ZitatAlles anzeigenDer FCK schöpft im Klassenkampf neue Hoffnung. Der VfB Stuttgart und Gladbach aber darben.
VON HORST KONZOK & OLIVER SPERK
Kaiserslautern sah den kommenden Meister - auch wenn sich Dortmund gestern im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion mit einem 1:1 bescheiden musste. Der BVB führt nach 22 Spieltagen die Tabelle mit zehn Punkten Vorsprung vor Bayer Leverkusen und mit 13 Zählern Vorsprung auf Bayern München an. Für den 1. FC Kaiserslautern war dieser Punkt ein Bonuspunkt im Abstiegskampf. Acht Minuten vor dem Ende kassierten die Roten Teufel das fast schon obligatorische unglückliche Gegentor. Dann aber schlug Jan Moravek zu. Ein Traumtor! „Wichtig für den Kopf", wusste Trainer Marco Kurz um die psychologische Bedeutung des Treffers.
Nach dem Rückstand griff der Lauterer Trainer rigoros durch. Stiven Rivic, mit einem Dreijahres-Vertrag dekoriert, wurde 24 Minuten nach seiner Einwechslung wieder ausgetauscht. Für einen Fußballer so etwas wie die Höchststrafe. Kurz handelte, weil der kroatische Flügelstürmer einmal mehr unter seinen Möglichkeiten blieb, mit pomadigem Auftreten im Angriff und halbherzigem Alibi-Spiel im Rückwärtsgang zum zwölften Borussen geworden war. Rivic und der FCK - hier herrscht Gesprächsbedarf, hier droht ein großes Missverständnis, das schnelle Ende einer bislang wenig glücklichen Fußball-Ehe wird wahrscheinlich. Rivic kann viel, Rivic zeigt wenig, sein großes Können war nur sporadisch zu bestaunen. Beispielsweise beim 3:1-Coup in Nürnberg.
Der 1. FC Nürnberg gehört zu den großen Überraschungen. Mit 32 Punkten rückte der „Club" nach dem 4:1 in Stuttgart auf Platz neun. Das ist mehr als die halbe Miete zum Klassenziel Klassenerhalt. Dieter Hecking ist es gelungen, eine junge Mannschaft mit gutem Fußball auf Kurs zu bringen. Für den VfB ist das 1:4 ein gewaltiger Rückschlag im Kampf gegen den Abstieg.
Noch schlechter als für die Schwaben schaut"s jetzt für Borussia Mönchengladbach aus. Die „Fohlen" lahmten auch gestern am Hamburger Millerntor, verspielten einmal mehr eine Führung und unterlagen dem FC St. Pauli mit 1:3. Bei zwölf noch ausstehenden Spielen ist das eine schwere Hypothek, die Trainer Michael Frontzeck seinen Stuhl kosten könnte. Von einem Negativ-Trend ist auch Eintracht Frankfurt erfasst. 27 Punkte sind vor allem das Resultat der guten Hinrunde, aber gewiss kein Ruhepolster für die Mannschaft von Trainer Michael Skibbe.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau