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FCK landet bei tapferem Aufsteiger Arminia Bielefeld 3:0-Erfolg – Abwehrkette steht – Stürmer Idrissou und Occéan treffen
Von Oliver Sperk und Horst Konzok
BIELEFELD. Der 1. FC Kaiserslautern setzt seinen Aufwärtstrend in der Zweiten Fußball-Bundesliga fort: Nach schwachem Start gewann der FCK gestern Abend letztlich souverän 3:0 (2:0) beim kampfstarken Aufsteiger Arminia Bielefeld.
FCK-Trainer Kosta Runjaic setzte auf der Alm, die längst als Schüco-Arena firmiert, auf die gleiche Startelf wie im Pokal gegen Hertha BSC und bei der Gala gegen 1860 München. Aber die Mannschaft hatte anfangs Glück, nicht in Rückstand geraten zu sein. Nach einem Ballverlust Alexander Rings tauchte Fabian Klos allein vor dem Lauterer Tor auf, brachte den Ball aber nicht unter Kontrolle.
Normalerweise nutzt Arminias Aufstiegsheld solche Chancen im Schlaf. Eine Minute später startete Klos wieder durch, aber Arminias bester Angreifer fand in Torwart Tobias Sippel seinen Meister. Fortan war der FCK besser organisiert, die Innenverteidiger Jan Simunek und Marc Torrejón agierten souverän, Florian Dick und der ganz starke Chris Löwe hatten ihre Flanken geschlossen. Gefährlich wurde es vor der Pause durch die Distanzschüsse der Arbeitsbiene Philipp Riese.
Seine erste Chance nutzte der FCK: Nach Löwes erstem Eckball, von Dick verlängert, setzte Mohamadou Idrissou den Ball per Kopf an den Innenpfosten, den Abpraller veredelte Olivier Occéan per Kopf zum Führungstor (9.). Karim Matmour, der nicht an seine jüngsten Glanzleistungen anzuknüpfen vermochte, musste in der 20. Minute das 2:0 machen, doch er setzte Idrissous Maßflanke völlig freistehend neben das Tor, das Patrick Platins hütete.
Arminia betrieb großen Aufwand, der FCK aber erntete. Nach einem klasse Spielzug, den Occéan einleitete, sprintete Marcel Gaus in den Strafraum, das perfekte Zuspiel verwertete Idrissou (45.). Das 2:0, sein sechster Saisontreffer. Den siebten ließ er in der 79. Minute folgen. Nach einem Foul von Torwart Platins an Matmour nutzte der Lauterer Torjäger den Elfmeter zum 3:0.
Pech für Arminia: Klos schied in der 38. Minute nach einem Zusammenprall mit Idrissou mit einer Fraktur im Stirnbereich und Verdacht auf Gehirnerschütterung aus. „Gute Besserung“ wünschte der Lauterer Löwe, der betonte: „Fabian Klos hat uns das Leben schwer gemacht, er hat viel Betrieb gemacht. Aber uns war klar, dass ihr Pressing zu Beginn die Bielefelder viel Kraft kosten würde.“
Glück für den FCK: Ring spielte nach einem hässlichen Foul Marc Lorenz’ an Torrejón Racheengel, stieß Lorenz um und hatte Glück, dass Schiedsrichter Frank Willenborg es bei Gelb bewenden ließ. FCK-Trainer Kosta Runjaic reagierte, tauschte den wenig effektiven Ring aus und brachte mit Willi Orban ein zusätzliches Sicherheitsventil neben dem soliden Markus Karl.
Nach der Pause spielte der FCK seine Routine aus. Nun war Bielefeld chancenlos, zumal Sembolo Klos nicht wirklich ersetzen konnte. Wohl missriet den Roten Teufeln im letzten Drittel mehrfach der entscheidende Pass, das Abspiel war zu unpräzise. Occéan hätte in der 60. Minute nach Dick-Flanke per Kopf treffen müssen, Idrissou hatte mit zwei Kopfbällen kein Glück. Er imponierte aber mit konsequentem Pressing, leistete ein großes Arbeitspensum.
„Wir haben gegen eine Mannschaft, die klar besser war, verdient verloren“, resümierte Bielefelds Trainer Stefan Krämer.
So spielten sie
Arminia Bielefeld: Platins - Appiah, Hübener, Hornig, Feick - Schütz, Riese - Lorenz (78. Achahbar), Schönfeld (68. Hille), Christian Müller - Klos (38. Sembolo)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Simunek, Torrejón, Löwe - Matmour, Karl, Ring (46. Orban), Gaus (82. Fortounis) - Occéan (64. Zoller), Idrissou
Tore: 0:1 Occéan (9.), 0:2 Idrissou (45.), 0:3 Idrissou (79., Foul-Elfmeter) - Gelbe Karten: Schütz (3), Lorenz (2) - Ring (3), Occéan
Beste Spieler: Riese, Feick - Idrissou, Löwe, Torrjeón - Zuschauer: 18.274 - Schiedsrichter: Willenborg (Osnabrück).
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Kommentar
Trainerwechsel trägt Früchte
Von Oliver Sperk & Horst Konzok
Drei Punktspiele – sieben Zähler, 6:0-Tore: Die Bilanz von Kosta Runjaic als Trainer des 1. FC Kaiserslautern liest sich gut. Der Trainerwechsel hat schon Früchte getragen.
Der 1. FC Kaiserslautern bleibt in der Zweiten Fußball-Bundesliga im Hoch: Mit dem 3:0-Sieg beim heimstarken Aufsteiger Arminia Bielefeld setzte die Mannschaft von Trainer Kosta Runjaic ihren Aufwärtstrend fort. Der Coach gestand wohl „das eine oder andere Problemchen“ mit hohen Bällen ein, lobte aber, wie seine Jungs das lösten. „Die Chancen haben wir eiskalt genutzt“, bilanzierte der neue Coach, stolz auf das von seiner Mannschaft in Pokal und Liga Geleistete.
Mit drei freien Tagen belohnte Runjaic die Mannschaft, die in der punktspielfreien Woche einen Test am Donnerstag in Forbach gegen den FC Metz absolvieren wird.
Kosta Runjaic hat beim FCK einen tollen Einstand gefeiert. Er überzeugt durch klare Ansagen, er versteht offenbar, die Mannschaft entsprechend couragiert auftreten zu lassen. Das System mit zwei Spitzen funktioniert, wenngleich vor allem Alexander Ring im Mittelfeld viel Luft nach oben hat. Dumm seine Gelbe Karte.
Als äußerst stabil erweist sich die Defensive der Roten Teufel. Die Lauterer starteten gestern schwach, hatten Glück und einen einmal famos parierenden Torhüter Sippel. Dann aber bekamen der starke Kapitän Marc Torrejón und seine Kollegen das Spiel unter Kontrolle, die anfangs so forschen Arminen in den Griff.
Mit der kleinen Serie ist der Boden für einen Kassenschlager im Derby gegen den Karlsruher SC am 20. Oktober im Fritz-Walter-Stadion bereitet.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau