ZitatAlles anzeigenFCK-Kapitän Tiffert findet vor Gladbach-Heimspiel klare Worte - Sieg als Geburtstagswunsch
Es wird eng für den 1. FC Kaiserslautern im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga. Und wenn morgen die zurzeit berauschend spielenden Gladbacher ins Fritz-Walter-Stadion kommen, hofft FCK-Trainer Marco Kurz auch auf den zwölften Mann (Anpfiff: 15.30 Uhr).
Der Coach und sein Kapitän Christian Tiffert können den Frust der Fans nach nunmehr elf Spielen der Lauterer ohne Sieg sehr gut nachvollziehen. Das Stadion wird dennoch richtig voll sein: 44.000 der 49.780 Karten sind schon verkauft - knapp 6000 Anhänger von Borussia Mönchengladbach werden erwartet.
„Ich weiß, dass wir zu Recht sehr kritisch gesehen werden zurzeit”, sagt Trainer Kurz auf die Frage, was er von der FCK-Fans am Samstag erwarte, „wir haben trotz des Top-Formats des Gegners große Erwartungen an uns selbst. Von unserem Publikum erwarte ich, dass es mit einer super positiven Einstellung ins Stadion kommt; auch wenn man dazu vielleicht eine rot-weiße Brille aufhaben muss.” Der 42-Jährige weiß jedoch: „Aber verantwortlich für die Stimmung sind die Mannschaft und das Trainerteam.”
Zur Abwechslung mal wieder gute Stimmung nach dem Spiel würde sich auch Kapitän Tiffert wünschen - zumal er am Samstag 30 wird. Gegen eine spontane, noch auf dem Rasen beginnende Feier hätte er nichts - Gladbach allerdings ist die Mannschaft der Stunde. „Mönchengladbach hat in dieser Saison nur ein schlechtes Spiel gemacht. Und das war, als sie in Augsburg verloren haben. Sie spielen um die Meisterschaft und wollen oben dranbleiben”, meint Tiffert, „wir müssen einfach dagegenhalten. Es werden immer weniger Spiele. Da muss man auch mal gegen einen starken Gegner gewinnen!” 13 Partien hat der zurzeit auf dem drittletzten Platz verharrende FCK noch, um sich auf den rettenden 15. Rang zu schieben.
Die kommenden Aufgaben indes sind knallhart - nach dem Gladbach-Spiel geht's nach Mainz. Dass er sich nach der zwar erwarteten, aber von der Art und Weise her sehr bitteren 0:2-Niederlage am Samstag bei Bayern München eine extreme Kurzhaarfrisur rasiert hat, will Tiffert nicht als Signal im Abstiegskampf verstanden wissen. „Aufstehen, die Kinder anziehen und mir dann noch selbst lange die Haare richten - davon hatte ich einfach die Schnauze voll”, witzelt der noch 29-Jährige. An seinem Geburtstag morgen wird er möglicherweise mit Olcay Sahan, Pierre De Wit und Ariel Borysiuk ein Vierer-Mittelfeld bilden. „Diese Saison hatte ich oft eine defensivere Rolle”, sagt Tiffert rückblickend auf seine überragende Form in der vergangenen Runde, „aber ich weiß selbst, dass ich besser spielen kann als zuletzt.”
Angesichts der langen Sieglosigkeit der Lauterer - den letzten Dreier holte der FCK am 22. Oktober beim 1:0 gegen Freiburg - betont Tiffert: „Mönchengladbach hat einen Lauf. Wir haben den nicht. Es muss auch mal laut werden zwischen Kollegen, es muss auch mal knallen. Aber der Tenor muss positiv bleiben. Denn wir alle wollen in der Liga bleiben!”
Zur Sache: Itay Shechter fällt aus
Nach dem Training gestern Nachmittag hatte Marco Kurz, der Trainer des 1. FC Kaiserslautern, ein viel besseres Gefühl als am Vortag. Es war Feuer drin. Es war Leben drin. „So muss es auch sein. So müssen wir auftreten und unsere Zuschauer mitnehmen”, philosophiert der Coach.
Neben Alexander Bugera (Knochenhautentzündung) und Dorge Kouemaha, der im Aufbautraining ist, fällt allerdings Itay Shechter aus. Eine Muskelverhärtung schließt einen Einsatz der Nummer 9 am Samstag gegen Mönchengladbach aus.
Einer fiel gestern bei der Zweikampfschulung auf Platz vier besonders positiv auf: Richard Sukuta-Pasu. Der Mann, der viel Talent besitzt, bislang aber so oft enttäuschte, ging mal richtig beherzt zur Sache. Er paarte Wucht und Technik, Entschlossenheit und Biss. So wünscht sich Kurz den 1,90 Meter großen und 89 Kilo schweren Modellathleten - gleich ob am Flügel oder in der Spitze. Für die Rolle neben Sandro Wagner bewirbt sich aber auch Jakub Swierczok, den sie auf dem „Betze” Kuba nennen. Der 19-Jährige entschied die Partie A gegen B für die Reserve nach tollem Konter über Thanos Petsos und Julian Derstroff. „Mutig und frech, sehr unbekümmert ”, sah der Cheftrainer den 20 Jahre alten Derstroff bei seinem Bundesliga-Debüt bei den Bayern. Nun müsse sich der Trainer fragen, „wie seriös ist es, den Spieler jetzt zu platzieren”, beschreibt Kurz das Abwägen. Der junge Zweibrücker ist nah dran!
Wieder fit ist Jan Simunek. Offen ist, ob Rodnei oder Anthar Yahia morgen neben ihm verteidigen. Nach seiner Gelb-Rot Sperre ist Ariel Borysiuk wieder in der Lauterer Startelf. „Er hatte viele richtig gute Momente”, sagt Kurz mit Blick auf die 39 Minuten vor dem Platzverweis des 20-Jährigen gegen Köln.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau