ZitatAlles anzeigenFCK macht auch beim 3:0-Test gegen Wehen aus den Chancen zu wenig
Von Andreas Böhm
An nichts mangelte es dem 1. FC Kaiserslautern zuletzt in der Fußball-Bundesliga mehr als am letzten Willen vor dem Gehäuse des Gegners. Im Test gegen den Drittligisten SV Wehen Wiesbaden gelangen drei Tore (wir berichteten in der RHEINPFALZ am SONNTAG). Ist das Symptom gelindert?
Es ist eines der beherrschenden Themen der Roten Teufel seit dem an Effizienz nicht zu überbietenden 2:0 am 27. August gegen die Münchner Bayern, dass sie meist ansehnliche Leistungen bieten, Spiele (wie beim 1:2 in Hamburg) oft ausgeglichen gestalten oder gar dominieren, sich jedoch nicht mit ausreichend Toren und infolge dessen Punkten belohnen. „Mehr Entschlossenheit" wünscht sich Trainer Marco Kurz darum von den Seinen, und auch wenn ein Testspiel gegen den Drittligisten SV Wehen Wiesbaden vor 800 Zuschauern auf einer Sportanlage im südpfälzischen Herxheim nicht vergleichbar ist mit der Drucksituation in einem Bundesliga-Hexenkessel, so bleibt umso mehr festzuhalten: Die Quote war nicht optimal. Freilich auch, weil Wehens bei Halbzeit eingewechselter Torsteher Raphael Laux, 19 Jahre jung, positiv auf sich aufmerksam machte, unter anderem gegen Danny Fuchs (82.) und Srdjan Lakic (88.) sehr gut hielt.
Zehn große Gelegenheiten hat sich der FCK erspielt, dreimal hat er getroffen. Adam Nemec bot eine beachtenswerte Gesamtleistung, er bereitete Ilian Micanskis 1:0 in der 16. Minute wunderbar vor, war stets anspielbar und ebnete einer weiteren Chance Micanskis (71.), bei der dieser nur den Pfosten traf, den Weg. Den „Hochkaräter" jedoch, den er selber auf dem Stiefel hatte, ließ er liegen: In der 29. Minute vergab er, von Micanski in Szene gesetzt, frei vor Wehens Torsteher Gurski. Nemec, im bisherigen Saisonverlauf dreimal aufgeboten und ohne Tor, nahm"s gelassen. „Dann mache ich ihn eben beim nächsten Mal. Wir haben 3:0 gewonnen, das ist die Hauptsache."
Auch Marco Kurz verzichtete auf die strenge Elle der Bewertung. „Klar, wir hätten noch den einen oder anderen machen können", wusste der Trainer, allerdings blicke man auf „eine sehr intensive Trainingswoche" zurück, und deswegen habe in der einen oder anderen Situation ein wenig die Frische gefehlt; zudem sei die Elf neu formiert gewesen und habe keinen „gemeinsamen Rhythmus" besessen - Abstimmungsdefizite, offensiv wie defensiv, seien zwangsläufig.
An Ilian Micanski gab es indes überhaupt nichts zu mäkeln, obgleich auch er zwei Gelegenheiten ausließ. Der 24-jährige Bulgare erzielte das 1:0 und das 3:0 und legte Chadli Amri das 2:0 auf, er war hellwach und wurde bei seiner Auswechslung in der 74. Minute zu recht mit Applaus bedacht. „Die beiden Tore werden ihm sehr gut tun", sagte Marco Kurz.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau