ZitatAlles anzeigenDer 1. FC Kaiserslautern feiert sein Stadionfest kurz vor dem Saisonstart. Es ist ein Familienfest, das Einblicke hinter die Kulissen der Roten Teufel gestattet. Die Aktivposten um Alt-Präsident Norbert Thines werben für das Fritz-Walter-Museum. Von Horst Konzok
Magnet Betzenberg: Rund 40.000 Besucher pilgerten gestern zum Stadionfest des 1. FC Kaiserslautern ins Fritz-Walter-Stadion. Sponsoren und Partner, die Abteilungen des FCK präsentierten sich beim Volksfest auf dem Berg der Berge. Ein Hit: Die Besichtigung des Stadion-Innenbereichs. Als der Kabinentrakt zwei Stunden vor dem Testspiel der Profis geschlossen wurde, stand da noch eine lange Warteschlange. Nächstes Mal ...
Noch ein Hit: Die Autogrammstunde des Profikaders samt Trainerstab nach der Partie gegen AJ Auxerre. „Die Spieler freuen sich drauf, mit den Fans ins Gespräch zu kommen", versichert FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz, der Volksnähe zum Prinzip erhoben hat.
Nett: Der Auftritt der „Stromer' aus Lachen-Speyerdorf, deren Song „Wir sind die Teufelsbande vom FCK" Ohrwurm-Charakter besitzt. Ein Klassiker „auf dem Betze": die Kult-Band „Walter-Elf".
Bereits zum zwölften Mal präsentierte sich die Souvenir-Tauschbörse. In der Südtribüne dabei: die Initiative Leidenschaft für ein Fritz-Walter-Museum. In vorderster Front Norbert Thines, der ehemalige FCK-Präsident, der sich sehr um die Realisierung des Museums sorgt.
„Wenn es in dem Jahr, in dem Fritz Walter 90 Jahre alt geworden wäre, nicht gelingt, das Museum zu realisieren, dann wird es schwierig. Wenn es nicht gelingt, dann geht in diesem schnelllebigen Fußballgeschäft die Tradition verloren", sagt Thines.
In Erich Huber vom Fan-Club Fair-Play, „dem etwas anderen Fan-Club", weiß er einen ähnlich denkenden, einen ähnlich fühlenden Mitstreiter. Seit 18 Jahren gibt es den sozial sehr engagierten Fan-Club aus Landstuhl und Wittlich. Gestern ehrte er Martin Amedick als Spieler des Jahres.
Einen Fußball-Stammtisch moderierte Christian Gruber, der Pressesprecher des FCK, auf der RPR1-Bühne. Auf dem Podium diskutierten Andreas Buck, 1998 Mitglied der FCK-Meistermannschaft, „Kicker"-Redakteur Uli Gerke, Sky-Reporter Andreas Renner und Hans-Joachim Redzimski, der Leiter der RHEINPFALZ-Lokalredaktion Kaiserslautern. Behalten die Experten recht, bleibt der FCK erstklassig und die Bayern werden Meister. Wenngleich Gruber auf Werder Bremen hofft, Redzimski Schalke den Titel gönnt.
„Mit der jungen Truppe muss man Geduld haben", mahnt Buck die Lauterer Fans. Der Ex-Profi betreibt eine Versicherungsagentur, lebt in Kaiserslautern. Und freut sich auf Live-Spiele auf dem „Betze". Neuzugang Chadli Amri, ähnlich schnell wie früher Buck, hat es dem einstigen Flügel-Turbo angetan: „Tempo-Fußball, das wollen die Leute sehen."
Andreas Buck erinnert sich gern an seine fünf Jahre im FCK-Dress. Sieben Jahre hatte er beim VfB Stuttgart gespielt, ehe er 1997 nach Lautern kam. „Schon in meinem ersten Training hier war die Hölle los", erinnert sich der einstige Flügelflitzer. „Freitagabendspiele waren sensationell, da rufst Du zehn Prozent mehr ab..."
Einig war sich die Diskussionsrunde, dass sich die FCK-Geschichte von 1998 nicht wiederholen wird, einmalig bleiben wird: Damals wurde der FCK als Aufsteiger Meister.
„Das kann man nicht mit heute vergleichen. Wir hatten eine Mannschaft voller Nationalspieler, dann kamen Ciriaco Sforza, Marian Hristov und Michael Ballack dazu." Und Andreas Buck ...
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„Im Abstiegskampf brauchst Du die Rückendeckung der Fans - das ist hier beim FCK gewährleistet. Es darf keine Cliquenbildung geben. Für die Jungs, die noch nie Bundesliga gespielt haben, wird jedes Spiel hier ein Fest sein. Und Spiele in Dortmund oder bei den Bayern sowieso. Wenn es einigermaßen gut läuft, dann kann der FCK zwischen Platz acht und zwölf landen."
Andreas Buck, Mitglied der Meistermannschaft des 1. FC Kaiserslautern 1998.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau