ZitatAlles anzeigenMorgen um 20.15 Uhr beginnt mit dem ersten Zweitliga-Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern gegen Union Berlin auch für Thomas Kristl der Ernst des Trainerlebens von Neuem. Der 49-Jährige ist Assistent von Chefcoach Foda.
Thomas Kristl musste nicht lange überlegen. Für den 49 Jahre alten Regensburger war schnell klar, dass er das Angebot, Assistenztrainer Franco Fodas beim 1. FC Kaiserslautern zu werden, annehmen würde. Als Foda (46) am 23. Mai nach der Entlassung Krassimir Balakovs als Chefcoach der Roten Teufel präsentiert wurde, war Kristl bereits mit in Kaiserslautern.
„Zwischen Franco und mir hat immer Kontakt bestanden”, sagt Kristl, der zuvor bei Sturm Graz erst knapp drei Jahre Fodas Assistent und dann für die letzten Wochen der abgelaufenen Saison auch sein Nachfolger war. Foda war Mitte April entlassen worden; Kristl übernahm als Interimstrainer für die letzten sieben Spiele.
„Ein bisschen verwunderlich war es schon, dass Sturm Graz so entschieden hat, weil ich mit Franco ja sehr eng zusammengearbeitet habe. Oft werden mit den Cheftrainern ja auch die Assistenten entlassen”, sagt Kristl, „aber ich habe für den Rest der Saison Francos Arbeit fortgeführt.”
Am 14. April saß Kristl beim SK Sturm, mit dem er und Foda elf Monate zuvor österreichischer Meister und 2010 Pokalsieger geworden waren, erstmals als Chef auf der Bank. Und just am Tag der Balakov-Entlassung beim FCK, am 17. Mai, hatte Kristl beim 3:1 gegen Austria Wien seine letzte Partie als Grazer Interimscoach. Fünf Tage später stand der Wechsel zum Bundesliga-Absteiger Kaiserslautern fest. Kristl hofft auf eine ähnlich erfolgreiche Zusammenarbeit mit seinem Chefcoach wie in Graz. „Wir besprechen immer gemeinsam, was wir im Training machen, tauschen uns intensiv aus”, sagt Kristl, „dabei muss man nicht immer einer Meinung sein.
TEAMARBEIT - Assistenzcoach Thomas Kristl (links) und Cheftrainer Franco Foda vom 1. FC Kaiserslautern. (foto: kunz)
Aber man muss sich die Meinung sagen können, das ist ganz wichtig. Aber meistens ticken Franco und ich gleich.” Wie so oft bei Trainergespannen war der Fußball-Lehrer-Lehrgang die Kontaktbörse: 2004 lernten sich die früheren Bundesligaprofis Kristl und Foda dort besser kennen. FCK-Chef Stefan Kuntz (49), Torwarttrainer Gerry Ehrmann (53), Fitnesscoach Oliver Schäfer (43) und die Teammanager Roger Lutz (48 ) und Marco Haber (40) kennt Kristl ebenfalls noch als Bundesliga-Rivalen.
Kristl spielte für den 1. FC Nürnberg und den 1. FC Saarbrücken 71-mal in der Bundesliga (11 Tore) und 16-mal in der Zweiten Liga (5 Tore). Aus seiner Trainerhospitanz beim VfL Bochum kennt Kristl Kuntz und Pressesprecher Christian Gruber. Die Welt ist klein im Fußballgeschäft, in dem Kristl 2006 beim Bundesligisten Hannover 96 Co-Trainer von Peter Neururer war. Auch Kristls Frau und die beiden Töchter sind fußballbegeistert.
Morgen um 20.15 Uhr beginnt für Kristl, Foda und Co. der Ernst des Trainerlebens von Neuem. Gegen Union Berlin, Auftaktgegner der Lauterer, hatte Kristl im November 2008 sein letztes Spiel nach fünf Monaten als Cheftrainer des damaligen Drittligisten SSV Jahn aus seiner Geburtsstadt Regensburg - in dieser Saison Zweitliga-Konkurrent des FCK. Nach zwei vergebenen Strafstößen hieß es 0:2 gegen Union und Trainer Uwe Neuhaus; das Aus für Kristl. Nicht nur er hofft, dass das kein schlechtes Omen für morgen ist.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau