ZitatAlles anzeigenSelbstkritische FCK-Spieler nach 1:1 in Paderborn – Ein Eigentor und ein verschenkter Treffer kosten den Sieg
Von Oliver Sperk & Horst Konzok
PADERBORN. Der 1. FC Kaiserslautern braucht im Aufstiegskampf der Zweiten Fußball-Bundesliga einen langen Atem. Mit dem gerechten 1:1 (0:0) beim SC Paderborn hat der Tabellendritte FCK, dem Cottbus im Nacken sitzt, zwei Punkte auf den Zweiten, Hertha BSC, eingebüßt. Braunschweig bleibt souveräner Spitzenreiter.„M
„Mit ein bisschen Glück hätten wir am Ende gewinnen können“, sagte FCK-Kapitän Albert Bunjaku mit Blick auf die beiden letzten guten Möglichkeiten der sehr mäßigen Partie am Samstag in Paderborn. Der eingewechselte Hendrick Zuck hatte am Ende das 2:1 auf dem Fuß (89. und 90.+1). Bunjaku räumte jedoch sogleich ein: „Vom Spielverlauf her müssen wir aber mit dem Unentschieden zufrieden sein.“ Und FCK-Trainer Franco Foda gestand: „Ein Sieg wäre auch nicht unbedingt verdient gewesen.“
Nach Leon Jessens unglücklichem Eigentor zum 1:0 für Paderborn (57.) hatten die Lauterer Glück, dass sie knapp zehn Minuten später von Schiedsrichter Guido Winkmann einen Foul-Elfmeter zugesprochen bekamen. Bunjaku kam im Duell mit Torwart Lukas Kruse im Strafraum zu Fall, und Mo Idrissou verwandelte den Elfmeter sicher (67.) – sein neunter Saisontreffer im 13. Spiel. Das Tor, das er hätte schießen müssen, aber schoss er nicht. Der leichtfertige Fehlschuss am leeren Tor vorbei (11.) rächte sich!
Drei Minuten nach dem Lauterer Ausgleich sah Denis Linsmayer nach seinem sehr ungestümem Einsteigen gegen den gerade eingewechselten Manuel Zeitz Rot. Der sonst stets untadelige Sportsmann Linsmayer war später sichtlich geknickt, sah aber sofort ein, dass „ich ihn getroffen habe, weil ich die Hand beim Hochspringen extrem weit oben hatte. Aber es war keine Absicht, ich habe mich auch sofort entschuldigt“. Verletzt wurde Zeitz nicht, auch deshalb hatte Linsmayer kurz auf „nur Gelb“ gehofft.
Sein Problem: Die Schiedsrichter sind seit einiger Zeit angehalten, Arm- und Ellenbogeneinsatz im Luftkampf besonders streng zu ahnden. „Es war keine Absicht, es hat sich niemand verletzt. Ich denke, er hätte nicht unbedingt Rot geben müssen“, sagte Steven Zellner, Linsmayers Partner auf der Doppel-Sechs.
Zu ihrem geplanten Spiel waren die Lauterer aber auch zu elft ganz selten gekommen. „Wir haben die Außenbahnen gut zugemacht“, sagte SCP-Coach Stephan Schmidt. Der Lauterer Rechtsverteidiger Florian Dick meinte: „Die Laufwege in die Tiefe haben nicht gestimmt, deshalb sind die Pässe in die Tiefe auch nicht angekommen.“
„Wir wollten so auftreten wie gegen Aue, das ist nicht gelungen“, sagte Torhüter Tobias Sippel, der mehr von den eigenen Kollegen als von den Paderbornern beschäftigt wurde. Weitere Eigentore von Dick (80.) und Zellner (83.) verhinderte der Torhüter, einen Hammer von Zeitz entschärfte er im Flug. „Unser Ziel war, ungeschlagen zu bleiben, das ist uns gelungen“, sagte der Schlussmann, der in Dominique Heintz und vor allem im resoluten Marc Torrejón wirkungsstarke Vordermänner hatte. Aber die Kreativabteilung mit Alexander Baumjohann, Kostas Fortounis und Bunjaku vermochte gute Ideen nicht umzusetzen. Und Idrissou fand erst nach Elfmeter und Platzverweis statt.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau