ZitatAlles anzeigenFCK heute beim FSV Frankfurt – Der Ex-Osnabrücker Florian Riedel ergänzt Franco Fodas junge Lauterer Mannschaft
Das Bild ist abgerundet: Den FC St. Pauli, nächsten Samstag Gastgeber des 1. FC Kaiserslautern, hat FCK-Trainer Franco Foda am Montag in Berlin beobachtet und damit alle 17 Zweitliga-Rivalen zumindest einmal live gesehen. Heute (13 Uhr) gastiert der FCK beim FSV Frankfurt.
Zuversichtlich ist der Lauterer Coach, dass Albert Bunjaku nach zwei schwächeren Auftritten in Paderborn und gegen Cottbus „relativ schnell wieder für uns treffen wird“. „Er hatte durch die Verletzung seinen Rhythmus verloren“, erklärt Foda. „Er hat ja schon sechs Tore für uns geschossen ...“, unterstreicht der Trainer den Wert seines Kapitäns. Heute kann er am Bornheimer Hang nachlegen.Im Kader, der heute um zwei Mann auf 18 reduziert wird, ist auch Mimoun Azaouagh, der gestern bei den Standardübungen Proben seines großen technischen Repertoires gab.
„Nicht bei 100 Prozent“ sah der Lauterer Trainer am vergangenen Freitag auch Mittelfeldmotor Ariel Borysiuk. Nach Denis Linsmayers Rot-Sperre kehrte der polnische Jung-Nationalspieler nach gerade auskuriertem Muskelfaserriss und Länderspielreise trotz Trainingsrückstands in die Startformation zurück. „Es war ein gewisses Risiko, aber ich wollte mehr spielerische Elemente“, schildert Foda, der den erst 21 Jahre alten Borysiuk auch noch in der Lernphase sieht. „Er muss noch viel dominanter bei Ballbesitz werden“, fordert Foda.
Der Trainer belohnte in den vergangenen drei Spielen jeweils mit Kurzeinsätzen auch den jungen Florian Riedel. Der 22-Jährige, eigentlich als Alternative zu Florian Dick für die Rechtsverteidiger-Position vom VfL Osnabrück verpflichtet, kam jeweils in der Schlussphase im rechten Mittelfeld zum Einsatz. Die wenigen Spielminuten verstand der trickreiche Riedel jeweils zu nutzen – er weiß mit Beweglichkeit, Schnelligkeit und Vorwärtsdrang zu gefallen. Dem bei Hertha BSC Berlin ausgebildeten Sachsen taten die Einsätze gut: Zuvor hatte er sich durch seine Rote Karte kurz vor dem Abpfiff am 30. September gegen Braunschweig sechs Minuten nach seiner Einwechslung selbst aus dem Rennen genommen – die drei Spiele Sperre bedeuteten rund vier Wochen Wettkampfpause. „Vier Wochen nur zu trainieren, ist natürlich nicht so schön“, sagt Riedel.
Seine zu Recht mit Rot geahndete Grätsche damals an der Mittellinie gegen den Braunschweiger Marc Pfitzner erklärt der 22-Jährige mit der besonderen Premieren-Situation. „Im ersten Spiel für den neuen Verein hat man im Hinterkopf, die Verpflichtung rechtfertigen zu müssen. Dann will man alles, was man kann, in wenigen Minuten zeigen“, sagt Riedel, „ich wollte Gas geben, der Mannschaft unbedingt helfen und den Konter der Braunschweiger unterbinden.“ Dass er im Eifer des Gefechts übers Ziel hinausschoss, sah der eloquente und zielstrebige 22-Jährige schnell ein. Längst stehen die Zeichen auf Neuanfang nach dem Neuanfang – gerne auch im Mittelfeld. „Der Trainer honoriert die Leistungen aller Spieler im Kader, das macht Mut“, betont Riedel, der sich auf jede Einsatzminute freut. „Wir wollen aufsteigen“, sagt der Wirbelwind, „ich freue mich, wenn ich dazu meinen Beitrag leisten kann.“
So spielen sie
FSV Frankfurt: Klandt - Huber, Schlicke, Heubach, Teixeira - Konrad - Bambara, Stark - Görliz - Verhoek, Kapllani
Es fehlen: Gaus (Schambeinentzündung), Gledson (Meniskusoperation), Tosunoglu (Reha), Yelen (Sprunggelenk lädiert)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Torrejón, Heintz, Bugera - Zellner, Borysiuk - Zuck, Baumjohann, Bunjaku - Idrissou – Ersatz: Hohs, Abel, Jessen, Simunek, Hajri, Riedel, Fortounis, Azaouagh, Nsor
Es fehlen: Alushi (Reha nach Kreuzbandriss), Amri (Reha nach Schien- und Wadenbeinbruch), Linsmayer (Rot-Sperre), Micanski (Schambeinentzündung)
Schiedsrichter: Leicher (Landshut).
