ZitatAlles anzeigenDer 1. FC Kaiserslautern kann heute Abend bei Schlusslicht Borussia Mönchengladbach wichtige Schritte Richtung Klassenverbleib machen.
Von Oliver Sperk
KAISERSLAUTERN. Mit einem einzigen Schuss ist der Rucksack leichter geworden. Der 2:1-Siegtreffer des 1. FC Kaiserslautern gegen den SC Freiburg hat viel Last von den Schultern der FCK-Profis fallen lassen. „Mit der positiven Erfahrung eines solchen Sieges im Rücken geht vieles leichter vom Fuß”, sagte FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz nach dem ersten Drei-Punkte-Paket der Lauterer in diesem Jahr, „das wird man beim Spiel in Gladbach merken.”
Auf den Effekt dieser Explosion der Emotionen, wie FCK-Trainer Marco Kurz die entscheidende Sekunde am Samstag nannte, hoffen sie alle bei Kaiserslautern. Heute (20.30 Uhr) bei Borussia Mönchengladbach wartet ein echter Kellerkrimi. Für Schlusslicht Borussia ist schon ein Unentschieden zu wenig. Auch die Gladbacher mit ihrem vom Boulevard „Superhirnli” genannten neuen Schweizer Trainer Lucien Favre (53) haben sich am Samstag an einem Treffer in letzter Sekunde berauscht: Innenverteidiger Dante erzielte per Kopf das 1:1 in Bremen und gab den Gladbacher Hoffnungen, den Klassenverbleib doch noch zu schaffen, ein Stückchen mehr Nahrung.
Kein einziger Heimsieg gelang Mönchengladbach in der Hinrunde; unter Favre nun gewannen die „Fohlen” jüngst beide Spiele im Borussia-Park. FCK-Trainer Kurz erwartet auch heute „einen druckvollen Gastgeber, weil sie das Spiel gewinnen müssen”. Zugleich warnt er eindringlich vor der Konterstärke der Gladbacher. „Daher müssen wir kurze Abstände in allen Mannschaftsteilen haben, um dem Gegner die Schnelligkeit zu nehmen”, sagt Kurz. Deshalb ist es möglich, dass er das gegen Freiburg erfolgreiche 4-4-2-System wieder in eine 4-2-3-1-Ausrichtung ändert. Taktisches Opfer wäre dann der Siegtorschütze von Samstag, Erwin „Jimmy” Hoffer. Torjäger Srdjan Lakic, vor dem die Borussen großen Respekt haben, könnte nach überstandener Fußprellung wieder die einzige Spitze bilden. Die Alternative heißt Adam Nemec.
Kaiserslauterns Trainer hat sein Team mit Blick auf die Gladbacher Stärken unter anderem vor dem wuchtigen 1,90-Meter-Stürmer Mohamadou Idrissou gewarnt (Favres Abschlusstraining deutete allerdings auf die Sturmspitze Mike Hanke hin) und dem quirligen, offensiv variablen Marco Reus, der gerne über die rechte Seite kommt. Der flinke Nationalmannschafts-Kandidat Reus stellt für die zuletzt nicht immer sattelfeste linke FCK-Außenbahn mit Adam Hlousek und dahinter Leon Jessen eine Herausforderung dar.
Im rechten Mittelfeld der Roten Teufel will Ivo Ilicevic wieder für Wirbel sorgen. Gegen Freiburg reichte die Kraft nach überstandener Knieverletzung nur für sehr gute 60 Minuten. Jetzt fühlt sich der 24-Jährige wieder fit für 90 Minuten voller Überraschungsmomente. „Ivo kann enge Situationen im Dribbling lösen und so Überzahl schaffen”, sagt Kurz, der froh ist, Ilicevic wieder an Bord zu haben. FCK-Torwart Tobias Sippel, zuletzt von Kevin Trapp toll vertreten, betonte gestern nach überwundener Grippe ebenfalls: „Ich fühle mich wieder gut.”
SO SPIELEN SIE
Borussia Mönchengladbach: Bailly - Jantschke, Stranzl, Dante, Daems - Fink, Nordtveit - Reus, Neustädter, Arango - Hanke - Es fehlen: de Camargo (Innenbanddehnung im Knie), Wissing (Sprunggelenk-Operation)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Abel, Rodnei, Jessen - Kirch, Tiffert - Ilicevic, Moravek, Hlousek - Lakic (Nemec) - Ersatz: Trapp, Amedick, Bugera, Petsos, De Wit, Hoffer - Es fehlen: Simunek, Amri (beide Trainingsrückstand)
Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg)
Hinrunde: 0:3.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung