ZitatAlles anzeigenDem Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern kommt heute im DFB-Pokalspiel bei Drittligist Hansa Rostock die manchmal gefährliche Favoritenrolle zu. FCK-Innenverteidiger Jan Simunek sieht Fortschritte beim neuen Lauterer Team.
Von Oliver Sperk
Mit einem Charterflieger ist die Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern gestern Nachmittag an die Ostsee gereist: Drittligist FC Hansa Rostock erwartet den FCK heute (18.30 Uhr) zum Erstrundenduell im DFB-Pokal. „Wir haben sie mehrmals beobachten lassen, auswärts war es nicht so doll, was Rostock bisher gezeigt hat, aber zu Hause sind sie sehr stark, sehr präsent”, sagt Franco Foda.
„Wir sind der Favorit”, betont der FCK-Trainer. Selbstbewusst und aufmerksam will der 46-Jährige sein Team heute gegen die gleichfalls runderneuerte Mannschaft seines einstigen Lauterer Mitspielers Wolfgang Wolf (54) sehen; Wolfs Sohn Patrick (23) ist Innenverteidiger bei Hansa, der Ex-FCKler Sebastian Pelzer spielt links in der Abwehrkette.
Trotz des fanunfreundlichen Termins nehmen 500 FCK-Anhänger die 800 Kilometer an die Ostsee auf sich. Rostock will den Heimvorteil nutzen; die Hansa-Fans möchten den Zweitliga-Absteiger zum Sieg gegen den Bundesliga-Absteiger mit dem gut fünfmal höheren Etat schreien.
„Auch Dritt- und Viertliga-Kollegen können viel laufen, schnell laufen und Fußball spielen. Wenn wir nicht alles geben, werden wir nicht weiterkommen”, sagt FCK-Innenverteidiger Jan Simunek. Der 25-Jährige ist doppelt glücklich, dass die Lauterer einen Punktspielsieg im Rücken haben. „Dass wir das Spiel zuletzt in Aalen gewonnen haben, gibt unserer neuen Mannschaft Selbstvertrauen”, sagt Simunek. Der 1,89 Meter große Abwehrmann ist heilfroh, dass sein Team den 2:1-Sieg vor gut einer Woche auf der Ostalb gegen die am Ende anstürmenden Aalener unter Dach und Fach gebracht hat.
OPTIMIST - Freut sich über die jüngste Steigerung: FCK-Innenverteidiger Jan Simunek. (foto: kunz-moray)
Den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich nämlich hatte der Lauterer Innenverteidiger verschuldet. Beim Luftduell mit Stürmer Marcel Reichwein stieg der einstige tschechische Nationalspieler hoch - mit den Armen über dem Kopf - und berührte den Ball mit der Hand: Elfmeter. „Wenn ich im Fernsehen vorher solche Szenen von anderen Spielern gesehen habe, habe ich immer gedacht: Warum macht der das? Und jetzt ist es mir selbst passiert, das war überhaupt keine Absicht. Ein komisches Gefühl”, sagt Simunek, „aber ich habe den Ball berührt, warum soll ich lügen. Gut, dass wir dann das 2:1 noch gemacht haben.”
Über den ersten Saisonsieg im zweiten Spiel ist Simunek genauso froh wie darüber, dass die Wadenverletzung, die er beim Aufwärmen kurz vor der Premiere gegen Union Berlin erlitten hat, nicht so schlimm war. Erleichterung bei einem Musterprofi, der rund 18 der vergangenen 22 Monate verletzt war, sich schier unendlich viele Stunden in der Reha oder im Aufbautraining befand.
Nun hofft Simunek, dass in dieser Saison alles viel besser wird. „Ich sehe das optimistisch mit unserer neuen Mannschaft. Das braucht noch ein bisschen Zeit, aber das ist normal mit so vielen neuen Spielern. Wir studieren die Abläufe ja sehr intensiv ein.” Den nächsten Schritt wollen Simunek und Co. heute Abend an der Ostsee machen.
FC Hansa Rostock: Müller - Geenen, Patrick Wolf, Gusche, Pelzer - Leemans - Berger, Jordanov, Blum - Plat, Quaschner
Es fehlen: Holst (Bauchmuskelzerrung), Lartey (Schambeinentzündung), Pfingstner (Aufbautraining), Hahnel (Rückenverletzung)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Simunek, Abel, Jessen - Alushi, Zuck - Fortounis (Borysiuk), Vermouth, Bunjaku - Idrissou - Ersatz: Hohs, Yahia, Hajri, Heintz, Linsmayer, Derstroff, Micanski
Es fehlen: Bugera (Sprunggelenkverletzung), De Wit (Reha nach Meniskusoperation), Amri (Reha nach Wadenbeinbruch), Rodnei (im Aufbautraining), Nsor, Azaouagh (Trainingsrückstand)
Schiedsrichter: Steuer (Menden).
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau