ZitatAlles anzeigenDie Planung von FCK-Trainer Marco Kurz ist auf einen Termin fixiert: das DFB-Pokalspiel am 13. August beim Zweitligisten VfL Osnabrück. Beim 1:0-Erfolg gegen die zweite Garnitur des FC Liverpool beeindruckt Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Der Kampf um die Stammplätze erscheint ziemlich offen.
Von Horst Konzok
Prüfung bestanden: Der Trainer, der die Vorbereitungswochen auch als Willensschulung definiert, sah einige seiner Schützlinge beim 1:0 (1:0) des 1. FC Kaiserslautern gegen den FC Liverpool, die „öfters den inneren Schweinehund überwinden mussten". Aber: Sie taten es! Belohnt mit einem guten Resultat durften sich die Lauterer Profis über zwei freie Tage freuen. „Das haben sie sich mehr als verdient. Es waren sehr intensive Tage im Trainingslager in Herxheim. Die freien Tage sind jetzt auch wichtig für den Kopf", erläutert Kurz.
„Das war nicht der wahre FC Liverpool. Im Großen und Ganzen aber haben wir ganz gut gespielt, die Ruhe bewahrt. Wir haben ganz gut aufgebaut und in der Abwehr gut gestanden. Das war ein guter Abschluss unseres Trainingslagers", analysiert Alexander Bugera, der stark spielte und sich nach „intensiver Laufarbeit und hoher Belastung " auf zwei Tage Freizeit und Regeneration freute.
„Es gibt keine Anfangs- und es gibt keine Schlussformation", verdeutlicht Trainer Kurz, dass die Stammplätze längst noch nicht vertickt sind. Durch die neun Neuzugänge sieht er den Kader in der Breite qualitativ im Vergleich zur letzten Saison besser aufgestellt, fast alle Positionen doppelt besetzt: „Wir sind sehr überzeugt von unserem Kader. Es ist völlig offen, wer das Rennen macht." Gesucht: Ein Ersatz für Florian Dick.
Morgen steigen Jan Simunek und Srdjan Lakic, die gegen Liverpool geschont wurden, wieder voll ins Training ein. Leon Jessen, der Neuzugang vom dänischen FC Midtjylland, wegen muskulärer Probleme bislang ohne Testspieleinsatz, feiert sein Debüt möglicherweise am Samstag (16 Uhr), wenn der französische Erstligist AJ Auxerre zur Krönung des Stadionfestes zu Gast auf dem Betzenberg sein wird.
„Leon besitzt großes Potenzial. Wir müssen den Jungen jetzt ins Laufen bringen", gibt der Trainer dem linken Außenverteidiger, der mit Routinier Bugera konkurrieren dürfte, einigen Vorschusslorbeer mit.
Mathias Abel, in zwei FCK-Jahren ohne Pflichtspieleinsatz geblieben, nimmt einen neuen Anlauf zum Comeback in Liga eins. Das mehrfach operierte Knie hat nach zwei Kreuzbandrissen der Belastung der Vorbereitung standgehalten. „Jetzt geht es darum zu ergründen, ob Mathias leistungsmäßig wieder Bundesligaformat erreicht", erklärte der Coach. Gegen Liverpool - sicher kein Test auf Bundesliga-Hochgeschwindigkeitsniveau - spielte Abel 45 Minuten gut mit, schaltete sich auch offensiv ein. Sein Bewegungsablauf erschien rund. „Ich denke, ich bin auf einem sehr guten Weg. Ich schaffe den Weg zurück! Ich bin ein Kämpfer", versichert der 29-Jährige.
Sehr zufrieden, dass die Null wieder stand, zeigte sich Torhüter Tobias Sippel. Die bewährte Abwehr mit dem gegen Liverpool herausragenden Florian Dick, den kopfballstarken Abräumern Martin Amedick und Rodnei sowie Bugera sieht der Keeper als „stabile Bank" an. „Dazu kommt auch noch Jan Simunek", verweist Marco Kurz auf den Ex-Wolfsburger und lobt die guten Leistungen des jungen Alan Stulin. Der 20-Jährige durfte in den letzten elf Minuten für Bugera Dienst tun. Stulin übernahm mutig auch dessen Vertretung bei Standards. Gut so!
Großes Lob fand der Auftritt von Chadli Amri. 59 Minuten besetzte er mit viel Elan die rechte Außenbahn, 15 Minuten spielte er als zweite Spitze. Richtig gut war die Harmonie zwischen Amri und Hintermann Dick. Sonderbeifall erntete Amri, Neuzugang aus Mainz, für seinen Mut zum rasanten Dribbling, für das energische Tempo-Pressing. „Es war super schön. Das Stadion ist klasse, die Fans sind toll", stellte der Sprinter fest. Klasse, wie Amri das „goldene" Tor, das Ilian Micanski spektakulär mit der Hacke erzielte, vorbereitete (32.). „Die Situation hat Tobi Sippel fantastisch eröffnet", lobt Kurz den weiten Abschlag des Torhüters.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau