ZitatAlles anzeigenStefan Kuntz über gefühlte zehn Jahre als Vorstandsvorsitzender seines Vereins.
Du bist erst zwei Jahre als Vorstandsvorsitzender beim FCK, in dieser Zeit ist so viel passiert, wie viele gefühlte Jahre sind es?
Zehn! (lacht) Im Ernst: Ich musste von Beginn an sehr entscheidungsfreudig sein, denn es lag Vieles im Argen. Wir mussten zudem die Euphorie und Stimmung nach dem Nichtabstieg schnell nutzen und eine bessere Infrastruktur und gute Mitarbeiter aufbauen. Nicht zu vergessen die Lokomotive im Form der ersten Mannschaft.
Es gab so unglaublich viele Baustellen - mit dem Wissen von heute: Hättest Du das Amt angenommen?
Die Entscheidung wäre zumindest wesentlich schwerer gewesen. Ich hatte einen lukrativeren Job dafür aufgegeben. Und ehrlich gesagt wollte damals den Job in Kaiserslautern auch keiner mehr. Der Verein war am Tiefpunkt angelangt, finanziell sowie sportlich.
Ich hatte damals einen Vertrauensvorschuss, aber man kann als Vorstand nicht mehr mit einem Tor oder einem Assist der Held sein wie noch zu Spielerzeiten. Hier geht es um Problemlösungen, die manchmal auch unbequem sind, und schnell kommen auch Neider und Missgünstige zum Vorschein.
Der FCK ist eben das Thema Nummer eins in der Pfalz. Wir mussten schnell aus einer Lethargie raus und Entscheidungen wieder ausschließlich im Sinne des FCK und nicht zum eigenen Vorteil fällen. Mitarbeiter mit offenen Augen, Ideen und eigenständigem Denken waren gefragt.
Was war der schwerste Brocken?
Die schlechte Stimmung und doch sehr tiefen Gräben zwischen Verein, Sponsoren und Stadt waren schwer zu kitten. Die Herzblut-Aktion hat dabei sehr viel geholfen.
Was war in schweren Zeiten die größte Motivation sich durchzubeißen?
Sicherlich die Liebe zu meiner Heimat und zu diesem Verein. (...)
Quelle : http://Insider