ZitatAlles anzeigenNeu im FCK-Kader (3): Offensivmann Albert Bunjaku sieht die Zweite Liga für sich und den Klub nur als Zwischenstation
„Ich bin nicht in die Zweite Liga gegangen - ich bin zum 1. FC Kaiserslautern gegangen ...” Der Leitsatz, die Philosophie des Albert Bunjaku, der nach dreieinhalb Jahren beim 1. FC Nürnberg beim Bundesliga-Absteiger in der Pfalz anheuerte. Die Zweite Liga will der 28 Jahre alte Offensivmann nur als Zwischenstation für sich und seinen neuen Klub sehen.
Als Pokalheld im Dress von Rot-Weiß Erfurt hätte er mit zwei Treffern gegen Bayern München 2008/2009 fast zu einer Pokalsensation beigetragen. Der Doppelpack brachte den im Kosovo geborenen Schweizer aber ins Schaufenster, in der Winterpause heuerte er beim damals zweitklassigen „Club” an - und bereitete bei seinem Debüt kurz nach seiner Einwechslung das 3:0 Marek Mintals vor. Der Gegner hieß: 1. FC Kaiserslautern.
Albert Bunjaku hat ein schweres Jahr hinter sich. Ein Knorpelschaden hatte den Schweizer ausgebremst, ihn über weite Strecken der Saison zum Patienten gemacht. Seine Rolle beim FCN, seinen Stammplatz in Dieter Heckings Elf - links offensiv - übernahm der sieben Jahre jüngere Alexander Esswein, der den Durchbruch schaffte. Mike Frantz ist die Ersatzlösung. Bunjakus Vertrag lief aus, der „Club” entschied sich schweren Herzens zur Trennung von dem Gentleman. Der Sympathieträger kann - wenn er fit ist - nicht nur gut Fußball spielen und Tore schießen, er zeichnet sich durch bemerkenswerte Höflichkeit und Freundlichkeit aus. Ein gewinnendes Wesen.
„Ich habe eine neue Herausforderung gesucht. Es gab viele Kontakte, auch in der Bundesliga, es gab auch Angebote aus der Schweiz”, sagt der Profi, der im 4-4-2 als zweite Spitze, aber eben auch links auf der Außenbahn oder auch als „hängende Spitze”, zu operieren versteht. Er weiß, wo das Tor steht! Er will Tore machen. „Ich habe sehr gute Gespräche mit Stefan Kuntz geführt - das war überzeugend und entscheidend”, erklärt Bunjaku, warum er sich letztlich für den FCK entschieden hat.
Den Betzenberg kennt er, das Fritz-Walter-Stadion würde er gerne mit Toren zum Beben bringen. „Kaiserslautern, das ist pure Tradition. Der Verein gehört in die Erste Liga”, sagt der Angreifer, der mit seiner Frau und dem vier Jahre alten Sohn Dion bereits eine Bleibe in Kaiserslautern gefunden hat. Erfurt, dann Nürnberg - zwei wunderschöne Städte. Nun Kaiserslautern? „Kaiserslautern, das passt super für uns! Das reicht uns völlig, wir brauchen keine riesengroße Städte”, betont der Mann, der beim FCK das Trikot mit der Nummer 10 trägt.
„Nürnberg, die dreieinhalb Jahre, das war - abgesehen von der Verletzung jetzt - eine sehr schöne Zeit. Es liegt nun an mir, wieder zu alter Stärke zu kommen”, sagt Bunjaku, der sechs Länderspiele für die Schweiz bestritten hat. Wohl sagt der kluge Mann mit Bedacht, „die Nationalelf ist noch ein bisschen weit weg”, aber der Kontakt zu Ottmar Hitzfeld, die aufmunternden SMS des Schweizer Nationaltrainers, haben ihre Wirkung nicht verfehlt. „Wenn man mal dabei war, will man wieder dahin zurück”, sagt Bunjaku mit Blick aufs Nationalteam. „Ja, Ottmar Hitzfeld, das ist ein super Trainer. Er ist auch menschlich top”, schwärmt der neue Lauterer Hoffnungsträger.
„Ich werde Gas geben, mich in jedem Spiel zerreißen”, verspricht der Angreifer. Die Lauterer Fans sollen einen hungrigen, einen torhungrigen, einen erfolgsbesessenen Stürmer erleben. „Ich will alles versuchen, den Verein wieder hoch zu schießen”, versichert er. Er lächelt. Und wirkt sehr entschlossen. Aber fit muss er werden, gesund muss er bleiben ...
Zur Person
Albert Bunjaku, geboren am 29. November 1983 in Gjilan/Kosovo; Nationalität: Schweizer; Größe: 1, 78 Meter; Gewicht: 77 Kilogramm: verheiratet, ein Sohn; Vertrag beim FCK bis 2015; 48 Bundesligaspiele (13 Tore); 17 Zweitligaspiele (2 Tore); 15 U21-Länderspiele (7 Tore), 6 Länderspiele;
bisherige Vereine: 1. FC Nürnberg, Rot-Weiß Erfurt, SC Paderborn, FC Schaffhausen, SC Young Fellows Juventus, Grasshoppers Zürich, FC Schlieren.
DIE RHEINPFALZ
Pfälzische Volkszeitung