ZitatAlles anzeigenHeute Abend kämpft der FCK um den Wiederaufstieg – Gegen 1899 Hoffenheim muss 1:3-Rückstand aufgeholt werden
Von Oliver Sperk & Horst Konzok
Finale! 90 Minuten bleiben dem 1. FC Kaiserslautern, die Relegation gegen 1899 Hoffenheim zu drehen oder in eine Verlängerung auszudehnen. 90 Minuten plus X bleiben dem Zweitliga-Dritten, die Mission Wiederaufstieg doch noch erfolgreich zu meistern (Anpfiff: heute, 20.30 Uhr, Fritz-Walter-Stadion, Kaiserslautern).
Hoffenheim, der Drittletzte aus dem Oberhaus, ist im Vorteil: Nach dem 3:1-Hinspielerfolg der TSG braucht der FCK einen 2:0-Sieg, um sein Ziel zu erreichen. Durch die Europapokal-Regelung, wonach bei Punkt- und Torgleichheit auswärts erzielte Tore doppelt zählen, wäre der FCK bei einem 2:0 weiter, die TSG bei einem 4:2.„Das ist das richtige Endspiel. Damit haben wir ein richtiges Finale“, sagt FCK-Trainer Foda, der trotz des 1:3 „zuversichtlicher“ ist als vorher. „Wir waren auf Augenhöhe“, sagt der Coach: „Das Einzige, was nicht gestimmt hat, war das Ergebnis.“
Die Unterstützung der Fans, die Atmosphäre – vor allem auch das Gänsehautgefühl beim „You’ll never walk alone“ nach der Partie – haben die Lauterer Spieler merklich beeindruckt. „Das gibt uns Auftrieb, wenn man das ,You’ll never walk alone’ von unseren super Fans hört. Das Tor für uns war wichtig, das gibt uns Optionen fürs Rückspiel“, meint Florian Dick.
„Die Fans waren überragend, mit dieser Stimmung wird der Betze beben und uns zum Aufstieg peitschen“, orakelt Alexander Baumjohann. Darauf baut auch Torhüter Tobias Sippel: „Ich denke, auf dem Betze mit unseren Fans im Rücken ist alles möglich. Die Fans haben uns beim Hinspiel in Sinsheim fantastisch unterstützt, gemeinsam können wir das Ding noch drehen.“ „Die Fans waren fantastisch“, schwärmt auch Franco Foda: „Es war ein Gefühl wie früher, als ich selbst noch Spieler hier war.“
Ärgerlich die Gegentreffer. „Die Tore waren absolut vermeidbar“, sagt der Trainer. „Den Freistoß haben wir nicht gut verteidigt“, analysiert er mit Blick auf das 0:1, als Firmino nach Salihovic-Freistoß schneller schaltete als die FCK-Deckung. Beim 0:2 Firminos hatte Alexander Baumjohann Andreas Beck laufen und ungestört flanken lassen. Das 1:3 Schipplocks – ein Blackout Marc Torrejóns, der dem FCK eine sehr gute Ausgangsposition nahm. Nach dem Anschlusstreffer Mo Idrissous hatte es sehr gut für die Lauterer ausgesehen. „Einmal hatten wir Glück, bei dem Kopfball Johnsons“, gibt Foda zu.
„Die Mannschaft ist hungrig. Die Mannschaft ist heiß“, betonte der Trainer, der genau beobachten will, wer wie viel Kraft in Sinsheim gelassen hat, wer wie schnell regeneriert, um den Kraftakt heute Abend angehen zu können. Fehlen wird erneut Jan Simunek wegen seiner Achillessehnenreizung. Ob Kostas Fortounis, der Adduktorenprobleme hatte, spielen kann, entscheidet sich erst heute.
Franco Foda spricht sehr überzeugt über die Chance, das Spiel noch zu drehen. Seine Worte wirken glaubwürdig, seine Zuversicht echt. Er setzt bei 49.780 Zuschauern im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion auf den Mythos Betzenberg, auf die Flutlicht-Atmosphäre, auf die Fans als zwölften Mann. Schon in der Kabine in Sinsheim, unmittelbar nach dem Hinspiel, sei bei allen Spielern der Glaube an die Chance noch wach gewesen. Nicht nur bei Mo Idrissou.
Der hat nach dem 1:3 in Sinsheim auf den Putz gehauen. „Ich bin mit drei Vereinen aufgestiegen und gekommen, um auch mit diesem Verein aufzusteigen, niemand muss sich Sorgen machen. Wir können 2:0 gewinnen. Ich kann diese Tore machen.“ Und was sagt der Trainer bei so viel Optimismus? „Sein Wort in Gottes Ohr ...“
„Wir brauchen einen klaren Kopf“, fordert Foda, wohlwissend, dass eine kopflose Aufholjagd auch damit enden kann, ausgekontert zu werden. „Wir haben 90 Minuten Zeit, zwei Tore zu machen. Eins in der ersten, eins in der zweiten Halbzeit... Mit der Euphorie ist alles möglich.“ Und nichts unmöglich.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau