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Yeah, yeah, yeah!
Beim Medientag des 1. FC Kaiserslautern blitzen die Blitze der Fotografen und die Zähne der Spieler. Neben dem offiziellen Mannschaftsfoto werden auch Einzelbilder geschossen, für die Sponsoren gibt's Spezialaufnahmen. Zwei FCK-Neuzugänge entwickeln sich auf Anhieb zu Werbebotschaftern.
Doch zunächst gucken die Fußballprofis und das Betreuerteam ernst, als sie sich nebeneinander aufstellen. Wie an der Schnur gezogen stehen sie da, jeder auf seiner Markierung. Mit stoischer Ruhe wird das Defilee der Fotografen ertragen. Alle blicken stur in eine Richtung. Alle? Nein, nicht alle. Zeugwart Wolfgang Wittich lächelt sanft entspannt, während ihm Fitnesstrainer Oliver Schäfer die Nackenmuskulatur massiert, bis FCK-Sprecher Christian Gruber zur Ordnung ruft.
Eine junge Fotografin bemüht sich um ein Lächeln für ihre Porträtfotos. „Ein bisschen freundlich”, bittet sie - „ich kann nicht”, kommt die nicht ernst gemeinte Antwort. Jakub Swierczok verzieht auf die Aufforderung der jungen Frau keine Miene, zuckt aber verständnislos mit den Schultern. Mit der englischen Bitte „please smile for me” kann auch der jetzt lächelnde Pole etwas anfangen. 31 Profis stehen da, einige neue Gesichter, denen man noch Namen zuordnen muss, sind dabei. Und einige alte Gesichter sind auch (noch) da, das ist eine der gestrigen Überraschungen.
Eine andere ist der Zustand des Rasens im Fritz-Walter-Stadion. Dem einst grünen Teppich ist in der Sommerpause ein bisschen die Farbe ausgegangen. Immer wieder schimmert Sand durch, kleinere und größere braune Stellen lösen lästerliche Kommentare bei den Fotografen aus. Das Spielfeld wurde gerade vertikutiert und gedüngt, intensive Pflege ist angesagt. Bis zum Stadionfest und dem Spiel gegen Erstligist Augsburg am Sonntag, 28. Juli, soll der ramponierte Rasen wieder ligatauglich sein. Nach dem Jubiläumsfest der Pfalzwerke wich dort, wo die Bühne stand, das Rasengrün dem Bodenbraun. Kaum ein Halm ist vor dem Schnittpunkt von West- und Nordtribüne zu sehen. Der FCK hofft auf rasches Wachstum der Grasnarbe. „Wir versuchen das auf natürlichem Weg. Wenn das nicht klappt, wird der Rasen ausgetauscht”, sagt Gruber.
20 Fotografen und zwei Kamerateams knipsen und filmen im Stadion. Das sind Zweitliga-Dimensionen. In der Ersten Liga ist das Medieninteresse größer. Die Wünsche sind hier wie da ähnlich. Fotos für die Presse, Bilder für die Sponsoren. Die Mannschaft vor der Bande mit den Hauptsponsoren, die Standplätze wurden vorher festgelegt, die Mannschaft zeigt dem Rassismus die Rote Karte, dann halten die Spieler ein Produkt des Trikotsponsors in die Kamera. Klick, klick, klick, weiter geht's zu den Spezialaufnahmen.
Für ein FCK-Quintett geht's rund. Erst am Tisch-Kicker, an dem kräftig getrullert wird, dann vor einem schwarzen Hintergrund, der beinahe vom Winde verweht wird. „Yeah, yeah, yeah” - immer wieder: Die Pfälzer Tobias Sippel und Julian Derstroff, die Neuzugänge Albert Bunjaku und Enis Hajri sowie Pierre de Wit singen aber nicht den „Beatles”-Hit „She Loves You”. Sie recken PET-Flaschen mit koffeinhaltiger Limonade in die Kamera, das „Yeah” unterstützt das Lächeln im Blitzlichtschein. Die Wartezeit auf die nächste Aufnahme-Position verkürzt de Wit. Mit Hajri steigt er auf den Rasentraktor, reckt die Flasche in die Luft und ruft: „Hier, wir zeigen Eigeninitiative!” Keine Kamera wird ausgelöst.
Nochmal Kiste schultern, einen Schluck Limo nehmen, dann ist „Tobi” als Erster fertig. Aber nur mit der Limonade. Es kommen die Bilder für die DFL, dann noch einmal lächeln vorm Lyoner-Kringel, anschließend Bälle fangen für die Autogrammkarten. Das war's dann aber. Danke allerseits.
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FCK sonntags im Cup in Rostock
Zweit-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern trägt sein DFB-Pokalspiel beim Drittligisten Hansa Rostock am Sonntag, 19. August (18.30 Uhr) aus. Hansa-Trainer ist der ehemalige FCK-Profi und frühere FCK-Coach Wolfgang Wolf.
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FCK gegen Fulham in Weingarten.
Der FC Fulham, Premier League-Klub aus England, trifft am Samstag, 21. Juli (17 Uhr), im südpfälzischen Weingarten auf Zweitligist 1. FC Kaiserslautern. Martin Jol, ehemals Hamburger SV, ist Coach in Fulham. Dort heuerte der bisherige HSV-Star Mladen Petric an. Die Nummer 1 ist der australische Nationaltorhüter Mark Schwarzer (39). Er spielte 1995/96 für den FCK.
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FCK zu Gast in Eisenberg.
Fußball-Zweit-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern gastiert am Montag, 23. Juli (18 Uhr), im Eisenberger Waldstadion. Gegner im Test ist der brasilianische Erstligist Clube Nautico Capibaribe. Im Jahr eins nach dem Wiederaufstieg ist die Mannschaft aus Recife auf Platz elf gelandet.
„Das ist ein Traditionsverein - so wie der FCK. Sehr populär in Brasilien”, erklärt Ratinho, Mitglied der Lauterer Meistermannschaft von 1998. Recife ist die Hauptstadt des Bundesstaates Pernambuco im Nordosten Brasiliens. Die Hafenstadt am Atlantischen Ozean zählt mehr als 1,5 Millionen Einwohner.
DIE RHEINPFALZ
Pfälzische Volkszeitung