ZitatAlles anzeigenFCK morgen im DFB-Pokal in Heilbronn gegen Verbandsligist Neckarsulmer Sport-Union
Die Neckarsulmer Sport-Union träumt vom großen Coup, und der 1. FC Kaiserslautern will dem Sechstligisten die DFB-Pokaleuphorie gleich mit einem frühen Führungstor nehmen. Rund 2400 Tickets hat der Fußball-Zweitligist für das Auswärtsspiel morgen (15.30 Uhr) im Heilbronner Frankenstadion an seine eigenen Anhänger verkauft.
Beim FCK haben die zuletzt angeschlagenen Simon Zoller und Jan Simunek gestern wieder mittrainiert. Ob Zoller, dem in den ersten beiden Ligaspielen drei Treffer gelangen, trotz seiner Zehenprellung auch morgen neben Mohamadou Idrissou stürmt, ist offen. Auch das Mitwirken von Innenverteidiger Simunek in der ersten Pokalrunde bestätigt FCK-Trainer Franco Foda vorerst nicht.
Am Dienstag beim 1:1 der Roten Teufel im Test gegen Bayer Leverkusen bildeten die Eigengewächse Willi Orban (20) und Dominique Heintz (19) in der Startformation die Innenverteidigung – wie einst in der Saison 2010/11 bei der U19 des FCK, die deutscher A-Jugend-Vizemeister wurde.
Definitiv fehlen wird neben Kapitän Albert Bunjaku (Knie-Operation), Marc Torrejón (Schambeinentzündung) und Enis Alushi (Trainingsrückstand/Rückenprobleme) auch Christopher Drazan (Bänderzerrung).
„Ohne Wenn und Aber – es zählt nur das Weiterkommen“, betont Foda vor der Partie beim als Verbandsligist klassentiefsten Verein im DFB-Pokal. Bei den hochsommerlichen Temperaturen von mehr als 30 Grad, die morgen Nachmittag in Heilbronn erwartet werden, werden die Spieler jede Gelegenheit zur Erfrischung nutzen.
„Wir nehmen auch beim Training darauf Rücksicht und schauen, dass wir genügend Trinkpausen einlegen“, sagt Foda, „aber letztlich ist jeder Profi genug, sich mit der entsprechenden Ernährung auf jedes Training und jedes Spiel einzustellen und sich auch außerhalb des Platzes entsprechend zu verhalten. Da gebe ich Vertrauen ab und erwarte mündige Spieler.“
Linksverteidiger Chris Löwe sieht in der Partie gegen die Amateurspieler aus Liga sechs die hohen Temperaturen als zusätzliches Plus für die naturgemäß besser trainierten FCK-Profis. „Das ist nicht arrogant gemeint – aber ich hab’ schon zu meinem Mitspieler Marcel Gaus gesagt: Wenn uns die Hitze nicht entgegenkommt, läuft was falsch. Normalerweise müssen wir das Tempo extra noch höher halten, dann müsste der Gegner schnell Probleme kriegen.“
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Zur Sache: Chris Löwes Wunschlos ist „seine“ Borussia
Sein Anspruch an sich selbst ist hoch. Sehr hoch. Chris Löwe will hoch hinaus. Er will (zurück) in die Bundesliga, er will im zweiten Anlauf mit dem 1. FC Kaiserslautern aufsteigen. Und im Pokal weit kommen. Ein Sieg morgen (15.30 Uhr) in Heilbronn gegen die Neckarsulmer Sport-Union ist Pflicht. „Im Endeffekt müssen wir gewinnen. Und nicht nur gewinnen, sondern zeigen, dass wir mehr wollen als Zweite Liga“, erklärt der 24-Jährige.
„Weiterkommen – und dann auf einen attraktiven Gegner hoffen. Die Auslosung ist ja immer spannend. Vielleicht haben wir Glück und bekommen einen Kracher“, sinniert der Offensiv-Verteidiger. Borussia Dortmund wäre so ein Kracher. „Wenn ich es mir aussuchen dürfte, würde ich Dortmund nehmen. Ich würde gerne einmal gegen sie spielen“, sagt Löwe.
Klar doch: Dortmund ist seine alte Liebe. Er war eineinhalb Jahre beim BVB unter Vertrag. Und er war 2012 Meister mit der Borussia, im Wohnzimmer der Löwes steht ein Duplikat der Meisterschale. Als Ersatz des verletzten Marcel Schmelzer hat er sieben Spiele für Schwarz-Gelb bestritten, Dortmund im Januar dieses Jahres aber verlassen, um nicht auf der Ersatzbank oder der Tribüne zu versauern.
Beim FCK hat sich der aus Plauen stammende Sachse, beim Chemnitzer FC ausgebildet, als Linksverteidiger etabliert. Ein leidenschaftlicher Kämpfer, der auf den Betzenberg passt. Die Abgeklärtheit, größere Ruhe am Ball werden kommen. Denn Löwe ist lernwillig. Löwe ist ehrgeizig. Löwe ist selbstkritisch. Nach Fehlern neigt er dazu, im Wiedergutmachungswillen zu überziehen und steht sich dann schon mal selbst im Weg.
Er will effektiver werden. Tore vorbereiten. Tore schießen. Dass das in den beiden ersten Saisonspielen noch nicht klappte, schreibt er auch der Tatsache zu, dass er sich mit Marcel Gaus, der in der Vorbereitung lange verletzt war, nicht einspielen konnte. „Das muss sich finden – wenn es sich findet, kann es was Gutes werden“, philosophiert der Sachse.
Der neue Kader stärkt Löwes Zuversicht, gegen starke Konkurrenz einen der beiden Aufstiegsplätze zu erobern. Das Potenzial ist da, glaubt der Abwehrmann und sieht sich durch die Leistung beim 1:1 im Test gegen Bayer Leverkusen bestätigt: „Dass wir nicht nur die ersten Elf haben, hat man gesehen. Da sind Jungs dahinter, die heiß sind. Gute Fußballer, die spielen wollen. Da sind Jungs, die es genauso verdient hätten, zu spielen.“
Der Sechs-Punkte-Start – optimal. „Das erste Spiel war gut – 60 Prozent der Zweikämpfe gewonnen, 25:3 Flanken. Freitag war nicht ganz so gut. Wir haben auch die eine oder andere Chance zu viel zugelassen“, analysiert Löwe.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau