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AM MANN - Lauterns Doppeltorschütze Florian Dick (links) im Duell mit Tobias Werner.(foto: kunz-moray)
Florian Dick trifft doppelt, doch der 1. FC Kaiserslautern kommt beim FC Augsburg nur zu einem 2:2. Pech, dass Schiedsrichter Gräfe dem FCK nach Foul an Jörgensen einen Elfmeter verweigert.
AUGSBURG. In der Nachspielzeit konnte es der 1. FC Kaiserslautern noch richten. Daniel Brinkmann holte Nicolai Jörgensen von den Beinen, doch Schiedsrichter Manuel Gräfe verweigerte dem FCK den Strafstoß. „Klarer Elfmeter”, befand FCK-Trainer Marco Kurz. So blieb es beim 2:2 (1:1). „Er hat mich hundertprozentig getroffen. Das war Elfmeter”, sagte Jörgensen. Widersacher Brinkmann gab ihm recht.
Der FCK war nach fünf guten Minuten im Mark erschüttert, am Nerv getroffen. Marcel De Jong schoss einen umstrittenen 18-Meter-Freistoß durch die unsortierte Lauterer Abwehrmauer: 1:0. Die Augsburger, sehr aggressiv, nahmen die Lauterer fortan durch ihre Außen Baier/Werner in die Zange. Als sich die Lauterer noch immer nicht sortiert hatten, war der lange Oehrl Nutznießer eines Missverständnisses zwischen Alexander Bugera und Jan Simunek, doch Tobias Werner jagte den Ball freistehend über Trapps Tor (14.). Das rächte sich. Nach Langkamps Foul an Olcay Sahan servierte der clevere Bugera den Freistoß von rechts. Simunek scheiterte an Torwart Jentzsch, dann aber drückte Florian Dick den Ball per Kopf zum Ausgleich ins Netz (25.).
In den letzten Minuten vor dem Seitenwechsel aber verloren die Lauterer erneut die Spielkontrolle, wurden nachlässig. Glück, dass Sascha Mölders in der 40. und 62. Minute krass verzog. „Solche drei hundertprozentige Chancen darf man nicht vergeben”, grollte FCA-Trainer Jos Luhukay am Ende des packenden Kampfspiels.
Nachdem Dick nach Tifferts Freistoß für das 2:1 gesorgt hatte (48.), schien der FCK auf der Siegerstraße. Pech, dass Olcay Sahan nur die Latte traf (59.). Geradezu blauäugig aber, wie sich die Mannschaft das 2:2 durch Stephan Hain einhandelte, der 18 Sekunden nach seiner Einwechslung mit dem ersten Ballkontakt traf (66.). „Ich glaube, ich werde das Trikot aufheben. Ich habe zum letzten Mal in der C-Jugend zwei Tore in einem Spiel gemacht”, sagte Doppel-Torschütze Dick.
Beim FCK fanden Thanos Petsos und Richard Sukuta-Pasu erst spät in die Partie. Nach Sukuta-Pasus klasse Flanke aber scheiterte der spielstarke Sandro Wagner per Kopf am guten Simon Jentzsch (89.), dann zischte Sukuta-Pasus Schuss vorbei. Als „belebendes Element” lobte Marco Kurz Neuzugang Wagner. „Sehr stabil in der Ballannahme, für uns wird das ein ganz wichtiger Spieler”, sagte der Lauterer Coach. „Es hat heute alles ganz gut gepasst. Ich hätte natürlich gerne das Tor gemacht, aber ich habe keinen Druck hinter den Ball bekommen”, sagte Wagner.
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Aufregung im Abstiegskrimi
Der 1. FC Kaiserslautern bekommt in der Nachspielzeit beim 2:2 in Augsburg keinen Elfmeter. FCK-Doppeltorschütze Florian Dick freut sich über seine Treffer, hätte aber drei Punkte klar vorgezogen.
