ZitatAlles anzeigenOffensive des 1. FC Kaiserslautern hat bislang zu wenig Durchschlagskraft - Derstroff operiert
„Dieses Spiel kann für beide Mannschaften natürlich schon eine bestimmte Richtung vorgeben”, sagt Christian Tiffert, der Kapitän des 1. FC Kaiserslautern, mit Blick auf die Auswärtspartie der Lauterer am Samstag (18.30 Uhr) beim 1. FC Köln. Die Pfälzer sind nach zwei Spieltagen Vorletzter, die Kölner Letzter.
Kaiserslautern hat nach dem 0:2 in Bremen und dem 1:1 gegen Augsburg einen Zähler, der rheinische FCK hat in dieser Saison noch keinen Punkt holen können. In der Medienstadt Köln brodelt's schon mächtig nach dem Fehlstart. „Wir beschäftigen uns nur mit der Spielweise des Gegners”, betonte Lauterns Trainer Marco Kurz gestern, „alles andere kann vielleicht eine Begleiterscheinung werden. Aber nur dann, wenn wir unser gewünschtes Format erreichen. Wir wissen, dass wir selbst noch nicht gefestigt sind, aber wir werden uns das erarbeiten.”
Dass der Fußball-Lehrers diese Worte mit aller Macht in Taten umsetzen will, war gestern beim Training deutlich zu sehen und zu hören. Einmal wurde Kurz richtig laut: Als seine Offensive zum wiederholten Mal trotz Überzahl in der Angriffsübung kein Tor erzielte, ließ der Coach seine Profis an seinem Unmut teilhaben. „Das kann nicht sein, ihr seid zu dritt, ihr müsst das Ding reinmachen”, rief Kurz über den Platz.
Die Chancenverwertung war in den bisherigen beiden Liga-Partien mangelhaft. Nach desaströser erster Hälfte waren gegen Augsburg gute Möglichkeiten vorhanden, aber nur Itay Shechter traf. „Wir haben letzte Saison Spiele gewonnen, in denen wir weniger Chancen hatten als gegen Augsburg”, sagte Tiffert.
Statt des bisherigen 4-1-4-1-Systems ließ Kurz gestern ein 4-4-2 trainieren mit der Doppelspitze Shechter/Richard Sukuta-Pasu. Rechts offensiv spielte Konstantinos Fortounis neben Tiffert und Oliver Kirch.
Sturmtalent Julian Derstroff indes fällt bis Jahresende aus. Der 19-Jährige wurde wegen einer langwierigen Fußverletzung operiert.
Kurz - und gut ...
Fussball: Wenn ich einmal FCK-Trainer spielen dürfte
Von Horst Konzok
40.248 Zuschauer auf dem Betze - Marco Kurz hatte am Sonntag - wie bei jedem Spiel - wohl mehr als 40.000 Kollegen auf dem Berg der Berge. Ich war einer davon. Der Fußball ist Volkssport Nummer 1 - weil ihn jeder versteht. Und das mindestens so gut wie der Trainer ...
Wie würde ich den FCK aufstellen, wenn ich nur mal dürfte? Ehrlich: Letzte Saison - den Torwart gewechselt hätt' ich nicht. Was hatte Tobias Sippel falsch gemacht, außer krank zu werden? Aber Kevin Trapp hielt super. Alles richtig gemacht, Trainer.
Ehrlich: Ich hätte Martin Amedick nach dem 0:3 von Hannover nicht für Abel geopfert - eher Rodnei. Aber Abel/Rodnei - das funktionierte. Alles richtig gemacht, Trainer. Ehrlich: Ich hätte mich wohl nie auf das Ein-Mann-Sturm-System eingelassen - aber es funktionierte. Mehr Sicherheit, weniger Gegentore - Punkte. Mit Lakic. Dank Tiffert, dank Ilicevic, dank Moravek. Prima, Trainer.
Und jetzt? Martin Amedick bringen? Für Abel? Für Rodnei?
Auf der Sechs kriselt Thanos Petsos vor sich hin. Beim Führungstor der Augsburger war er das letzte Glied der Fehlerkette - der Kopf scheint nicht frei. Alternativen: Oliver Kirch wäre nach der Vorbereitung mein Mann auf der Position gewesen. Auf der Sechs war er am wirkungsvollsten. Und wenn abgeräumt werden muss, wie gegen die Bayern? Mein Appell für Jiri Bilek, für kopfballstarke Präsenz mit Konsequenz.
Zwei Spitzen? Eine Spitze? Richard Sukuta-Pasu hat beim 1:1 gegen Augsburg nach der Pause (endlich) gezeigt, dass er's können könnte. Dorge Kouemaha besitzt die Maße, um als Stoßstürmer und Anspielpunkt durchzugehen. Dann kann der technisch versierte, schnelle Itay Shechter, bei zwei Spitzen der ideale Sturmpartner eines großen Angreifers, rechts spielen. In Köln gegen Eichner ...
Marco Kurz kann Talente wie Konstantinos Fortounis voran bringen, der Moravek ersetzen könnte. Der Coach mahnt Geduld an, wohlwissend, dass er Ergebnisse braucht. „Unser Trainer hat mit seinen Personalentscheidungen immer richtig gelegen”, lobte Vereinschef Kuntz. Ein guter Trainer. Er verdient Vertrauen.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau