • Zitat

    Dustin, 17: "Neben mir ist ein Mädchen gestorben"
    Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP: "Alle wollten noch auf das Gelände. Damit es schneller geht, sind einige auf die Treppe ausgewichen." Diese führt von der Unterführung direkt zum Güterbahnhof, doch "von hinten drückten immer mehr nach". Es habe 40 Minuten nur Panik gegeben, erst dann habe eine Rettungsgasse gebildet werden können. Für viele kam die Hilfe zu spät. Dustin: "Neben mir ist ein Mädchen gestorben." Es sei einfach erdrückt worden. Ein weiteres Mädchen habe neben ihm gelegen und sei schon blau angelaufen gewesen. Mit Mund-zu-Mund-Beatmung habe er sie wiederbeleben können. "Auf mir lagen noch zwei Menschen." Teilweise seien fünf bis sechs Personen übereinandergeschoben worden. Schließlich hätten ihn Rettungssanitäter herausgezogen. Es sei so eng gewesen, dass seine Schuhe zwischen den Menschen steckenblieben: "Ich hatte schon mit dem Leben abgeschlossen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch Luft bekomme."


    Zitat

    Fabio, 21: "Reihenweise Leute zusammengeklappt"
    Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa: "Wir standen mittendrin. Es hatten immer mehr Menschen noch versucht, zum Gelände zu kommen. (...) Wir waren schon durch den Tunnel durch und standen auf dem kurzen Stück vor dem Eingang. Dort ging es aber nicht weiter." Einige seien über Zäune und über eine Leiter geklettert oder über eine enge Treppe am Tunnelende. "Wir sind danach durch den Tunnel zurück. Meine Freundin und ich haben schon kaum mehr Luft mehr bekommen und haben die Ellbogen ausgefahren, um noch wegzukommen. (...) Anschließend haben wir die Polizei alarmiert und gesagt, dass es im Tunnel gleich zur Massenpanik kommen wird." Passiert sei erst einmal nichts. "Das war etwa eine Dreiviertelstunde vor dem Unglück gewesen. Da waren aber schon Leute reihenweise zusammengeklappt."


    Quelle : http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,708426,00.html


    Auf der verlinkten Seite finden sich unter dem Artikel noch weit aus mehr Augenzeugen! Ich hoffe niemand spricht mehr von " Selbst Schuld ! " .


    Gerade auf ARD - Brennpunkt eine Sondersendung mit allen aktuellen Vorwürfen und Stellungsnahmen!


    Und hier noch etwas :


    Zitat

    Die Berufsfeuerwehr Duisburg soll Sicherheitsbedenken gegen die Loveparade gehabt und die Stadt auch entsprechend gewarnt haben, berichtet die "Kölner Rundschau". In einem internen Vermerk der Feuerwehr an Verantwortliche der Stadt hätten die Retter bereits im Oktober 2009 klargestellt, dass es zu gefährlich sei, die Besucher des Spektakels durch die Tunnel zu schicken. "Es wurde nicht reagiert", sagte ein Beamter der Zeitung. Auch Oberbürgermeister Adolf Sauerland soll von diesem internen Vermerk gewusst haben. Die Polizei soll demnach ebenfalls Bedenken deutlich gemacht haben. In den Tagen vor dem Musikspektakel habe es eine Begehung des Festgeländes gegeben, wobei Polizisten gesagt haben sollen, dass das Areal des alten Güterbahnhofs zu klein für die Veranstaltung sei.


    Quelle : http://www.n-tv.de/panorama/Sc…rfeld-article1131781.html



    Edith :


    Für ganz Hartgesottene :
    http://www.dagbladet.no/tv/index.html?clipid=34926 ( Auf den Link klicken und Video abspielen )

    Moderator a.D. - Nervt die Anderen :)


    Ihr seid laut, doch wir sind Lautrer !

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