Mit einem Händedruck unter Sportlern war die Sache für Nicolai Jörgensen und Daniel Brinkmann 50 Minuten nach Spielschluss erledigt. Die beiden lieferten die größte Aufregerszene beim 2:2 (1:1) des 1. FC Kaiserslautern im Kellerduell der Fußball-Bundesliga beim FC Augsburg. In der Nachspielzeit kam Jörgensen in aussichtsreicher Schussposition im Strafraum zu Fall - elfmeterreif; die Chance zum 3:2 und zu zwei Punkten mehr wäre noch einmal da gewesen. „Ich hab' dich getroffen”, gab der Augsburger Brinkmann beim kurzen Gespräch mit Jörgensen im Kabinentrakt der Augsburger Arena zu, „aber du gehst auch in meinen Laufweg rein. Es ist Auslegungssache, aber man kann Elfmeter geben.”
Jörgensen meinte: „Für mich war es Elfmeter. Deshalb habe ich mich auch beschwert, ein bisschen aggressiv vielleicht, aber es waren die Emotionen in der Hitze des Gefechts.” Statt eines Strafstoßes für den FCK gab Schiedsrichter Manuel Gräfe dem Dänen deshalb die Gelbe Karte.
„Ich glaube, jeder im Stadion hat gesehen, dass das Elfmeter war. Die Gelbe Karte war dann noch die größte Frechheit. Aber das ändert nichts daran, dass ich Manuel Gräfe als Schiedsrichter sehr schätze”, sagte FCK-Kapitän Christian Tiffert, „am Schiedsrichter lag es nicht, dass wir heute nicht gewonnen haben.”
Tiffert haderte vielmehr damit, dass sein Team es verpasste, in der entscheidenden Phase das 3:1 nachzulegen: „Nach dem 2:1 für uns kam nicht mehr viel von Augsburg. Man hat auch in ihren Gesichtern gesehen, dass sie ziemlich leer waren. Und dann laden wir sie wieder ein, das 2:2 zu machen.” FCA-Joker Stephan Hain erzielte 18 Sekunden nach seiner Einwechslung den 2:2-Endstand (66.). Das neunte Unentschieden - statt des vierten Saisonsiegs - „das hilft uns vielleicht fünf Prozent mehr als Augsburg”, meinte Tiffert, „obwohl wir froh sein können, dass ihnen bei ihren Großchancen die Bälle versprungen sind. Da sind sie selber schuld, wenn sie so einen Rasen haben.”
Den zweiten erwähnenswerten Augsburger-Kaiserslauterer Händedruck nach der Partie gab's zwischen dem zweimaligen FCK-Torschützen Florian Dick und seinem ehemaligen Lauterer Kollegen Axel Bellinghausen. Der FCA-Außenbahnspieler ist derzeit im Aufbautraining. Er beglückwünschte Dick herzlich zu dessen unverhofftem Doppelpack, Dicks erstem als Profi.
„Es ist ein schönes Gefühl, mal wieder Tore geschossen zu haben”, bekannte Dick. Der Rechtsverteidiger hatte das 0:1 in eine 2:1-Führung verwandelt. Dann kamen Hain und sein 2:2 ... Als Sieger hätte sich Doppeltorschütze Dick noch mehr über das Wiedersehen mit Bellinghausen gefreut.
KLARE SACHE? - Daniel Brinkmann stoppt den Lauterer Nicolai Jörgensen, für den es zweifelsohne Elfmeter geben muss. (foto: kunz-moray)
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FCK kauft ein
Nach Jakub Swierczok kommt in Ariel Borysiuk ein weiterer Pole. Es ist der gesuchte Stratege.
Der FCK hat sich im Abstiegskampf auf alle Fälle verstärkt. Die ersten 90 Minuten von Sandro Wagner lassen hoffen! Und der junge Jakub Swierczok hat Talent. Gestern hat beim FCK auch der 20 Jahre alte polnische Nationalspieler Ariel Borysiuk von Legia Warschau zugesagt. Die Ja-Worte von Spieler und Verein sind da, der Vertrag des klassischen Sechsers ist aber noch nicht unterschrieben.
„Ein Spieler wie der Dortmunder Sven Bender”, attestiert FCK-Chef Stefan Kuntz in der Erwartung, die Mannschaft im Abstiegskampf mit einem Strategen verstärken zu können. Borysiuk ist nach Einschätzung der FCK-Verantwortlichen ein Mann, der Verantwortung zu übernehmen vermag.
DIE RHEINPFALZ
Pfälzische Volkszeitung
Ludwigshafener Rundschau