ZitatAlles anzeigenFCK-Profi Mo Idrissou ist tief bewegt von einer Trainingsstunde bei den Rollstuhl-Basketballern der Rolling Devils
Von Horst Konzok
„Das war mein bisher schönster Abend in Kaiserslautern!” Mohamadou Idrissou strahlt, als er über seine Trainingsstunde bei den Rollstuhl-Basketballern der Rolling Devils spricht, die in der Zweiten Bundesliga spielen. „Schöner wird es nur, wenn wir unser Ziel erreichen und in die Bundesliga aufsteigen ...”
Mo Idrissou liebt den Sport. Fußball sowieso. Aber auch Billard. Und vor allem - Basketball! In der Freizeit spielt er gerne mit Freunden, daheim in Kamerun hat er in der Jugend Basketball als Leistungssport betrieben. „Manche sagen, ich hätte es auch im Basketball geschafft. Das glaube ich aber nicht, aber ich spiele leidenschaftlich gerne”, erzählt der FCK-Profi. Als die Macher des FCK-Stadionmagazins „In Teufels Namen” das liebste Hobby des Stürmers vorstellen wollen, ist die Wahl schnell getroffen: Idrissou will beim Training der Rolling Devils dabei sein. Gesagt - getan! Ein Volltreffer ...
Am Dienstagabend mischte der Hobby-Basketballer bei den Rolling Devils mit. „Unsere Spieler haben sich sehr gefreut. Erstens sind das fast alles Betze-Fans, viele gehen zu den Spielen. Und für uns ist sein Besuch auch eine tolle Werbung”, sagt Christa Weber, die Trainerin, angesichts des Medienechos.
So wurde Mo beim Spiel mit den körperbehinderten Basketballern in einem Rollstuhl festgeschnallt - und los ging es. „Er hat super Anlagen - es ist nicht einfach, plötzlich mit Rollstuhl zu spielen. Aber man hat gesehen, dass er Basketball gespielt hat. Er hat gut getroffen”, lobt Christa Weber. „Unterm eigenen Korb war's wie beim Fußball... Er ist Stürmer - seine Stärken liegen vorne”, analysiert Weber lachend.
„Es hat mir Spaß gemacht, diesen Menschen, die so ein schweres Los und kein einfaches Leben haben, immer im Rollstuhl sitzen, eine Freude zu machen”, sagt Mo Idrissou. Die Leistungen der „Rollis” haben ihn total begeistert.
„Was sie leisten, davor kann man nur Hochachtung und Respekt haben. Das ist sehr eindrucksvoll. Da 30 Minuten zu schaffen, das verdient Respekt”, schwärmt der 32-Jährige. „Ich werde auf alle Fälle wieder mit ihnen trainieren. Ich bin sehr glücklich, dass ich mich dafür entschieden habe. Ich bin dankbar, dass ich das erleben, sie kennen lernen durfte.”
Mo hat versprochen, seine neuen Sportfreunde und Fans in der Bundesliga einmal zu unterstützen, sich ein Spiel anzusehen. Vielleicht klappt es ja schon beim Saisonstart am 6. Oktober (18 Uhr) gegen Ravensburg.
Morgen gastiert der FCK in Dresden. „Ich spiele gerne in Dresden. ich habe letztes Jahr mit Frankfurt dort gespielt und gewonnen, zwei Tore geschossen”, äußert Idrissou Zuversicht vor der Aufgabe im ehemaligen Rudolf-Harbig-Stadion, das jetzt Glücksgas-Stadion heißt.
„Wir haben ein Ziel - das ist der Aufstieg. Wir haben gegen 1860 München trotz vieler Chancen nur 0:0 gespielt, was uns ärgert. Wir sind stärker als Dresden - das wollen wir auch beweisen”, betont der Stürmer.
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Zur Sache
FCK ohne Jan Simunek nach Dresden
Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern muss die Aufgabe morgen (18 Uhr) bei Dynamo Dresden ohne Jan Simunek stemmen. Der Abwehrspieler pausiert wegen muskulärer Probleme im Rücken. Ob Marc Torrejãn, der spanische Neuzugang aus Santander, die Dienstreise nach Sachsen mitmacht, im Kader ist oder gar schon sein Debüt gibt, ließ FCK-Trainer Franco Foda gestern noch offen.
Dominique Heintz (19) ist nach starken 45 Minuten beim 0:0 gegen 1860 München eine mögliche Ersatzlösung für Simunek. Außerdem fehlen weiterhin Bugera, De Wit und Rodnei.
Gesucht wird noch ein rechter Außenverteidiger. Ein Kandidat ist Florian Riedel (22) von Drittligist VfL Osnabrück.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau