ZitatAlles anzeigenFCK heute beim Krisenklub 1. FC Nürnberg – Trainer Kosta Runjaic ermutigt Philipp Hofmann
Das Bild vom angeschlagenen Boxer, der besonders gefährlich ist … Kosta Runjaic pinselt es als Warnung vor dem Gastspiel beim fehlgestarteten 1. FC Nürnberg an die Wand: Heute (20.15 Uhr) gastiert der FCK beim „Club“, der seinem Aufstiegsziel mit nur sechs Punkten hinterherhinkt.
So liegt das Schicksal des in schwere See geratenen Sportvorstands Martin Bader und des erst zu Saisonbeginn gekommenen Trainers Valerien Ismael in der Hand der Mannschaft. Der 1. FC Kaiserslautern hat acht Punkte mehr auf der Habenseite als der Bundesliga-Absteiger. Durch die verschenkten Siege in Aalen (2:2) und Fürth (1:2) haben die Lauterer fünf Punkte weniger, als sie angesichts der gezeigten Leistungen haben könnten. Die Rechnung des Trainers ist eine andere. Das 3:2 gegen 1860 München nach 0:2 und in Unterzahl wertet er als eher glückliches Resultat. „Zwei Punkte mehr wären aber in Ordnung“, sagt Kosta Runjaic.
Möglich, dass der FCK heute mit der gleichen Elf wie in Fürth und am Mittwoch gegen Union Berlin startet. Ganz kleine Änderungen aber sind möglich. Vor allem in der Spitze. Srdjan Lakic, der eine Risswunde am Schienbein erlitten hatte, spielte gegen Union nicht glücklich. Manchem Pass fehlte die Präzision. Aber der Kapitän investierte viel, lief die Gegner früh an, ging weite Wege. Und die Fans haben ein feines Gespür für Einsatzfreude. Als Lakic Platz für Philipp Hofmann machte, wurde er mit Sprechchören gefeiert.
Hofmann wird dieses Spiel wohl nicht so schnell vergessen. Mit einer slapstickreifen Einlage vermasselte der U21-Nationalspieler eine Chance, die ihm Alexander Ring fußgenau eröffnet hatte. Hofmann schoss sich kurz vor der Torlinie selbst an, der Ball flog übers Tor. „Er ist damit europaweit bekanntgeworden“, sagte sein Trainer schmunzelnd. Sein Vertrauen in den 21-Jährigen aber ist ungebrochen. „Irgendwann wird er seine Tore machen“, sagt der Lauterer Coach: „Wir wissen um seine Stärken und Qualitäten!“
Das weiß auch Amin Younes, der in der U21-Nationalmannschaft schon länger so wunderbar mit dem Sturmtank harmoniert. Younes aber fehlt dem FCK weiterhin verletzt.
Keinen Vorwurf ob der vermasselten Chance – eine ähnliche verwertete Hofmann übrigens gestern im Training – gab’s aus dem Team. Auch nicht von Vorbereiter Ring. Für ihn läuft es nach einem Jahr Anlaufzeit immer besser. Er war in allen Pflichtspielen in der Startelf, spielt konstant und hat bereits drei Tore geschossen. „Sein Bewusstsein, was das Spiel angeht, hat sich erweitert“, sagt Runjaic.
Bei der Dienstreise nach Nürnberg ist Ruben Jenssen nicht dabei, der Vaterfreuden entgegensieht. Dafür ist André Fomitschow wieder im Kader.
Frappierend, dass sich das Interesse vieler „Club“-Fans mehr auf die morgige Jahreshauptversammlung als auf das heutige Heimspiel gegen den FCK richtet. Eines haben beide Veranstaltungen gemeinsam: Weichenstellung für die Zukunft ist auf dem Rasen im Stadion ebenso angesagt wie tags darauf in der Meistersingerhalle.
Immerhin hat Trainer Valerien Ismael die Weichen neu gestellt: Das ursprüngliche Ziel Wiederaufstieg hat er ad acta gelegt. „Wir haben der Mannschaft damit den Druck genommen“, hofft der Trainer. Druck aber lastet auf seinen Schützlingen schon aufgrund des vorletzten Tabellenplatzes. Ismael weiß natürlich, dass er im Falle einer weiteren Schlappe mit seiner Entlassung rechnen muss.
Ein Problem ist das Fehlen des gesperrten Kapitäns Jan Polak. Viele Gedanken wird sich der Trainer sicherlich um die Besetzung seiner Abwehr machen. Eine Rückkehr von Routinier Javier Pinola ist kaum vorstellbar, auch wenn Niklas Stark als Vertreter alles andere als überzeugend aufgetreten ist. Vielleicht läuft der lange Zeit verletzte Norweger Even Hovland zum ersten Mal auf.
Hinten schwach und vorne nicht besser: Seit dem 4:0-Sieg gegen Union Berlin ist kein Treffer mehr gelungen. Jakub Sylvestr, der als Torjäger firmiert, ist außer Form. Und auch Peniel Mlapa kriselte zuletzt.
So spielen sie
1. FC Nürnberg: Schäfer - Celustka, Hovland (Pinola), Petrak, Bihr - Stark, Mössmer - Koch (Füllkrug), Schöpf, Mlapa - Candeias – Es fehlen: Blum (Knorpelschaden), Gebhart (Leistenoperation), Polak (Gelb-Rot-Sperre)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Zimmer, Orban, Heintz, Löwe - Karl, Ring - Matmour, Demirbay, Stöger - Lakic (Hofmann) – Ersatz: Marius Müller, Schulze, Heubach, Fomitschow, Gaus, Mugosa – Es fehlen: Younes (Muskelfaserriss), Zellner (Reha nach Kreuzbandriss)
Schiedsrichter: Kinhöfer (Herne).
Die Rheinpfalz - Ludwigshafener Rundschau