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Gewollter Konkurrenzkampf beim Zweitliga-Dritten 1. FC Kaiserslautern – Morgen kommt Fürth
VON OLIVER SPERK
Mit einer echten Spitze im zuletzt intensiv geübten 4-2-3-1-System will Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern das Spitzenspiel morgen (13 Uhr) vor mehr als 30.000 Zuschauern gegen den Tabellenzweiten SpVgg Greuther Fürth angehen. Daraus macht FCK-Trainer Kosta Runjaic kein Geheimnis.
Ob in vorderster Front Mohamadou Idrissou, Rückkehrer Srdjan Lakic oder Olivier Occéan vom Anpfiff weg stürmen, lässt Runjaic indes noch offen. Jeweils einen Platz im für Pflichtspiele zu benennenden 18er-Kader werden Lakic und auch Chinedu Ede bekommen, der andere Lauterer Winterzugang.
Der schon Anfang Januar zum Trainingsbeginn von Mainz 05 in die Pfalz gewechselte Ede liegt im Rennen um den Startplatz auf der linken offensiven Außenbahn allerdings wohl leicht hinter Marcel Gaus. Auf der Mittelstürmerposition bieten sich Runjaic noch mehr Alternativen. Der auch läuferisch sehr starke Zweikämpfer Idrissou hat die älteren Rechte, war in seinen nunmehr eineinhalb Jahren beim FCK stets eine gesetzte Größe.
Der vor einer Woche am letzten Tag der Transferperiode aus der Bundesliga zu seinem Ex-Klub zurückgekehrte Lakic hat im Training vor allem alte Klasse beim Torabschluss gezeigt. Olivier Occéan ist unheimlich fleißig, wurde von Runjaic auch explizit für seine gute Arbeit und seine Tore in der Vorbereitung gelobt. Sein Manko: Im Abschluss wirkt er nicht so zielstrebig wie Idrissou oder Lakic. Der sechs Monate verletzte und nun wieder gesunde Albert Bunjaku ist eine Alternative, aber kein klassischer Stoßstürmer im 4-2-3-1. Simon Zoller fehlt noch wegen einer Oberschenkelverletzung.
Runjaic hat viel zu tüfteln in diesen Tagen. Angesichts des durch Lakic und Ede noch schärfer gewordenen Konkurrenzkampfs beim Tabellendritten betont der 42 Jahre alte Fußball-Lehrer, der sein Trainerteam ausgiebig an seinen Überlegungen teilhaben lässt: „Wir müssen grübeln, wer spielt. Aber das ist doch eine super Situation für einen Trainer.“
Runjaic war es wichtig, in der gut vierwöchigen Vorbereitung, seiner ersten als FCK-Coach, durch das 4-2-3-1 optional zum 4-4-2 mehr Flexibilität ins Spiel der Roten Teufel zu bringen. „Wir probieren, durch das dichtere Mittelfeld den Ball noch besser laufen zu lassen“, sagt der Trainer, „das heißt aber nicht, dass wir immer so spielen.“ Auf der Doppelsechs haben derzeit Markus Karl und Ruben Jenssen die Nase vorn.
Eine Schlüsselrolle kommt als zentralem Mann der offensiven Dreierreihe im Mittelfeld dem talentierten, aber in der Vergangenheit oft wankelmütigen Konstantinos Fortounis zu. Dem 21 Jahre jungen griechischen WM-Kandidaten will Runjaic nach dessen guter Vorbereitung morgen eine neue Chance geben. Ohne Laufarbeit jedoch kommt im modernen Fußball auch kein Hochbegabter auf einen grünen Zweig.
So hörte man Runjaic in so mancher Trainingseinheit und bei so manchem Testspiel rufen: „Immer in Bewegung sein! Lauf, Kosta, lauf!“ Der Coach stellt Fortounis für das wichtige Topspiel morgen einen Startplatz in anspruchs- und verantwortungsvoller Rolle als „Zehner“ hinter der Spitze in Aussicht. „Er hat in der Vergangenheit sein Potenzial nicht immer abgerufen, jetzt ist er gefordert“, sagt Runjaic.
Einen Platz in der Startelf hat auch Marc Torrejón sicher. Der Kapitän ist mit seiner Ruhe und seiner souveränen Art eine feste Größe beim FCK. Der Innenverteidiger will mit den Roten Teufeln in die Bundesliga. Der 27-Jährige sagt: „Wir müssen gegen Fürth gewinnen. Wenn wir das schaffen, haben wir nur noch einen Punkt Rückstand auf den zweiten Platz.“
Um die Position neben Torrejón kämpfen Dominique Heintz (20) und Jan Simunek (26) – ebenfalls ein ganz enges Duell. In der Vorbereitung hatte Heintz einen Vorteil, weil Simunek zunächst noch am Fuß verletzt war. Heintz nutzte seine Chance, hinterließ einen guten Eindruck.
Personalentscheidungen hin oder her; Torrejón und Kollegen unterstreichen den Satz, den Runjaic, ein Freund ausgeklügelter Wortspiele, gestern zum Besten gab: „Wir wollen das Spiel (gegen Fürth) gewinnen, daran führt kein Weg vorbei.“
Die Rheinpfalz - Ludwigshafener Rundschau