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BETZE-GEFLÜSTER
Vorsicht, Stolpersteine!
Jetzt geht’s Schlag auf Schlag. Eine harte englische Woche lässt schön grüßen. Heute Bornheim, Dienstag „Betze“ gegen Regensburg, nächsten Samstag Millerntor, Sankt Pauli. Noch drei Spiele für den 1. FC Kaiserslautern. Danach ist sie schon wieder zu Ende, die Hinrunde der Zweiten Fußball-Bundesliga. Die Roten Teufel befinden sich in komfortabler Lauerstellung. Sie stehen ziemlich gut da auf ihrem dritten Platz mit 28 Punkten aus 14 Spielen und 27 erzielten Toren. Einzig die 16 Gegentreffer sind ein bisschen viel für ein Team, das ganz, ganz oben mitspielen will. Mit dieser Zwischenbilanz treten die Lauterer heute am Bornheimer Hang beim FSV Frankfurt an. Ein Auswärtsspiel ist das allerdings nicht wirklich. Rund 5000 FCK-Fans fahren mit, sie stellen die sehr wahrscheinlich deutlich lautstärkere Hälfte des heutigen Publikums.
Der Kampf um die beste Ausgangsposition für die schon in zwei Wochen beginnende Rückrunde ist hart und eng: Zeitgleich mit der Partie der drittplatzierten Roten Teufel heute beim Tabellensiebten Frankfurt treffen sich zwei andere Teams aus dem Spitzenquartett im Stadion der Freundschaft in der Lausitz – Cottbus und Spitzenreiter Braunschweig mit der Pfälzer Kolonie mit Trainer Torsten Lieberknecht und Steffen Bohl; Marcel Correia fehlt ja noch verletzt. Der Vierte im derzeitigen Bunde mit Blickkontakt zur Ersten Bundesliga ist der Tabellenzweite Hertha BSC Berlin. Die Herthaner müssen morgen in Aue ran. Nur nicht nachlassen, das sagen sich alle Teams im Aufstiegsrennen.
Und der FSV Frankfurt, bei dem der ehemalige U23-Trainer des FCK und einstige Leiter des Nachwuchsleistungszentrums im Sportpark Rote Teufel, Uwe Stöver, als Geschäftsführer Sport firmiert, verspricht für die Lauterer, ein unangenehmer Gegner zu werden. Der FSV ist zu Hause mit 13 Punkten bei vier Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage die fünftbeste Heim-Mannschaft. Die Frankfurter brachten beim 3:1-Heimsieg am 12. August den starken Berlinern deren bisher einzige Saisonschlappe bei. Björn Schlicke, der aktuell angeschlagene Matthew Leckie und John Verhoek haben den 0:1-Rückstand damals noch in ein 3:1 verwandelt. Obwohl das schon dreieinhalb Monate her ist und der FSV zuletzt 1860 München zu Hause mit 0:1 unterlag: Die Lauterer sind gewarnt.
Nur zwei Mannschaften sind in den höchsten drei Spielklassen noch ungeschlagen – Braunschweig und der FCK. Cottbus und der FSV Frankfurt haben sich vorgenommen, ihren heutigen Gegnern in die Suppe zu spucken. Die Mannschaft von FCK-Trainer Franco Foda möchte – selbstredend – ungeschlagen bleiben und ihren Coach zugleich davon überzeugen, dass sie vor dem Tor effizienter und kaltschnäuziger sein kann als zuletzt. Bei diesem Unterfangen muss Ilian Micanski seinen Kollegen erneut zuschauen – der Pechvogel ist immer noch verletzt und kann die Dienstreise zu seinen ehemaligen Mitspielern vom FSV nicht mitmachen. In Bornheim lief es gut für „Mici“; im ersten Halbjahr 2012 erzielte er für den FSV neun Tore. Zurück auf der Reservebank des FCK, bei dem Micanski nun die Top-Konkurrenten Mo Idrissou und Albert Bunjaku vor sich hat, plagen den netten Bulgaren wieder Verletzungen. Oh je. Für den noch in der Reha befindlichen 27 Jahre alten Chadli Amri, wie der 26-jährige Micanski im vergangenen Winter vom FCK an den FSV verliehen, gibt es vielleicht bald ein Zurück nach Frankfurt-Bornheim. Heute Mittag aber können beide ihren kickenden Kollegen nur zuschauen. Oliver Sperk
DIE RHEINPFALZ
Pfälzische Volkszeitung