ZitatAlles anzeigenFussball: Auch Tobias Sippel fällt gegen Bayer 04 aus - Zwei Klinsmann-Schützlinge zu Gast beim FCK
Mittelfeldmotor Pierre De Wit, zuletzt bemerkenswert gut in Schuss, und am Hoch des 1. FC Kaiserslautern sehr aktiv beteiligt, fällt für das Bundesliga-Heimspiel gegen seine Jugendliebe Bayer Leverkusen morgen (20.30 Uhr) aus. Eine Grippe hat den 24-Jährigen ausgebremst.
Ob Thanos Petsos, 20 Jahre junge Bayer-Leihgabe im FCK-Dress, für De Wit in die Startelf rückt, ließ Trainer Marco Kurz gestern offen. Unbeantwortet blieb auch die Systemfrage: 4-1-4-1 oder doch wieder 4-4-2? Kurz hatte in den letzten beiden (sehr guten) Auswärtsspielen beim Hamburger SV (1:1) und in Sinsheim gegen 1899 Hoffenheim (1:1) Dorge Kouemaha als einzige nominelle Spitze aufgestellt. Itay Shechter kam jeweils als Joker zum Einsatz. Entscheidend sei immer, welche Taktik, welche Gangart für ein spezielles Spiel als die richtige erachtet werde. Das habe auch das Länderspiel gegen die Niederlande am Dienstag gezeigt. „Da saß mit Mario Gomez ein Weltklassestürmer auf der Bank”, sagte Kurz mit Hinweis auf die (erfolgreiche) Ein-Mann-Sturm-Taktik des Bundestrainers.
Dem FCK fehlen werden auch Ilian Micanski (Muskelverletzung) und Torhüter Tobias Sippel. Der Vertreter von Kevin Trapp kann nach einem zahnmedizinischen Eingriff - vier Weisheitszähne und ein kranker Zahn wurden gezogen - noch nicht trainieren. So rückt Marco Knaller als zweiter Tormann in den Kader. 38.500 Karten für das Flutlichtspiel gegen Bayer 04 sind verkauft.
Ab heute hat der FCK zwei Trainingsgäste aus Amerika. FCK-Chef Stefan Kuntz bestätigte, dass die US-Nationalspieler Bobby Rogers (24; Colombus Crew) und Kyle Beckerman (29; Real Salt Lake) auf Wunsch von US-Coach Jürgen Klinsmann einige Wochen bei Marco Kurz mittrainieren dürfen. Durch die Spielpause in den USA hatte Klinsmann Trainingsmöglichkeiten für diverse Nationalspieler gesucht. Kuntz erklärte, im Rahmen der Kooperation mit dem US-Verband habe man dem Wunsch gerne entsprochen. „Die Nähe zur US-amerikanischen Gemeinde in und um Kaiserslautern und die nachhaltige Zusammenarbeit im Nachwuchsbereich haben für uns eine sehr große Bedeutung”, äußerte Kuntz. Einsätze der US-Gäste in Tests sind nicht geplant, eine Verpflichtung ist kein Thema.
Trainiert bei Kaiserslautern mit: Kyle Beckerman
Hintergrund - Abel und die Abwehrkette
Eines hat sich Mathias Abel für morgen ganz fest vorgenommen: Sidney Sam soll gegen seine Ex-Kollegen vom 1. FC Kaiserslautern nicht schon wieder für Bayer Leverkusen treffen. Und - geht es nach Abel - auch keiner seiner Kollegen von der Werkself. Wenn auf dem „Betze” ab 20.30 Uhr der Ball rollt, will die Lauterer Defensive um die voraussichtliche Innenverteidiger-Kombination Martin Amedick/Abel 90 plus x Minuten hellwach sein und die gefährliche Bayer-Offensive möglichst selten zum Zuge kommen lassen.
In der vergangenen Saison landete der offensive Außenbahnspieler Sam gegen seine ehemaligen Lauterer Kameraden drei Volltreffer. Der gebürtige Kieler erzielte in der Rückrunde im Fritz-Walter-Stadion das 1:0-Siegtor für Leverkusen, in der Hinrunde gelangen ihm bei Bayers 3:1-Erfolg zwei Treffer. „Wir wissen ja alle um Sidneys Qualität, und weil er gegen uns zuletzt so aufgetrumpft hat”, betont Abel, „habe ich umso größeren Ehrgeiz, dass er diesmal nicht trifft.”
FCK-Trainer Marco Kurz warnt unabhängig von Sams Potenzial vor der generellen Qualität der Leverkusener „Bombenmannschaft”. Jede Menge Arbeit für den Lauterer Defensivverbund, in dem die beiden Innenverteidiger eine Schlüsselrolle spielen. Mit der soliden Doppellösung Amedick/Abel hat der FCK aus den letzten drei Spielen fünf Punkte geholt. Aber: Beim 1:1 Paolo Guerreros für Hamburg sprang Amedick nicht hoch; seinen Patzer in Sinsheim bügelte Torwart Kevin Trapp gegen Hoffenheims Vedad Ibisevic aus.
Anfang der Saison spielte Abel mit Rodnei, in den folgenden Ligapartien hieß das zentrale Verteidigerpärchen siebenmal Amedick/Rodnei, da war Abel außen vor. „Ich denke, dass wir alle drei generell einen guten Job machen und auf einem guten Level spielen”, sagt der 30 Jahre alte gebürtige Lauterer Abel, der die Länderspielpause zuletzt genutzt hat, um eine Oberschenkel- und Hüftbeugerzerrung auszukurieren.
Rodnei sieht Coach Kurz wieder „stabiler” als zuvor. „Er hat selbst gesagt, dass er sich in den Spielen unsicher gefühlt hat”, betont der Trainer, „er sollte sich in der Länderspielpause im Training und im Testspiel gegen Luxemburg Sicherheit holen, das hat funktioniert.” Der Brasilianer ist also wieder voll dabei im Innenverteidiger-Dreikampf, in dem Kurz nach „Formbarometer und Trainingseindrücken” entscheidet, wie er betont. Den lange verletzten Jan Simunek, wie Willi Orban langfristig eine Alternative, sieht Kurz auf dem Weg zurück. „Wenn es gut läuft, spielt er noch in diesem Jahr in der U23-Regionalligamannschaft”, sagt Kurz, „aber er muss erst wieder Vertrauen in seinen Körper bekommen. Das Signal muss von Jan kommen.”
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau