ZitatAlles anzeigenFussball: Dankbarer Christian Tiffert sieht sich in einem „tollen Verein” - Morgen zu Gast beim HSV
Der 1. FC Kaiserslautern hofft nach zwei Siegen in der Liga und dem Einzug ins DFB-Pokal-Achtelfinale weiter auf Rückenwind: Morgen (17.30 Uhr) gastieren die Roten Teufel am elften Bundesliga-Spieltag beim Tabellenvorletzten Hamburger SV.
Der HSV hat acht Punkte - drei weniger als die Lauterer. „Natürlich müssen wir das Spiel gewinnen”, sagt der neue HSV-Coach Thorsten Fink, der heute 44 Jahre alt wird. Mit dem FC Basel holte er 2010 und 2011 das Double in der Schweiz, nach dem Fehlstart des HSV und der Entlassung von Michael Oenning soll der einstige Bayern-Profi den Hamburger SV wieder flott machen. Die Europa League ist das Nahziel.
„Ich glaube nicht, dass das Druck ist. Es ist ein unheimlich großes Selbstvertrauen”, sagt FCK-Trainer Marco Kurz angesprochen auf die lauten Siegesschwüre aus dem Norden. Die Körpersprache der HSV-Profis sei nach dem Trainerwechsel eine ganz andere. So erwartet Kurz morgen auch einen sehr offensiv ausgerichteten HSV.
„Extreme Müdigkeit” verspürte zwei Tage nach den 120 Pokalminuten von Frankfurt nicht nur der Kapitän des 1. FC Kaiserslautern. So trainierten Christian Tiffert und der Rest der Startformation gestern dosiert unter der Anleitung von Fitness-Coach Oliver Schäfer. Den Rest bewegten Cheftrainer Marco Kurz und Co-Trainer Günther Gorenzel. Gerry Ehrmann nahm sich seiner drei Torleute an.
Englische Wochen bedürfen einer besonderen Dosierung - und die zu finden, scheint eine der vielen Stärken des Lauterer Trainers zu sein. Die bessere Physis gab schon in Frankfurt den Ausschlag. „Dafür haben wir auch sehr hart gearbeitet. Gerade in den spielfreien Wochen durch die Länderspiele haben wir sehr viel getan. Da kennt der Trainer kein Pardon. Das hat sich jetzt ausgezahlt”, sagte gestern Florian Dick, der Rechtsverteidiger, der für die besonderen FCK-Tugenden steht: Kampf, Laufstärke, Disziplin.
„Nach zehn Spieltagen steht niemand zu unrecht dort, wo er steht”, urteilt FCK-Coach Kurz, der beim HSV einen klasse Kader sieht - auch wenn man sich morgen „auf Augenhöhe begegnet”. Auch wenn Mladen Petric und Ivo Ilicevic verletzt ausfallen, sagt Kurz: „Sie haben tolle Stürmer: Guerrero, Berg, Son ...”
„Man darf nicht vergessen - das ist der HSV! Wir sind eine Mannschaft, die um ihr Standing in der Bundesliga kämpft. Der HSV ist ein Dino ... Aber sie sind im Abstiegskampf”, sagt Christian Tiffert. Der Erfolg im Pokal, der dritte Pflichtspielsieg in Serie - gut für das Selbstvertrauen. „Bis auf die erste Halbzeit haben wir das in Frankfurt gut gemacht - und dann auch verdient gewonnen. Ich bin überglücklich”, frohlockt Tiffert nach dem Erfolg „im brisantesten Spiel der zweiten Pokalrunde. Für mich war das ein Fast-Live-Spiel.”
Christian Tiffert, Kapitän und Kopf der Lauterer Mannschaft, steht noch bis 30. Juni 2013 beim FCK unter Vertrag. Der „Kicker” thematisierte eine Vertragsverlängerung mit dem 29-Jährigen. „Der erste Schritt muss vom Verein kommen”, wiegelte der Mittelfeldspieler gestern bei der Spieltagspressekonferenz kurz ab. Und ließ ein bemerkenswertes Bekenntnis folgen. Vereinschef Stefan Kuntz sollte einen Termin finden ...
„Ich bin bei einem tollen Verein! Ich habe Vertrag bis 2013. Ihr kennt mich jetzt auch alle: Ich bin kein Spieler, der Phrasen drischt, der heute erzählt, wie gut es ihm gefällt, wie wohl er sich mit seiner Familie fühlt, und zwei Monate später ist er weg. Wenn ich sage, ich bin bereit, hier zu verlängern, dann ist das ehrlich gemeint. Ich bin dem Verein sehr dankbar und bereit zu Gesprächen.”
Wohl fühlt sich auch Richard Sukuta-Pasu - vor allem nach seinem „goldenen” Tor am Mittwoch. „Es freut mich sehr, dass gerade er das Tor geschossen hat. Ein Torerfolg ist fantastisch für einen Stürmer. Ich hoffe, dass er den Rückenwind mitnehmen kann”, sagt Trainer Kurz.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau