ZitatAlles anzeigenAlles passt - nur der FCK-Gegner nicht
Tolles Wetter, eine prima Kulisse, ein Top-Rasen und gute Stimmung - und dazu ein FCK zum Anfassen. Es passte alles im Eisenberger Waldstadion, nur der als brasilianischer Zweitligist angekündigte Club CAL Bariri wirkte wie eine Mogelpackung. Beim 13:1 (7:0) ließ Zweit-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern gestern Abend auch noch beste Torchancen aus.
„Seit Sonntag war es ein Spießrutenlauf”, gestand Karl-Heinz Bohn, Spiele- und Spielervermittler aus Köln. Er hatte dem FCK den brasilianischen Erstligisten Nautico als Spielpartner für Eisenberg vermittelt. Der Klub aber ließ bereits letzte Woche beim VfL Bochum ein vertraglich vereinbartes Match platzen, sagte am Wochenende auch in Lautern ab.
„Ich kann die Verärgerung der Verantwortlichen in Bochum und Kaiserslautern gut verstehen”, sagte Bohn, der Bariri als Ersatz engagiert hatte. „Nein, die gehören alle zu dem Klub. Aber es sind viele junge Spieler dabei, einige sind erst heute um 11 Uhr hier angekommen”, mühte sich Bohn, den Eindruck einer Mogelpackung zu widerlegen. Spieler der Gäste aber hatten verraten, dass eine Reihe vertragsloser Kicker aufgelaufen sei. Weil der FCK sein schwarzes Dress präsentierte, konnten die überforderten Jungs aus Brasilien ihre schwarzen Jerseys nicht nutzen und spielten im Trikot der TSG Eisenberg. Viel höher hätte der Bezirksklassen-Aufsteiger wohl auch nicht verloren.
„Das Trainingslager war gut, unpassend war nur der Abschluss”, sagte FCK-Trainer Franco Foda, der mit seiner Truppe aus Herxheim nach Eisenberg gekommen war. „Das war ein Gegner für die ersten fünf Tage der Vorbereitung. Das hatte kein Niveau”, sagte Foda nach der „Bewegungstherapie”. „Die Mannschaft hat das Beste daraus gemacht, 13 Tore muss man auch erst einmal schießen, aber wir haben auch noch viele Chancen liegen gelassen”, kommentierte der FCK-Coach. So hätte Andrew Wooten, der nur zum 10:0 (61.) und dann noch einmal die Latte traf (71.), vier Tore schießen müssen. Die schoss Albert Bunjaku. Den Gegentreffer der Gäste, die sich Bruno, Nick, Luigi oder Leo nannten, schoss Talis nach einem bösen Schnitzer von Torhüter Marius Müller (75.).
Zu den Gewinnern der Vorbereitung zählt ganz sicher Alexander Bugera. Gestern kam er in den letzten 30 Minuten für Leon Jessen. „Für mich ist immer wichtig, dass ich gesund durch die Vorbereitung komme. Ich fühle mich auch sehr gut”, sagte Bugera. „Ich hoffe auf eine Aufbruchstimmung, ich hoffe, dass wir wie vor drei Jahren einen Lauf bekommen. Aber ich weiß, wie schwer das wird. Es war leichter, drin zu bleiben, als wieder aufzusteigen”, erklärte Bugera. Zwei Tage nach dem Saisonstart wird er 34 Jahre alt.
So spielten sie
1. FC Kaiserslautern: Hohs (46. Müller) - Rizzuto (60. Dick), Abel (46. Hajri), Orban (46. Linsmayer), Jessen (60. Bugera) - Derstroff (46. Zellner), Borysiuk (46. Alushi), Tiffert (46. Micanski), Vermouth (46. Zuck) - Shechter (46. Wooten), Bunjaku (60. Yahia)
Tore: 1:0 Derstroff (5.), 2:0 Shechter (8.), 3:0 Bunjaku (16., Foul-Elfmeter), 4:0 Shechter (19.), 5:0 Shechter (26.), 6:0 Bunjaku (30.), 7:0 Derstroff (41.), 8:0 Bunjaku (55.), 9:0 Bunjaku (59.), 10:0 Wooten (61.), 11:0 Micanski (69.), 11:1 Talis (75.), 12:1 Yahia ( 85.), 13:1 Micanski (88., Foul-Elfmeter) - Gelbe Karte: Luigi - Beste Spieler: Bunjaku, Shechter, Derstroff - Zuschauer: 2200 - Schiedsrichter: Kampka (Mainz).
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau